Seit nun zwei Jahren ist Jose Ernesto Sosa am Schwarzen Meer zuhause. Nach seinem Wechsel im September 2017 vom AC Mailand zu Trabzonspor für eine Ablöse von 3,4 Millionen Euro gab es im Klub drastische Veränderungen. Sosa wurde noch vom vorherigen Vorstand zu den Bordeauxrot-Blauen gelotst und konnte anfangs nicht überzeugen. Viele hatten den jetzt 34-jährigen Mittelfeldmann bereits als Fehlkauf abgestempelt und die Leistungen aus seiner Zeit bei Besiktas als Zufall bezeichnet. Genau gegen jenen Ex-Klub, mit denen er unter der Regie von Senol Günes in der Saison 2015/16 den Gewinn der türkische Meisterschaft feiern konnte und Assistkönig der Süper Lig wurde, geht es am kommenden Sonntagabend. Diesmal steht er seinem früheren Arbeitgeber als Kapitän von Trabzonspor gegenüber. Es hat sich seither viel getan und der Argentinier hat es nach anfänglichen Schwierigkeiten geschafft, sich als DER Leistungsträger des Schwarzmeer-Vertreters zu etablieren.
Sosa weiß um aktuelle Lage und hat eine Lösung
Seine Mannschaft hat zurzeit auch mit Komplikationen zu kämpfen, die auf eine Verletzungsmisere zurückzuführen sind. Sosa & Co. möchten sich aus dieser misslichen Lage befreien, aber leicht werden sie es nicht haben. Mit Besiktas kommt eine Mannschaft, die sowohl leistungstechnisch als auch verwaltungstechnisch mit Problemen zu kämpfen hat und ganz dringend einen Befreiungsschlag benötigt: „Die Ergebnisse waren bislang noch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Nun stehen zwei Wege bevor. Entweder bleiben wir auf diesen hängen oder wir richten uns auf und machen weiter. Wir haben bislang immer die zweite Option gewählt und werden es auch dieses Mal genauso machen. Wenn wir uns auf die bisherigen Ergebnisse konzentrieren, dann würden wir die kommenden Spiele auch verlieren“, so der argentinische Spielmacher gegenüber den Medien vor der Trainingseinheit.
Besiktas-Sieg für die Fans
Vor der Begegnung mit den Schwarz-Weißen unterstrich der frühere Bayern-Profi die Bedeutung eines Sieges: „Wir befinden uns wirklich in einer sehr guten Vorbereitung für dieses Spiel. Alle sind sehr fokussiert und bereiten sich sehr speziell auf diese Begegnung vor. Wenn wir es schaffen sollten, in diesem Spiel ein gutes Ergebnis zu erzielen, dann können wir unseren Fans nach langer Zeit etwas Freude schenken. Sie verdienen es mehr als jeder andere. Sogar nach langen Auswärtsreisen kommen sie spät nachts zum Flughafen und stehen hinter uns. Ein Dankeschön reicht hier keineswegs aus. Ein Sieg bedeutet vieles, aber es nicht das Ende, wenn das Ergebnis am Ende gegen uns sein sollte. Es stimmt wir sind nicht gut gestartet, aber viel wichtiger ist es, wo wir am Ende der Saison stehen werden. Die Liga ist ein langer Marathon und uns stehen noch viele Spiele bevor. Natürlich wird es nicht leicht, aber wir können diesen Weg noch gut beenden und das liegt in unserer Hand.“
Sosa über das Verletzungspech
Sosa sprach auch das Verletzungspech innerhalb der Mannschaft an: „Selbstverständlich trauern wir um die verletzten Spieler. Sie bedeuten sehr viel für dieses Team. Aber wir müssen uns ein Beispiel an der vergangenen Saison nehmen. Wir haben mit 13-14 Spielern und den Jüngeren im Kader etwas großartiges geleistet und über einen längeren Zeitraum hinweg einen ansehnlichen Fußball gezeigt. Die Platzierung hätte besser sein können, aber nichtsdestotrotz war es eine sehr gute Performance. Auch das Feedback der Fans war in dieser Richtung. Wir können die Verletzungen nicht verhindern. Das gehört nun mal zum Fußball dazu. Aber wir sind trotz dessen in der Lage eine bessere Platzierung als vergangenes Jahr auf die Beine zu stellen. Wir haben die nötigen Mittel und die Qualität hierfür. Wir müssen nur fest daran glauben und alles geben.“
Vertragsverlängerung in Sicht?
Zu seinem auslaufenden Vertrag sagte der 19-malige Nationalspieler Argentiniens: „Ich habe es auch dem Präsidenten vor Saisonbeginn mitgeteilt. Meine volle Konzentration gilt meiner Arbeit und es interessiert mich, um ehrlich zu sein, nicht, ob mein Vertrag zum Saisonende ausläuft oder nicht. Solche Gespräche können wir gerne nach dem Ende der Saison führen, aber nicht jetzt. Wenn beide Parteien glücklich sind, dann ist es natürlich gut möglich. Wieso also nicht?“
Sosa über die Neu-Transfers Sturridge und Obi Mikel
Zu guter Letzt kommentierte der Rechtsfuß die entstandenen Spekulationen um die Neu-Verpflichtungen Daniel Sturridge und John Obi Mikel, dass diese in Trabzon nicht glücklich seien: „Als ich hierher kam, haben sie ähnliche Lügen verbreitet. Veränderungen sind immer schwierig. Es ist niemals leicht, an einem neuen Ort wie ein Einheimischer zu leben und es sofort zu akzeptieren. Dies ist einer der schwierigen Bestandteile des Geschäfts. Dies habe ich auch versucht meinen Freunden zu erklären. Für sie ist es dementsprechend auch nicht leicht mit den Medien. Wenn sie sich hier nach einer Weile wohlfühlen, dann werden sie auch richtig glücklich sein.“