„So ratlos auf der Trainerbank war ich seit zwei Jahren nicht mehr“, waren die Worte von Besiktas-Chefcoach Sergen Yalcin nach der 0:2-Auswärtsniederlage bei Aytemiz Alanyaspor am vergangenen Samstagabend. „Es fällt mir mittlerweile schwer nach Spielende vor die Presse zu treten und jedes Mal nach irgendwelchen Ausreden zu suchen.“ Der 48-jährige Übungsleiter durchlebt die sportlich schwerste Phase in seiner bisher knapp 22-monatigen Amtszeit bei den „Schwarzen Adlern“. In den letzten drei Ligaspielen gab es keinen einzigen Sieg für Yalcin zu verbuchen. Deshalb forderte die lebende Vereinslegende in der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Prestigeduell mit Ajax Amsterdam in der UEFA Champions League von seiner Mannschaft, dass sie endlich eine Reaktion zeigt. „Wir befinden uns als Team in keinem guten Zustand und sind weit hinter den Erwartungen geblieben. Was wir tun müssen, ist, Lösungen zu finden, keine Ausreden. Wir müssen dringend zur Normalität zurückkehren“, so Yalcin. Helfen können werden am morgigen Mittwochabend im Vodafone Park allerdings Rückkehrer Michy Batshuayi und der gesperrte Josef de Souza nicht.
Yalcin spricht Klartext: „So kann es nicht weitergehen“
Der gebürtige Istanbuler erklärte im weiteren Verlauf, dass es keinen Grund gebe, warum sie es nicht schaffen sollten, sich aus dieser Misere zu befreien. Allerdings habe die aktuelle Lage sowohl ihn als auch das Team mental erschöpft: „Wir sind hier, damit wir wieder an glorreiche Zeiten anknüpfen. Man kann nicht stets die beste Leistung von den Spielern erwarten. Uns stört es lediglich, dass die Tiefphase länger dauert als gedacht. Wir haben ja nicht nur nach dem Alanya-Spiel mit den Spielern gesprochen. Schon seit über einem Monat stehen wir im engen Kontakt zu ihnen. Ein schlechtes Bild abzugeben und nicht die gewünschten Ergebnisse zu erzielen bringt uns psychologisch zu Fall. Dies spiegelt sich überall wider; Spieler, technisches Team, Klubmitarbeiter und die Vereinsführung. Besiktas ist eine seit über 100 Jahren bestehende Gemeinde, die schon immer wusste, wie sie aufstehen muss, wenn sie zuvor gefallen ist. Es liegt nun an der ganzen Gruppe, wieder auf die Beine zu kommen. Wir können das schaffen und haben auch die nötige Kraft und Qualität hierzu. Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun. Morgen wollen wir schrittweise in den Normalisierungsprozess übergehen. So kann es nicht weitergehen. Dies ist uns allen bewusst. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um zusammenzustehen und diese Schwierigkeiten zu überwinden.“
Kapitän Hutchinson übernimmt Verantwortung: „Selbstvertrauen zurückgewinnen“
„Es wird ein wichtiges Spiel für uns und es geht auch ein wenig um den eigenen Stolz. Es wäre gut für uns, diese Gruppe mit sechs Punkten abzuschließen. Zumindest ist das unsere Absicht. Ajax ist ein gutes Team. Sie sind seit vielen Jahren in Europa und erfolgreich. Wir wollen aber den richtigen Fußball und die richtige Mentalität zeigen, um unser Selbstvertrauen zurückzugewinnen. Die Dinge laufen nicht gut. Im Fußball gibt es Höhen und Tiefen. Wir sind in einer Verfassung, in der wir gerade nicht sein wollen. Wir sind alle ein Teil davon. Entscheidend ist jedoch, wie wir reagieren und aus dieser Situation herauskommen“, waren die einleitenden Worte von Kapitän Atiba Hutchinson, der noch vor seinem Teamchef zu Wort gekommen war. Zuletzt brachte der mittlerweile 38-jährige Profi das Wort Pech mit der aktuellen Situation bei den Schwarz-Weißen zusammen und versuchte nach Gründen zu suchen: „Ich bin kein Spieler, der viele Verletzungen erlitten hat, in dieser Saison waren es mehr als in der Vergangenheit. Vielleicht können wir das als Pech auffassen. Die letzte Saison war zu lang. Wenn wir all diese Spielintensität und das Pech übereinanderlegen, können wir verstehen, warum diese Verletzungen verursacht werden. Viele unserer Teamkollegen sind inzwischen zurückgekehrt. Mit guten Spielen und guten Leistungen wollen wir aus dieser Situation herauskommen.“
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Ein Kommentar
Besiktas hat investiert und sich aufgerüstet, aber leider wieder nur mit Namenhaften Spielern.
Ghezzal hat letzte Saison noch um sein Leben gespielt,
kaum wird er fest verpflichtet, lässt er sich gehen.
Alex Texeira auch nicht das, was man von Ihm erwartet hatte, total ausgelaugter Spieler, dessen Karriere vorbei ist.
Hätte Texeira niemals geholt, stattdessen Aboubakar behalten, auf Ihn war verlass.
Man hätte auch Doppelsturm spielen können.
Pjanic hat seine Qualitäten.
Wenn man mich fragt, muss man Sergen Yalcin feuern.
Ich wäre mit Ihm niemals in die neue Saison gegangen, sondern mit einem Ausländischen Trainer.