Der türkische Fußballverband (TFF) hat den laufenden Vertrag mit Nationaltrainer Mircea Lucescu aufgelöst. Dies gab der Verband am Montagnachmittag über seine offiziellen Kanäle bekannt. Lucescu hatte das türkische Nationalteam am 4. August 2017 übernommen. Nach der verpassten WM-Teilnahme 2018 in Russland und dem Abstieg aus der UEFA Nations League B zog der TFF nun scheinbar die Reißleine.
Lucescus Mission erfüllt
Unter der Regie des 73-jährigen Rumänen, der in der Süper Lig zwischen 2000 und 2004 sportliche Erfolge bei Galatasaray und Besiktas feierte, bestritt die Türkei insgesamt 17 Spiele. In diesen Zeitraum gelangen den Halbmond-Kicker lediglich vier Siege, bei sechs Remis und sieben Niederlagen. Der begonnene Verjüngungskurs der türkischen Elf wird somit ohne den rumänischen Coach fortgesetzt, der seine Mission als erfüllt ansieht: „Ich glaube, wir haben unsere Arbeit abgeschlossen. Die Türkei wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.“ Dem Vernehmen nach soll Lucescu sein Gehalt trotz sofortiger Freistellung weiterhin bis zum offiziellen Vertragsende beziehen.
EURO 2020-Qualifikation: Übernimmt doch Günes?
Die Entlassung erfolgte kurz vom dem Start der Qualifikationsphase für die EURO 2020. Am 22. März trifft die Türkei zum Auftakt der EM-Quali auswärts auf Albanien. Drei Tage später (25. März) heißt der Gegner in Eskisehir Moldawien. Mit Spannung darf erwartet werden, wer dann an der Seitenlinie steht. Besiktas-Trainer Senol Günes wird als Kandidat auf die Nachfolge gehandelt. Nach dem letzten Ligaspiel von Besiktas gegen Bursaspor hatte Günes eine Tätigkeit beim TFF gegenwärtig noch ausgeschlossen, ließ mit seinen Aussagen aber auch ein Hintertürchen für ein Engagement offen. Eine Doppelfunktion als Klub- und Nationaltrainer hatte er ausgeschlossen, erwähnte jedoch auch, dass er nur für Gespräche mit dem türkischen Verband offen sei, wenn sein derzeitiger Verein dem zustimmen würde.