Obwohl die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im vollen Gange ist, hat der amtierende Meister Trabzonspor das Mannschaftstraining wieder aufgenommen, um sich auf den restlichen Saisonverlauf entsprechend vorzubereiten. Nach dem Training äußerte sich Cheftrainer Abdullah Avci gegenüber der türkischen Presse und ließ dabei Folgendes verlauten: „Erst einmal möchte ich sie alle sehr herzlich begrüßen. Wir haben heute das Training wieder aufgenommen und möchten uns auf den restlichen Saisonverlauf bestmöglich vorbereiten. In den Medien höre ich derzeit ständig Gerüchte über potenzielle Neuzugänge. Ich kann Ihnen in dieser Hinsicht sagen, dass dies alles nur Spekulationen sind. Wir beschäftigen uns mit keinen Spielern, die aktuell in den Medien genannt werden. Wir suchen nach Spielern, die unserem Budget entsprechen und uns finanziell keine Sorgen bereiten. Sowohl sie als auch ich kennen die derzeitige finanzielle Situation in unserem Land und in der Weltwirtschaft. Wir sind daher verpflichtet, im Interesse unseres Vereins zu arbeiten.“
Trabzonspor sucht nach ökonomisch sinnvollen Transfer-Lösungen
Avci weiter: „Wir beobachten den Transfermarkt sehr genau und möchten möglichst intelligent handeln. Sie können sich sicher sein, dass wir definitiv Spieler transferieren werden. Dies liegt unter anderem daran, dass wir eine Vielzahl von verletzten Spielern in unseren Reihen haben. Da wir das Ziel haben, erneut türkischer Meister zu werden, benötigen wir einen qualitativ hochwertigen und verletzungsfreien Kader. Mich freut es, dass Edin Visca und Bruno Peres bald zum Mannschaftstraining dazustoßen werden. Wir sind auf ihre Qualitäten angewiesen. Bezüglich der Weltmeisterschaft kann ich sagen, dass es bislang viele Überraschungen gab. Zu diesen zählen die Ergebnisse von Deutschland und Argentinien. Ich denke, dass es noch weitere Überraschungen geben wird. Besonders im Japan-Spiel hat man gesehen, wie wichtig es ist, effizient vor dem gegnerischen Tor zu sein. Fußball ist ein Ergebnissport und deshalb sollte es primär darum gehen, möglichst viele Tore zu erzielen. Wir sollten den Überfluss an technischen Hilfsmitteln dafür nutzen, um unsere Spieler besser auf die kommenden Gegner vorzubereiten.“
Der bisherige Saisonverlauf
„Wir haben bislang einen ausgeglichenen Saisonverlauf erlebt. Wir sind gut in die Saison gestartet, hatten danach viele Verletzte zu beklagen und die europäischen Spiele lagen uns in den Knochen. Daher war es eigentlich normal, dass es phasenweise zu Schwankungen gekommen ist. Ich bin optimistisch, dass wir nach der Weltmeisterschaft an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen werden. Die Qualität unseres Kaders spricht dabei für sich. Sobald Edin Visca, Abdülkadir Ömür, Bruno Peres, Trezeguet, und Dorukhan Toköz von ihren Verletzungen zurückkehren, werden wir noch erfolgreicher auftreten. Unsere Anhänger können in dieser Hinsicht definitiv beruhigt sein.“
Die diesjährigen Ziele
„Wir möchten definitiv erneut Meister werden. Auch haben wir auf europäischer Bühne einige Ziele, die wir erreichen möchten. Wir möchten in der UEFA Conference League möglichst weit kommen und müssen daher zunächst den FC Basel schlagen. Der Name Trabzonspor sollte im internationalen Geschäft allgegenwärtig sein. Dafür bemühen wir uns tagtäglich. Auch möchten wir im türkischen Pokal unserem Favoritenstatus gerecht werden. Überall wo es einen Titel zu gewinnen gibt, sollte der Name Trabzonspor genannt werden. Wir sind in allen Wettbewerben dabei und das bleibt auch so.“
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Die Vorbereitungsspiele im Trainingslager
„Wir werden im Trainingslager drei Testspiele absolvieren. Diese werden unseren angeschlagenen Spielern guttun. Sie bekommen dort die Möglichkeit, in den Spielrhythmus zurückzufinden. Die Gegner stehen noch nicht endgültig fest. Wenn es so weit ist, werden wir dies auf unseren sozialen Medienplattformen definitiv bekanntgeben.“
Das aktuelle Spielsystem von Trabzonspor
„Wir sind eine der Mannschaften der Süper Lig, die am wenigsten Torschüsse zulässt. Das ist bemerkenswert. Eine Mannschaft, die Meister werden möchte, muss wenige Torchancen zulassen. Die meisten Torschüsse, die auf unser Tor gelangen, kommen aus dem Zentrum. Die eigentliche Frage hierbei ist, was dies zu bedeuten hat. Es könnte sein, dass wir im Zentrum nicht sehr kompakt stehen, aber auch dass wir uns zu sehr auf die Verteidigung der Flügelpositionen konzentrieren. Ich möchte, dass wir noch weniger Torschüsse zulassen als bisher. Ich möchte, dass wir auch in Auswärtsbegegnungen mit der gleichen Intensität und mit dem gleichen Spielverständnis antreten, wie in Heimspielen. Ein schnelles Umschaltspiel ist erforderlich und wir müssen besser agieren, wenn Mannschaften tief stehen. Ich könnte jetzt stundenlang über unsere Taktik sprechen und über unser Spielsystem. Wichtig ist, dass wir mehrere Spielsysteme implementieren und uns möglichst auf allen Ebenen verbessern.“
Die Positionen der Spieler
„Ich bin bemüht, dass unsere Spieler vielfältig einsetzbar sind. Sie sollen variabel sein. Ich erwarte viel von meinen Spielern, aber das bringt im Endeffekt den gewünschten Erfolg. Ich fordere von meinen Außenverteidigern beispielsweise, dass sie auch als Innenverteidiger agieren können. Durch ihre Flexibilität können wir die Folgen von Verletzungen kompensieren. Von meinen Sechsern erwarte ich auch, dass sie auf anderen Positionen im Mittelfeld spielen können. Ich versuche oftmals das Spielsystem zu verändern und den Gegner zu überraschen. Dies gelingt nur, wenn meine Spieler variabel sind.“