Erst gaben viele Top-Vereine aus der Süper Lig jede Menge Spieler ab. Am letzten Tag des Transferfensters aber wurde noch einmal zugeschlagen. Für Schlagzeilen am sogenannten Deadline-Day sorgte auch Beşiktaş, das mit der Verpflichtung von Adem Ljajic einen echten Transfercoup landete. Der Wechsel hatte sich bereits am Donnerstagabend angekündigt. Nach dem Sieg gegen Partizan Belgrad in der Europa League-Qualifikation hatte Cheftrainer Şenol Güneş gesagt, dass ihm der Offensivmann „gefällt“ (mehr hier). In den sozialen Medien verbreiteten sich zudem Bilder von seinem Abflug nach Istanbul.
Siebter Neuzugang der Adler
Adem Ljajic ist nach Loris Karius, Enzo Roco, Alpay Celebi, Dorukhan Tokgöz, Mertcan Açıkgöz und Güven Yalçın der siebte echte Neuzugang der Adler. Der 26-Jährige vom AC Turin wechselt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis zu den Schwarz-Weißen. Laut Medienberichten muss Beşiktaş eine Leihgebühr von 1,25 Mio. Euro berappen. Am Saisonende hat der Klub dann die Möglichkeit, Ljajic für eine festgeschriebene Ablösesumme von 6,5 Millionen Euro fix zu verpflichten. Eine Bestätigung über diese Zahlen steht noch aus, Beşiktaş hat bisher keine Börsenmeldung dazu veröffentlicht. In Turin steht der Mann aus Novi Pazar noch bis 2020 unter Vertrag. In den vergangenen beiden Spielzeiten gehörte der offensive Mittelfeldspieler zu den Leistungsträgern der Norditaliener. In 65 Pflichtspielen gelangen ihm 18 Tore und 24 Assists. Laut italienischen Medien passte der serbische Nationalspieler jedoch nicht mehr ins 3-5-2-Spielsystem von Trainer Walter Mazzarri, der seit der Winterpause das Zepter in der Alpenmetropole führt.
Problemlöser im Zentrum?
Für Beşiktaş könnte Adem Ljajic zum Problemlöser werden. Nach dem Abgang von Anderson Talisca wurde deutlich, dass der Mannschaft ein zentraler Spielgestalter mit Torinstinkt fehlt. Oğuzhan Özyakup konnte diese Rolle nicht ausfüllen, da er ohnehin auf der Achterposition besser aufgehoben scheint. Ljajic selbst spielt übrigens am liebsten im halblinken Mittelfeld, wurde aber in den vergangenen Jahren stets als zentraler Gestalter hinter den Stürmern eingesetzt.
Ljajic: Ein Vielwechsler
Adem Ljajic hat für seine 26 Lebensjahre bereits jede Menge Stationen hinter sich. Mit 14 wechselte der Bosniake von seinem Jugendverein FK Josanica zu Partizan Belgrad, wo er schon mit 17 zum ersten Mal in der Champions League eingesetzt wurde und direkt traf. Danach folgten Wechsel zum AC Florenz, AS Rom, Inter Mailand sowie zuletzt zwei Spielzeiten beim AC Turin. Ljajic sorgte in diesen Jahren aber auch mit negativen Schlagzeilen für Aufsehen. Zeitweise gehörte er der serbischen Nationalmannschaft nicht mehr an, weil er die Hymne nicht mitgesungen hatte. Zudem geriet er beim AC Florenz mit Cheftrainer Delio Rossi aneinander. Nach einer Auswechslung hatte Ljajic seinen Coach mit hämischen Beifall provoziert; Rossi schlug zu und musste noch am gleichen Abend seine Papiere abholen.