Die Türkei verlor am Dienstagnachmittag ein Testspiel gegen Japan sang- und klanglos mit 2:4. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz hatte von Beginn an Probleme mit den schnellen, wendigen und technisch versierten Japanern, die mehrfach eklatante Schwächen im türkischen Spiel, insbesondere im Defensivverständnis der Halbmond-Kicker, offenbarten. Dennoch waren es die Türken, die als Erstes eine Möglichkeit hatten. Youngster Bertug Yildirim (12.) kam aus halbrechter Position im Strafraum zum Abschluss. Doch sein Rechtsschuss aus spitzem Winkel ging am gegnerischen Gehäuse vorbei. Nur drei Minuten später machte es Team „Nippon“ deutlich besser. Nach einem schönen Doppelpass an der Strafraumgrenze erzielte Atsuki Ito (15.) mit einem strammen Linksschuss, der rechts neben dem Pfosten einschlug, das sehenswerte 1:0 für Japan.
Gefährliche Japaner lassen türkische Abwehr schlecht aussehen
Kurz darauf setzte Takefusa Kubo seinen Mitspieler Kyogo Furuhashi klasse in Szene. Der 28-jährige Angreifer von Celtic Glasgow hatte die große Chance, die Führung weiter auszubauen, setzte den Ball jedoch neben den linken Pfosten und ließ eine große Möglichkeit ungenutzt. In der 27. Minute probierte es der quirlige Yusuf Sari mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Der Ball ging jedoch direkt auf Japans Schlussmann Kosuke Nakamura. Nach einem Ballverlust der Türken zog Kubo sofort ab. Türkei-Torhüter Ugurcan Cakir ließ den Ball nur abklatschen und Keito Nakamura (28.) reagierte am schnellsten und erzielte problemlos im Nachschuss, während die türkische Abwehr nur zusah, das 2:0 für Japan.
Japan spielt Türkei schwindelig – Kabak-Treffer zu psychologisch wichtigem Augenblick
Wenig später eroberte Seiya Maikuma den Ball von Onur Bulut auf dem rechten Flügel und spielte mit viel Übersicht einen Querpass auf die linke Strafraumseite, wo erneut Keito Nakamura (36.) lauerte, der die Kugel gut an- und mitnahm und eiskalt zum 3:0 vollstreckte. Abermals wirkte die türkischer Verteidigung überfordert. In der 36. Minute flankte Bulut den Ball gut über links in den gegnerischen Sechzehner, wo Sari den Ball Volley nahm. Sein Aufsetzer segelte jedoch am Kasten der japanischen Auswahl vorbei ins Toraus. Vor der Halbzeitpause führte die Türkei dann einen Standard über Orkun Kökcü aus, der einen hohen Ball an den langen Pfosten schlug, wo Mert Müldür zum Kopfball kam. Kosuke Nakamura, der sich in dieser Situation verletzte, konnte das Spielgerät nicht festhalten und Ozan Kabak (44.) verkürzte im Nachsetzen vor der Pause per Kopf auf 1:3.
Youngster Yildirim lässt Hoffnung aufkeimen
Der Anschlusstreffer und die vielen Einwechslungen zu Beginn der zweiten 45 Minuten belebten das Spiel der Türken sichtbar. Allerdings hätte Kabak (56.) bei einem geblockten Klärungsversuch, der an den linken Pfosten ging, fast ein Eigentor fabriziert. Der eingewechselte Cengiz Ünder spielte in der 61. Minute einen steilen Pass auf die linke Seite, wo Sari die Kugel noch erlief und zurück zum heranstürmenden Ünder ablegte. Dieser probierte es mit einer halbhohen, harten Hereingabe, die von der japanischen Abwehr abgefälscht wurde. Im Sechzehner stand Yildirim jedoch genau da, wo ein Stürmer stehen muss und schob sofort trocken zum 2:3 ein. Im Gegenzug traf Furuhashi (65.) nach Vorlage von Daizen Maeda aus kurzer Distanz den rechten Pfosten.
Yüksek verschuldet Elfer und beendet letztes Aufbäumen der Türkei
In der 74. Minute hatte die Türkei eine Doppelchance. Erst parierte Japans Torhüter Daniel Schmidt einen Linksschuss von Irfan Can Kahveci, unmittelbar im Anschluss hatte Sari eine gute Schussmöglichkeit, die Schmidt mit den Beinen abwehren konnte. Die Türkei bemühte sich um den Ausgleich, doch in dieser wohl besten Phase der Türken, wurde Ismail Yüksek von Junya Ito (76.) regelrecht überlaufen, was einmal mehr die Geschwindigkeitsvorteile der Japaner offenlegte. Yüksek wusste sich nicht anders zu helfen und zog an der Schulter von Ito, der im Strafraum zu Fall kam, was einen Foulelfmeter zur Folge hatte. Der Gefoulte (77.) trat selbst an und verwandelte sich zum 4:2-Endstand, indem er den Ball in die eine und Altay Bayindir in die andere Ecke schickte. Im Oktober warten nun die wichtigen EM-Qualifikationsspiele gegen Kroatien und Lettland, vor denen die türkische Elf kein zusätzliches Selbstvertrauen tanken konnte.
Aufstellungen
Türkei: Cakir (46. Bayindir) – Müldür, Kabak, Söyüncü (46. Demiral), Bulut – Özcan (46. Calhanoglu), Ucan (46. Ünder), Kökcü (46. Yüksek), Kahveci (83. Yilmaz), Sari – Yildirim
Japan: Kosuke Nakamura (45.+3 Schmidt) – Maikuma (46. Hashioka.), Taniguchi, Machida (79. Tomiyasu), H. Ito – Tanaka, A. Ito (64. Endo), Keito Nakamura (46. Maeda), Doan (46. J. Ito), Kubo – Furuhashi
Tore: 0:1 A. Ito (15.), 0:3 Keito Nakamura (28.), 0:3 Keito Nakamura (36.), 1:3 Kabak (44.), 2:3 Yildirim (61.), 2:4 J. Ito (78./FE)
Gelbe Karten: Özcan, Yüksek (Türkei) – Keito Nakamura, Maikuma (Japan)
3 Kommentare
Ich war da und konnte live miterleben, wie Profi-Millionäre nicht die einfachsten Bälle annehmen konnten. Ständig flog der Ball bei der Ballannahme 2 bis 3 m weit weg und Zack hatten die Japaner den Ball für einen neuen Konter. Bei ihnen klebte der Ball am Fuß.
Unsere sahen so „Hantal“ aus😂Dennoch für die Zuschauer ein tolles Spiel mit vielen Toren., hat sich gelohnt👍
Ismail ist ein überbewerteter Kicker, einfach viel zu schlecht für die Nationalmannschaft. Lässt sich überlaufen und ist dann noch viel zu langsam. Wohlgemerkt, er wurde in der 46 Min. eingewechselt.
Ich find ihn auch overrated.
Der hat wirklich weder in der National 11 noch bei Fenerbahce was zu suchen.