Auch in der zweiten türkischen Liga, der Trendyol 1. Lig, rollt der Ball nun seit einer Weile wieder und die ersten Tendenzen zeichnen sich ab. Vor allem ein Verein tat sich bereits hervor und untermauerte seine Aufstiegsambitionen. Das von Arda Turan trainierte und mit vielen Süper Lig-erfahrenen Spielern ausgestattete Eyüpspor führt die Tabelle mit sieben Siegen aus acht Partien klar mit 21 Punkten an. Kürzlich war zudem Atletico Madrid-Erfolgscoach Diego Simeone, der einst auch der Trainer von Turan war, zu Gast in Istanbul und besuchte das Training von Eyüp. Die Istanbuler unterlagen bislang lediglich Sakaryaspor (0:2). Ansonsten gab sich Eyüp keine Blöße und meldete sich vor der Länderspielpause mit einem 3:0-Erfolg gegen Bodrumspor zurück, gegen das Eyüp vergangene Saison im Playoff-Halbfinale scheiterte.
Bodrumspor tritt auf der Stelle
Bodrum FK hingegen möchte auch in dieser Spielzeit überraschen und um den Aufstieg mitspielen. Allerdings hat das Team von Trainer Ismet Tasdemir mit demselben Problem, wie in der vergangenen Saison zu kämpfen. Die Mannschaft spielt erneut offensiven und oftmals attraktiven Fußball und besticht durch engagiertes Pressing. Aber im Angriff fehlt auch in der zweiten 1. Lig-Spielzeit in der Vereinsgeschichte des 1931 gegründeten Klubs ein echter Torjäger. Das Spiel ohne abschlussstarken Stürmer kostete Bodrum bereits in der Vorsaison viele Führungen und auch den Aufstieg in die Süper Lig, als man im Playoff-Finale viele Chancen vergab und dann Pendikspor unterlag.
Bandirma, Kocaeli, Corum und Göztepe lassen Erwartungshaltung erkennen
Aktuell befindet sich Bodrum mit 14 Punkten und mit Platz vier auf Playoff-Kurs und hat am Sonntag im Topspiel den Tabellenzweiten Teksüt Bandirmaspor zu Gast im Bodrum Ilce-Stadion. Bandirma ist die einzige Mannschaft, die in der laufenden Spielzeit noch ungeschlagen ist und die Truppe des gebürtigen Berliners Ersan Parlatan möchte ebenfalls ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Auch die Aufsteiger Kocaelispor und Corum FK sind gut in die Saison gestartet und wollen im Aufstiegsrennen mitmischen und am liebsten in die Süper Lig durchmarschieren. Als weiterer potenzieller Aufstiegskandidat gilt sicherlich Izmir-Vertreter Göztepe, dessen Anteile zu 70 Prozent vom in London ansässigen Sportinvestmentunternehmen Sport Republic gehalten werden. Die Firma des Dänen Rasmus Ankersen hält als Investor zudem Anteile am englischen Verein FC Southampton sowie französischen Klub FC Valenciennes.
Arda Turan’ı ziyaret etmek için İstanbul’a gelen Diego Simeone, Emre Belözoğlu ve Acun Ilıcalı ile bir araya geldi. pic.twitter.com/qi7uvY5n48
— Trendyol 1. Lig (@st1lig) October 16, 2023
Süper Lig-Absteiger enttäuschend – Sakarya Bereicherung für Liga
Die größten Enttäuschungen sind bislang zweifelsfrei Göztepes Lokalrivale, der Traditionsklub Altay Izmir, der derzeit Tabellenschlusslicht ist sowie die beiden Süper Lig-Absteiger Ümraniyespor und Giresunspor, die sich aktuell ebenfalls in der Abstiegszone befinden und sich Sorgen machen müssen, dass sie aus der Erstklassigkeit direkt in die Drittklassigkeit durchgereicht werden, sofern sie sportlich nicht rechtzeitig gegensteuern können. Ein Lichtblick bezüglich Fan-Unterstützung und modernes Stadion ist für die Trendyol 1. Lig sicherlich Sakaryaspor, das in der vergangenen Saison den Wiederaufstieg geschafft hat und mit seiner Vereinsinfrastruktur von alten Süper Lig-Tagen träumt. Es darf also auch in der Saison 2023/24 mit einem spannenden Auf- und Abstiegskampf gerechnet werden. Individuell ragen bis dato die beiden Eyüp-Profis Ahmet Kutucu, der mit sechs Treffern die Torschützenliste anführt, sowie Caner Erkin, der mit vier Toren und drei Vorlagen nach Kutucu (8) der erfolgreichste Scorer ist, heraus.