Vereinspräsident Ahmet Agaoglu erklärte, dass man, metaphorisch gesprochen, vor den Türen von Trabzonspor sportlich und wirtschaftlich ordentlich mit dem Besen gekehrt habe. Der Klub habe einer „inneren Säuberung“ bedurft: „Präsident bei Trabzonspor zu sein, ist kein leichter Job. Wir konnten Trabzonspor etwas säubern. Nun liegt eine positivere Zeit vor uns, wenn wir mit der Säuberung der klubinternen Probleme auf die gleiche Art und Weise weiterverfahren. Daraus können wir dann neue Hoffnung für die Zukunft von Trabzonspor schöpfen“, so der 61-Jährige im Rahmen der Vertragsunterschriftszeremonie von Trainer Ünal Karaman am Donnerstag (GazeteFutbol berichtete).
Schwere Zeiten gemeinsam überwunden
Seit zwei Monaten liefen die intensiven Vorbereitungen in gemeinsamer und enger Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Trainerstab, um Trabzonspor zum sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg zurückzuführen: „Unser einziges Ziel ist es, einen Kader zu formen, auf den unsere Anhänger und alle Fußball-Fans sowie Medien stolz sein können und dessen Fußball mit viel Freude verfolgt wird. Es liegen turbulente Zeiten hinter uns. Und es wird weitere Baustellen geben. Durch so charakterlich vorbildliche Mitarbeiter, wie unseren Trainer, konnten wir weiter auf den Füßen stehen, was sonst nicht möglich gewesen wäre. Darum ist es schön, dass unser Coach weitere zwei Jahre an unserer Seite bleibt, zumal er eine Identifikationsfigur des Vereins ist.“
„Es gibt Spieler, mit denen wir verhandeln“
In Sachen Transfers ließ sich Agaoglu ebenfalls einige Worte entlocken: „Es gibt Spieler, mit denen wir in Kontakt beziehungsweise sogar in Verhandlungen stehen. Mit einigen sind wir uns bereits zu 80-90 Prozent einig. Fakt ist aber auch, dass wir keine Schritte außerhalb der Financial Fairplay-Regularien unternehmen können. Daher müssen wir mit Bedacht agieren. Aufgrund dieser Kriterien können wir für Transfers höchstens zwei bis drei Millionen im Maximum etwas über drei Millionen ausgeben. Würden wir mehr investieren, würde ich wegen dem FFP als Präsident meinem eigenem Klub schaden und ihn förmlich hintergehen. Wenn es geht, wollen wir ablösefreie Spieler und junge Akteure, aber nicht mehr als sieben Transfers tätigen. Wir können zwar ungefähr drei Millionen Euro investieren, aber ich will diese Summe eher bei zwei Millionen Euro halten.“
Lille-Angebot für Yazici offiziell bestätigt
Natürlich würde Agaoglu gerne den aktuellen Kader zusammenhalten und diesen im Rahmen finanziellen Spielraums punktuell verstärken. Aber ob dies gelingt, scheint ungewiss: „Wir haben ein gutes Fundament gelebt. Mehr aber nicht. Wir brauchen Geduld. Eine andere Erwartung haben wir nicht. In der Türkei können vier oder fünf Klubs im Titelrennen dabei sein. Das ist die Realität. Wir wollen unseren Kader zusammenhalten. Daher wollen wir keine Spieler abgeben. Es kursieren Summen. Es stimmt, dass für Yusuf Yazici ein Angebot des OSC Lille bei uns eingegangen ist. Lille ging mit seiner Offerte schon an das eigene Klub-Limit. Aber einen Spieler von diesem Kaliber können wir für den gebotenen Betrag nicht abgeben. Wir brauchen diese Spieler. Wir haben zwar kein Geld, aber unser Glaube an die eigene Stärke ist unerschütterlich. Daher bleiben unsere Ziele weiterhin hochgesteckt.“