Einmal mehr verwirren widersprüchliche Statements der Süper Lig-Klubvereinigung, des TV-Rechteinhaber beIN SPORTS und des türkischen Fußballverbandes die Fußball-Fans in der Türkei. Aktuell scheint alles auf einen juristischen Konflikt hinauszulaufen. Die Vereinigungen der Süper Lig- und TFF 1. Lig-Vereine veröffentlichten gemeinsam eine Stellungnahme, in der von massiven Verzögerungen und Problemen bei der Auszahlung der vertraglich zugesicherten TV-Gelder gesprochen wird. Obwohl Verhandlungen und Gespräche erfolgten und es schlussendlich eine Einigung zwischen TFF und dem TV-Rechteinhaber gegeben habe, würde beIN seine Zahlungsverpflichtungen nicht einhalten und den finanziell angeschlagenen Klubs in dieser schweren Pandemie-Phase damit weiter Schaden zufügen, denn die Vereine seien auf die TV-Einnahmen angewiesener denn je. Als Protest würden die Süper Lig-Klubs am 13. Spieltag und die TFF 1.-Vereine entsprechend am 15. Spieltag mit Anpfiff der Ligapartien für 60 Sekunden demonstrativ eine Spielverweigerung praktizieren, hieß es.
TV-Rechteinhaber weist Vorwürfe entschieden zurück
Digiturk (beIN Sports) reagierte mit Verwunderung und Unverständnis und wies die vorgebrachten Vorwürfe von Seiten der türkischen Klubs zurück. Man habe wie kein anderes Unternehmen den türkischen Fußball unterstützt und zudem alle vereinbarten Zahlungspflichten erfüllt. Überdies betonte der Sportpromoter, dass man anders als andere TV-Rechteinhaber während der COVID-19-Krise alle Zahlungen ohne Kürzungen vorgenommen habe. Die Äußerungen der türkischen Vereine bezeichnete Digiturk als gegenstandslos und unfair. Dieses Verhalten schade nur dem Image und dem Marktwert des türkischen Fußballs. Außerdem wäre ohnehin lediglich der TFF der einzige Ansprech- und Verhandlungspartner des TV-Rechteinhabers und nicht die Vereine. Und an diesen seien alle Gelder lückenlos geflossen, wurde betont. Man arbeite hart im In- und Ausland, um den türkischen Fußball bestmöglich zu präsentieren und ihn bekannter zu machen. Dies werde man mit den besten Absichten fortführen, so das Abschlussstatement.
TFF bestätigt Statement der türkischen Vereine
Wenig später schaltete sich auch die dritte involvierte Organisation, nämlich der türkische Fußballverband ein. Der TFF stritt allerdings wiederum seinerseits ab, dass die Digiturk beIN Media Group die für die Saison 2020/21 vorgesehenen und vereinbarten Zahlungen zur Gänze erfüllt habe. Dies sei keinesfalls der Fall. Dies betreffe die ausgehandelten und mit der Öffentlichkeit auch kommunizierten Hauptzahlungen aus dem TV-Rechtevertrag. Die Aussagen des TV-Rechteinhabers, dass alle Zahlungen ohne Ausnahme vorgenommen worden, entspreche mithin nicht der Wahrheit. Die Situation werde vom TFF unter Einbeziehungen aller juristischer Sachlagen bewertet und verfolgt, erklärte der Verband. Entsprechende Entwicklungen werde man zu gegebener Zeit mit der Presse teilen.