Ähnlich dramatische Wendungen wie gestern in der deutschen WM-Gruppe E (GazeteFutbol berichtete), gab es am heutigen Freitag auch in der Gruppe H zu bestaunen. Die Spor Toto Süper Lig-Profis Fernando Muslera, Lucas Torreira (beide Galatasaray) und Maxi Gomez (Trabzonspor) trafen mit Uruguay auf Ghana und brauchten unbedingt einen Sieg. In der 16. Minute wurde Mohammed Kudus von Uruguays Keeper Sergio Rochet gefoult, allerdings musste der VAR erst einmal klären, ob Kudus womöglich im Abseits stand. Danach kontrollierte der deutsche Unparteiische Daniel Siebert die Szene noch einmal und gab schließlich den Elfer. Doch wie schon im legendären Duell beider Teams bei der WM 2010 vergab Ghana durch Ex-Fenerbahce-Spieler Andre Ayew (21.) den Strafstoß beziehungsweise Rochet parierte. Dies rächte sich wenig später als Giorgian de Arrascaeta (26.) aus nächster Nähe zum 1:0 einköpfen konnte. Nur sechs Minuten später schnürte Arrascaeta (32.) seinen Doppelpack und erhöhte nach Vorarbeit von Luis Suarez auf 2:0.
Südkorea fightet und erzielt späten Siegtreffer
Währenddessen ging es im Spiel zwischen Südkorea und Portugal ebenfalls heißt her. Die Portugiesen waren bereits in der fünften Minute durch Ricardo Horta in Führung gegangen. Zwar glich Kim Young-gwon in der 27. Minute zum 1:1 aus, doch dieses Resultat genügte den Koreanern nicht. Mit diesen Ergebnissen wäre neben Portugal Uruguay im Achtelfinale gewesen. Und die Minuten plätscherten herunter. Ghana probierte ins Spiel zurückzufinden und mit einem Remis womöglich selber weiterzukommen. Uruguay wollte den Vorsprung halten und wenn möglich weiter ausbauen. Die Südkoreaner hingegen rannten für den Siegtreffer an. Dann begann die Nachspielzeit. Nach einem irre Sololauf von Son Heung-min und dessen Zuspiel, vollstreckte der eingewechselte Hwang Hee-chan (90.+1) eiskalt zur 2:1-Führung für Südkorea. Plötzlich waren die Asiaten aufgrund der mehr erzielten Treffer eine Runde weiter. Die Koreaner kämpften verbissen und schafften es, die sechsminütige Nachspielzeit schadlos zu überstehen.
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Uruguay rennt vergeblich an – Letzte WM für Muslera?
Dann wahren die Blicke und Ohren wieder auf das Duell zwischen Uruguay und Ghana gerichtet. Ganze acht Minuten gab es obendrauf, am Ende wurden es sogar knapp zehn Minuten Nachspielzeit. Beide Mittelfeldreihen existierten quasi nicht mehr. Es gab im Minutentakt auf beiden Seiten nur noch gefährliche Torchancen für beide Teams. Hätte Ghana getroffen, wäre Uruguay sicher raus, bei einem Tor der Südamerikaner wäre der zweimalige Weltmeister doch noch in die Runde der letzten 16 Mannschaften eingezogen. Die Südkoreaner verfolgten die Partie auf ihren Smartphones, Tablets, auf dem Stadionbildschirm oder in den Cafes und Geschäften in Katar. Am Ende kam der Schlusspfiff, Uruguay hatte das fehlende Tor nicht mehr erzielen können und Südkorea stand im Achtelfinale. Die Koreaner verfielen in Jubelstürme und feierten den Achtelfinaleinzug ausgiebig. Bei Uruguay kam Gomez noch zum Einsatz, konnte aber auch nicht mehr den so dringend nötigen Siegtreffer erzielen. Für Muslera und Torreira endete die WM hingegen ohne Einsatz. Für den 36-jährigen Muslera dürfte es die letzte WM gewesen sein.
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