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Home»Türkei & Legionäre»Türkei-Gegner Wales: Ohne Cheftrainer, dafür mit viel Kampfgeist
Türkei & Legionäre 14. Juni 2021

Türkei-Gegner Wales: Ohne Cheftrainer, dafür mit viel Kampfgeist

Von M. Cihad Kökten04 Minuten Lesezeit
EM 2020 EURO 2020 Türkei Wales
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Foto: IHA

GazeteFutbol blickt auf die Gegner der türkischen Nationalmannschaft in der Gruppe A. Heute im Fokus ist der zweite Gruppengegner der Türken: Wales.

Ohne Chefcoach Giggs bei der EM

Die Briten haben sich erst zum zweiten Mal für die Endrunde einer Europameisterschaft qualifiziert. Das erste Mal war die EURO 2016 vor fünf Jahren in Frankreich, wo man sich überraschend bis ins Halbfinale vorpreschen konnte. Gegen den späteren Sieger Portugal war dann aber Schluss. Man unterlag dem Starensemble um Cristiano Ronaldo & Co. mit 0:2. Viele Medienanstalten in Wales sind skeptisch, dass dieser Erfolg wiederholt werden kann. Wenn man einen Blick auf die Baustellen der Waliser wirft, dann kann man die Einschätzungen der Presse nachvollziehen. „Die Drachen“ müssen ohne ihren eigentlichen Chefcoach Ryan Giggs auskommen. Der Ex-Superstar muss sich nämlich wegen häuslicher Gewalt und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Der mittlerweile 47-jährige Übungsleiter weist die Anschuldigungen zurück, allerdings steht ein Schuldspruch noch aus.

Bale bremst Euphorie

Anstatt der Manchester United-Legende wird sein Co-Trainer Robert Page an der Seitenlinie stehen, von dem man vor Turnierbeginn eine 3-4-3 Formation erwartete, es am Ende gegen die Schweiz dann aber doch ein 4-3-3 wurde. Ohne Zweifel wird auch in dieser EM-Endrunde das Ziel sein, Superstar Gareth Bale in Szene zu setzen. Auch wenn er auf dem Papier eher auf dem Flügel zu sehen ist, zieht er bei Waliser Offensivaktionen meist ins Zentrum und übernimmt dann das Zepter. Während die Medien keine großen Erwartungen hegen, träumt das Fan-Lager vom selben Erfolg wir vor fünf Jahren. Genau diese Euphorie bremste der Tottenham-Profi in der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Schweiz aus: „Die Menschen erwarten, dass wir das wieder erreichen. Aber es ist ein anderes Turnier und wir haben ein anderes Team.“

Spielstil wie Türkei gegen Italien

Der Spielstil von Wales ist nicht gerade facettenreich. Im Grunde kann man die Darbietung der Türkei aus dem Eröffnungsspiel gegen Italien als Beispiel nehmen. Die Abwehrreihe, angeführt von Tottenham-Außenverteidiger Ben Davies, steht zumeist vor dem eigenen Sechzehner und versucht als gesamte Mannschaft kompakt zu verteidigen. Dementsprechend sticht die körperliche Robustheit und die Stärken im Zweikampfspiel hervor. Durch gewonnene Bälle in der eigenen Hälfte versuchen sie es dann zumeist mit Juventus-Kicker Aaron Ramsey und Bale nach vorne. Gegen die Schweiz hat das insbesondere in der zweiten Halbzeit funktioniert, so dass man noch den einen Punkt einheimsen konnte. Wie die „Eidgenossen“ aber auch aufzeigten, ist Wales hinten trotz des körperbetonten und kompakten Spiels sehr anfällig. Bereits in der ersten Halbzeit hätte Gladbach-Stürmer Breel Embolo für den Unterschied sorgen müssen.

Altstars plagen Verletzungen – Breite scheitert an Qualität

Das Fundament dieser Truppe sind Altstars wie Bale, Ramsey, Davies und Joe Allen. Letzterer hatte es 2016 noch in die Elf des Turniers geschafft, plagt sich seit geraumer Zeit aber mit Verletzungen herum. Zudem sind Bale und Ramsey nicht wirklich in Form, auch wenn der 31-jährige Kapitän zuletzt noch von sich gab, dass er sich nie fitter gefühlt habe. Selbst bei Davies gibt es Probleme am Schienbein, die ihn nicht zu Höchstleistungen treiben. Und es gibt nicht wirklich Ersatzspieler, die die gleiche Qualität wie die bereits erwähnten Akteure mit sich bringen. Fast die Hälfte der Auswahl spielt in der zweiten beziehungsweise dritten Liga Englands.

Mini-Fazit: Weiterkommen wäre großer Erfolg

Im Vergleich mit der Kaderqualität und dem Marktwert der Italiener (751 Millionen Euro), der Schweizer (288,5 Mio. Euro) und der Türken (325 Mio. Euro) ist Wales (176,75 Mio. Euro) die schwächste Truppe in der Gruppe A. Ein Weiterkommen wäre für die „Kelten“ schon ein großer Erfolg. Gegen die Schweiz konnten sie sich trotz eines Gegentreffers zurückkämpfen und einen weitestgehend positiven Start in die EM-Endrunde hinlegen. Auch taktisch ist das von Bale angeführte Team limitiert, aber der Kampfgeist ist definitiv da. Für die Türkei wird es im zweiten Gruppenspiel extrem schwer dieses Abwehrbollwerk zu knacken. Allerdings sollten sich die Türken im Normalfall „leichter“ tun als noch gegen Favorit Italien.

Die mögliche Startformation

Ward – Davies, Rodon, Mepham, Roberts – Ramsey, Allen, Morrell – James, Moore, Bale


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