Die Türkei verlor das Testspiel gegen Italien in Konya mit 2:3. Damit gelang der türkischen Auswahl auch im 15. Anlauf kein Sieg gegen die „Squadra Azzurra“. Es war bereits die elfte Länderspiel-Pleite gegen den amtierenden Europameister. Dabei erwischte die Elf von Stefan Kuntz zunächst einen Start nach Maß. Cengiz Ünder (4.) drang über den rechten Flügel in den Strafraum der Gäste ein und zog trocken ab. Obwohl Italiens Keeper Gianluigi Donnarumma noch dran war, konnte der Profi von Paris Saint-Germain das 1:0 der Türkei nicht verhindern. Der türkische Chefcoach setzte wie schon gegen Portugal auf eine Dreierkette, allerdings verletzte sich Ozan Kabak bereits in der neunten Minute und musste durch Kaan Ayhan ersetzt werden. Nach der Führung ging erst einmal nicht mehr viel bei den Hausherren. Die Italiener wurden immer stärker und beherrschten das Spielgeschehen. So war es nicht verwunderlich, dass die Gastmannschaft diese spielerische Überlegenheit in Tore ummünzte.
Raspadori nutzt Schwächen in der Abwehr für Doppelpack – Dursun macht es noch einmal spannend
Allerdings musste dafür anfänglich ein Standard her. Eine Freistoß-Hereingabe von Cristiano Biraghi köpfte Bryan Cristante (35.) in die Maschen und glich zum 1:1 aus. Nur vier Minuten später fing Sandro Tonali einen schwachen Abschlag des türkischen Torhüters Altay Bayindir ab. Giacomo Raspadori schnappte sich das Leder, zog sich den Ball nach einer kleinen Finte auf den linken Fuß und tunnelte Bayindir zum 2:1-Halbzeitstand. Vor und nach der Pause zwang Neu-Kapitän Hakan Calhanoglu Donnarumma mit einem sehenswerten Distanzschuss sowie einem gefährlichen Freistoß zu zwei Glanzparaden. In der Folge bestimmte aber wieder Italien das Spiel und störte die Türken bereits im Aufbauspiel in der Abwehr mit aggressivem Pressing. Eine hohe Flanke legte Biraghi per Kopf auf Raspadori (70.) ab, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Die türkische Verteidigung, allen voran Mert Müldür, sah bei dieser Szene alles andere als gut aus. Als es nach einer klaren Niederlage aussah, traf der eingewechselte Serdar Dursun wie aus dem Nichts in bester Strafraumstürmer-Manier zum 2:3. Unmittelbar nach dem Anschlusstreffer hatte der Fenerbahce-Profi eine weitere dicke Möglichkeit. Nach einer schönen Flanke von Ünder hätte Dursun beinahe mit einem ebenso starken Kopfball das 3:3 erzielt, doch Donnarumma fischte den Ball gerade noch aus dem Kasten. Die Türkei bemühte sich in den Schlussminuten noch um den Ausgleich, doch Italien verwaltete den Spielstand bis zum Schlusspfiff.
Aufstellungen
Türkei: Bayindir – Müldür, Kabak (9. Ayhan), Demiral, Söyüncü, Yilmaz (62. Kutlu) – Toköz (62. Özcan), Calhanoglu (77. Antalyali), Ünder, Aktürkoglu (62. Dursun) – Ünal (77. Sinik)
Italien: Donnarumma – De Sciglio, Acerbi, Chiellini (76. Bastoni), Biraghi – Pessina (76. Sensi), Cristante (76. Locatelli), Tonali, Zaniolo (46. Zaccagni) – Scamacca (88. Belotti), Raspadori (88. Bonucci)
Tore: 1:0 Ünder (4.), 1:1 Crisante (35.), 1:2 Raspadori (39.), 1:3 Raspadori (70.), 2:3 Dursun (83.)
Gelbe Karten: Müldür (Türkei) – Zaniolo (Italien)