Frankreich-Legionär Yusuf Yazici erklärte im Interview mit der türkischen Tageszeitung „Sabah“, dass er seinen Ex-Klub Trabzonspor für die beste Mannschaft der Süper Lig halte: „Trabzonspor besitzt im Moment eine Vielzahl von Qualitäten und Fähigkeiten, die zum Gewinn von Meisterschaften führen. Zum einen handelt es sich um ein eingespieltes Team. Sie sind es gewohnt, zusammenzuspielen und diese Energie überträgt sich auf das Spielfeld. Sowohl die türkischen als auch die ausländischen Spieler identifizieren mit dem Klub und geben auf dem Platz 100 Prozent. Sie genießen zusammen zu sein und gemeinsam zu spielen. Trainer Hüseyin Cimsir fördert diesen Umstand und leistet ebenfalls einen großen Beitrag dazu. Meiner Meinung ist Trabzonspor derzeit das positivste Team, das den besten Fußball der Liga spielt.“
Yazici stolz über Ehrung
Dass seine Rückennummer 97 in „Rente geschickt“ wurde und nie wieder vergeben wird, erfülle den 23-Jährigen mit Stolz: „Es hat mich sehr stolz gemacht, dass meine Rückennummer 97 bei Trabzonspor „retired“ wurde. Wenn es um Trabzon und den Fußball geht, gibt es zahlreiche Legenden, die wir nennen können. Diese Stadt und ihre Fußballgeschichte ist voll mit legendären Namen. Ich habe diese Legenden selbst gesehen oder die Geschichten über sie gehört, als ich aufwuchs. Von der Fußballgemeinde geehrt zu werden, die diese Legenden aufgebaut haben, ist eine große Ehre und macht mich als Menschen sehr glücklich. Ich danke allen, die dies als angemessen angesehen haben.“
Ausländerregelung: Yazici für kontrollierte Transferfreiheit
Zudem äußerte sich der Profi des OSC Lille zur Ausländerregelung und der Jugendausbildung in Frankreich: „Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg ist der Wettstreit. Umso größer die Konkurrenz ist, desto größer ist die Entwicklung. Es muss eine gut geplante Freizügigkeit geben. Natürlich sollte diese freie Transferfreiheit an sinnvolle Regeln gekoppelt sein. Ausländer sollen kommen, aber Kriterien erfüllen. Man sollte die Kaderplätze nicht einfach nur so mit ausländischen Spielern auffüllen. Es sollte solche Ausländer kommen, von denen unsere Jugendspieler viel lernen können und die einen gesunden Wettstreit bringen. Es ist kein Zufall, dass viele junge türkische Spieler wie ich in den letzten Jahren nach Europa in starke Ligen gewechselt sind. Mit den geplanten Verboten können wir nichts erreichen.“
Systematische Planung der größte Unterschied zwischen der Türkei und Frankreich
Yazici weiter: „Die Akademien in der Türkei und Frankreich mögen sich auf den ersten Blick gleichen, doch die Wahrnehmung des Fußballs und die Leitung sind komplett anders. Die Franzosen sind großartig, wenn es darum geht, die „Goldene Generation“ aufzubauen und zu fördern. In den 90ern haben sie den Weltfußball dominiert. Im Moment haben sich sich erneut solch ein Potenzial geschaffen. Sie sehen Fußball als eine Industrie und glauben daran, dass dieses Geschäft einer bestimmten Mathematik unterliegt. Bei uns stehen oftmals die Emotionen im Vordergrund. Darum gelingt es uns oft auch nicht ein System aufzubauen. Unsere Aufregung, unsere Gefühle und unser Zusammenhalt untereinander sind dagegen größer. In kritischen Momenten kann das auch ein Vorteil sein. Aber was langfristige Planung betrifft, haben wir deutliche Defizite. Dies ist der erste Punkt, der mir nach meinem Wechsel nach Frankreich aufgefallen ist.“
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