Der Fehlstart von Trabzonspor in die Süper Lig-Rückrunde ist perfekt. Ganze acht Punkte haben die Bordeauxrot-Blauen in den ersten vier Spielen liegenlassen und sich somit vorerst vom Titelrennen verabschiedet. Gegen den türkischen Rekordmeister hatte man mit 1:3 das Nachsehen, so dass der Schwarzmeerklub inzwischen seit sieben Spielen auf einen Sieg gegen die „Großen Drei“ in Istanbul wartet. Der letzte Dreier am Bosporus datiert vom Oktober 2016, als man Galatasaray im Türk Telekom-Stadion mit 1:0 schlug. „Wir hatten Chancen, haben zur Halbzeit aber ein sehr unnötiges Gegentor gefangen. Der Druck in der zweiten Hälfte hat dann nicht mehr ausgereicht. Dennoch habe ich meinen Spielern gratuliert. Solche Niederlagen können am Ende wichtiger sein als Siege“, kommentierte Chefcoach Ünal Karaman die Niederlage auf Aslantepe.
Schwere Kritik an Referee Ümit Öztürk
Unzufrieden war man im Trabzonspor-Lager insbesondere mit der Leistung von Schiedsrichter Ümit Öztürk, wie Karaman erklärte. „Ich habe den für uns nicht gegebenen Elfmeter mit dem bloßen Auge erkannt. Am Ende entscheidet der Schiedsrichter. Es gibt wohl aber einen Unterschied zwischen „Sehen“ und „Erkennen“. Doch wir werden weitermachen, egal was kommt.“ Nicht ganz so freundlich drückte sich nach dem Schlusspfiff Präsident Ahmet Agaoglu aus. Der Klubboss wetterte mit scharfen Worten gegen den Unparteiischen: „1915 hat die Trabzon-Oberschule ihre ganzen Schüler in den Krieg geschickt. Alle wurden geopfert. 105 Jahre sind jetzt vorbei, aber geändert hat sich nichts. Heute wurden unsere 17- und 18-jährigen Jungs auf eine andere Art und Weise abgeschlachtet.“ Agaoglu weiter: „Lasst uns doch anständig verlieren. Am Ende hat keiner das Recht und so abzuschlachten. Es gibt Personen, die sich schämen sollten. Wir wurden heute betrogen.“
Auch Yazici mit Kritik an Öztürk
Als Kapitän gegen die „Löwen“ lief Yusuf Yazici auf, der den noch nicht ganz fitten Jose Sosa vertrat. Der 22-Jährige nach dem Spiel stolz: „Ich versuche die Aufgaben meines Coaches bestmöglich zu erfüllen. Es geht darum, der Mannschaft den Weg zu zeigen. Das macht mir Spaß.“ Aber auch Yazici war mit der Leistung von Referee Öztürk alles andere als einverstanden, auch wenn der Offensivmann der Bordeauxrot-Blauen mildere Worte als sein Klubboss wählte. „Wir als Trabzonspor werden uns niemals hinter irgendwelchen Ausreden verstecken. Der Elfmeter von Galatasaray war aber keiner. In der Situation von Ekuban wird der VAR zu Rate gezogen, aber der Elfmeter nicht gepfiffen. Beim Galatasaray-Elfmeter war es genau umgekehrt. Das tut uns sehr weh und macht uns traurig. Natürlich möchten wir die Menschen nicht verurteilen, aber wir versuchen nur unseren Job zu machen, damit unsere Fans glücklich sind.“