Zu Saisonbeginn wechselte Mehmet Zeki Celik überraschend vom Zweitligisten Istanbulspor nach Frankreich zum Ligue 1-Vertreter OSC Lille. Zwei Jahre zuvor hatte ihn Istanbulspor erst von Bursaspor für 1,25 Millionen Euro an den Bosporus lotsen können. Nur zwei Spielzeiten später verkaufte man ihn für 2,5 Millionen, also das Doppelte, an den französischen Erstligisten, wo er bestens aufgehoben zu sein scheint. Der 22-jährige Rechtsverteidiger kam bisher auf 26 Einsätze (2.265 Minuten) im Dress der „les Dogues“ und konnte fünf Assists verbuchen. Aktuell befindet sich der türkische Nationalspieler, dessen Marktwert nach seinem Wechsel nach Europa mittlerweile auf zehn Millionen Euro taxiert wird, mit den Nordfranzosen auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Serienmeister Paris Saint-Germain. Im Trainingslager der Nationalmannschaft stand der aus Bursa stammende Abwehrspieler dem TV-Sender „beIN SPORTS“ Rede und Antwort.
Trotz Schwierigkeiten ein Traum
Zu Beginn des Interviews sprach Celik über die Sprachbarriere, die ihm zu Anfang Schwierigkeiten bereitete: „Die Sprache hat mir natürlich anfangs zu schaffen gemacht. Ich habe mich echt schwer getan mit der französischen Sprache. Aber nun verstehe ich alles und auch die Fußballbegriffe bereiten mir keine Probleme. Nach meinem Transfer hierher hat mich jeder herzlich empfangen und mich so gut es geht versucht zu unterstützen. Für mich ist es wie ein Traum gewesen, ich habe mich sofort an das ganze Umfeld gewöhnt. Nebenbei bemerkt, fühle ich mich immer noch wie in einem Traum“, so der unter Mircea Lucescu in die Nationalmannschaft aufgestiegene Außenverteidiger. „Vor meinem Wechsel hierher habe ich den französischen Fußball so gut es geht versucht zu verfolgen. Beispielsweise erinnere ich mich an die Zeit, in der Olympique Lyon stets Meister geworden ist. Und auch die Begegnungen zwischen Besiktas und Lyon in der UEFA Europa League hab ich verfolgen können“ ergänzte der fünfmalige Nationalspieler.
Die vier Großen der Türkei
Zudem verriet Celik, dass er eines Tages auch gerne für eine der vier Großen der Türkei spielen würde: „Das erste Ziel von jedem türkischen Fußballer ist der Wechsel zu einem der vier großen Klubs. Aber Europa ist ein ganz anderes Niveau. Hier kann ich mich weiterentwickeln. Nichtsdestotrotz möchte man schon für einen der vier Großen spielen.“
Ziele in der Zukunft – Champions League mit Lille
Der erfolgreiche Kicker gab auch seine Zukunftspläne für die nächsten Jahre preis und sprach über die bevorstehende Teilnahme an der Königsklasse mit seinem Verein: „Wir sind aktuell Zweiter und könnten uns tatsächlich für die Champions League qualifizieren. Das wäre großartig, denn es ist der Wunsch eines jeden Fußballers. Klar möchte ich eines Tages bei den besten Vereinen Europas sein, aber vorerst ist mein Ziel, in Lille zu spielen“, so der Rechtsverteidiger. Der 22-Jährige fügte hinzu: „Als ich klein war, begeisterte mich Ronaldinho. Nun fasziniert mich Cristiano Ronaldo. Es wäre unglaublich schön eines Tages mit ihm zusammenarbeiten und auf dem Platz stehen zu können.“
OSC Lille-Coach Christopher Galtier über seinen Schützling Celik
Der Sportsender „beIN SPORTS“ hatte noch eine Überraschung für den Türken parat und fing die Gedanken seines Trainers bei Lille, Christophe Galtier, ein: „Zeki ist ein sehr tüchtiger und bescheidener Mensch. Er hört gut zu und kann Ereignisse sehr gut analysieren. Noch hat er mit kleineren Sprachproblemen zu kämpfen, die er durch seine Intelligenz wettmachen und sich bestens anpassen konnte. Im taktischen Bereich beherrscht er das Defensivspiel bestens. Er muss sich aber im offensiven Bereich noch entwickeln, denn er bekommt viele Möglichkeiten im Spiel vorne aktiv zu werden. Er hat definitiv die Kapazitäten, sich noch weiterzuentwickeln.“