Völlig unerwartet wechselte der vereinslose Adil Rami im vergangenen August zu Fenerbahce. In den Medien wurde er nicht mit den Gelb-Marineblauen in Verbindung gebracht. Eines Tages stand er am Istanbuler Flughafen. Er war angereist, um den Medizincheck zu absolvieren. Im Interview mit „beIN SPORTS“ sprach der Weltmeister von 2018 über den Ablauf des Transfers und erläuterte die Idee hinter seiner neuen Rückennummer.
Hintergründe zum Fenerbahce-Transfer
Zum Start des Interviews erzählte Rami, wie der Wechsel an den Bosporus zustande kam: „Die vergangene Transferperiode lief für mich ziemlich kompliziert. Ich hatte einige Probleme mit meinem Ex-Klub Olympique Marseille und wir haben uns am Ende dazu entschlossen, meinen Vertrag aufzulösen. Ich hatte viele Angebote, doch Damien Comolli kam bis vor meine Haustüre, um mich zu verpflichten. Danach ging alles ganz schnell, die Verhandlungen waren nach kurzer Zeit abgeschlossen. Ich flog nach Istanbul und habe den Medizincheck absolviert. Anschließend habe ich meinen Vertrag unterschrieben. Vorher hatte ich auch Gespräche mit Mathieu Valbuena und Moussa Sow geführt. Sie erzählten mir alles über Fenerbahce. Diese Entscheidung zu treffen, fiel mir überhaupt nicht schwer.“
Rami: „Die Leute werden zuerst an mich denken“
Dass der Franzose bei der Wahl seiner Rückennummer an die Stadt Istanbul dachte, erwartete sicher niemand. „Meine Rückennummer ist die 34. Eigentlich hatte ich gar keine große Auswahl. Als letztes trug ich die 23, diese war allerdings schon vergeben. Außerdem habe ich erfahren, dass für Istanbul die 34 als KFZ-Kennzeichen zugewiesen ist. Das war für mich ein ausschlaggebender Punkt. Wenn die Leute morgens aufwachen und auf die Straße gehen, werden sie die Nummer sehen und zuerst an mich denken.“
Weltmeister will um seinen Platz kämpfen
Innerhalb der Mannschaft möchte der erfahrene Innenverteidiger dafür sorgen, dass der Konkurrenzkampf steigt: „In Frankreich wird die türkische Liga leider nicht so sehr verfolgt. Doch soviel ich weiß, spielt die Physis eine große Rolle in der Süper Lig. Ich habe großen Respekt vor dieser Liga und kann es kaum erwarten, meine erste Partie zu spielen. Ich muss dazu sagen, dass wir einen sehr starken Kader besitzen. Ich werde hart arbeiten, um mir einen Platz in der Startelf zu verschaffen. Dieser Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft wird uns alle nach vorne bringen und motivieren, uns stetig zu verbessern. Ich fühle mich derzeit sehr gut und bin für jeden Einsatz bereit. Unser Ziel ist jetzt die Meisterschaft. Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Saison abliefern werden, um unsere Fans glücklich zu machen.“
Heiß auf den ersten Einsatz
Adil Rami hatte vorher bereits mit OSC Lille ein Spiel in Kadiköy bestritten, wie er erklärte. „Ich habe bereits vor zehn Jahren im Ülker-Stadion gespielt. Übrigens habe ich an dem Tag auch ein Tor erzielt. Sogar unser heutiger Kapitän Emre Belözoglu stand auf dem Platz. Heute ist er wieder bei Fenerbahce. Ich habe großen Respekt vor ihm als Person und Fußballer. Als ich das letzte Heimspiel von der Tribüne aus verfolgt habe, wollte ich nur noch so schnell wie möglich auf den Rasen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und die Atmosphäre hat mich sofort gepackt.“