Besiktas gab am Montag per Börsenmeldung (KAP) offiziell die Trennung von Innenverteidiger Romain Saiss bekannt. Der 75-malige marokkanische Nationalspieler wechselt zu Al-Sadd SC nach Katar, wo der 33-Jährigen einen Zweijahresvertrag erhält: „Bezüglich des endgültigen Transfers unseres Profifußballers Romain Ghanem Paul Saiss zum Al-Sadd SC wurde eine Einigung über eine garantierte Gebühr von 2.500.000 EUR und eine an eine Bedingung geknüpfte Gebühr von 300.000 EUR erzielt“, so das Vereinsstatement von Besiktas. Nach der Bekanntgabe des Wechsels äußerte sich Saiss erstmals zum Grund, der zur Trennung geführt habe und machte dabei als Schuldigen BJK-Trainer Senol Günes aus, wie er im Gespräch mit „Foot Mercato“ erklärte.
Die Aussagen von Romain Saiss in der Zusammenfassung
„Ich habe monatelang nichts gesagt. Ich habe mich bis zum Ende der Saison auf die Mannschaft und mich selbst konzentriert. Ich denke, es war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu reden. Wenn ich mich entschieden habe, Besiktas zu verlassen, hat das nichts mit dem Verein, den Fans oder meinen Mannschaftskameraden zu tun. Das einzige Problem war der Trainer, Senol Günes. Seit er da ist, haben sich Dinge angehäuft, die mich dazu brachten, mir zu sagen, dass ich gehen muss, weil ich einem solchen Menschen nicht vertrauen kann. Es begann nach der Weltmeisterschaft. Er gab mir für alles die Schuld. Wenn Sie mit dem, was ich getan habe, nicht einverstanden sind, ist das in Ordnung. Aber man kann sich nicht vor die Presse stellen, um gut dazustehen, und unter vier Augen das Gegenteil behaupten. Ich habe im Wintertransferfenster ein Angebot aus England erhalten.
Ich habe dem Trainer erklärt, dass ich dorthin zurückgehen möchte, weil ich dort eine Geschichte habe, aber ich wusste, dass das Transferfenster zu Ende war und der Verein es schwer haben würde, einen Ersatz für mich zu finden. Ich bin professionell damit umgegangen, aber am Ende des Transferfensters hat der Verein einen linksfüßigen Verteidiger wie mich gekauft. Und der Trainer beorderte mich auf die Bank. Ich wusste genau, dass ich ohne die Verletzung eines Mannschaftskameraden nicht mehr spielen konnte, und ich wollte nicht noch eine solche Saison riskieren. ‚Du bist mein bester Verteidiger, sogar mein bester Spieler‘, sagte er mir unverblümt. Ich antwortete ihm: ‚Wie kannst du mir dann erklären, dass ich auf der Bank sitze?‘ Wenn es ein Problem gab, musste man es mir sagen. Der Sportdirektor wollte zweimal in weniger als sechs Monaten sein Amt niederlegen.
Nachdem mein Vertrag in Wolverhampton ausgelaufen war, war es mein Ziel, in der Premier League zu bleiben. Aber dafür hatte ich kein Angebot, nicht einmal den geringsten Kontakt. Mein damaliger Manager, Vadim Vasilyev, hat mir nichts angeboten. Deshalb habe ich den Spielerberater gewechselt. Ich musste eine Lösung finden, denn es stand eine Weltmeisterschaft an. Als Kapitän meines Landes konnte ich nicht warten und riskieren, Ende August zu unterschreiben, weil ich dann eine ganze Vorbereitung verpasst hätte. Ich habe mich entschieden, für die Weltmeisterschaft bereit zu sein und bin zu Besiktas gewechselt.
Mein Wechsel zu Al-Sadd ist eine gut durchdachte Entscheidung. Ich habe das Für und Wider abgewogen und heute mit meiner Familie beschlossen, meiner Karriere einen neuen Impuls zu geben. Es war die bestmögliche Lösung. Ich weiß, was die Leute sagen werden, aber das ist überhaupt nicht der Fall. Ich könnte bei der Weltmeisterschaft 2026 spielen. Dann bin ich 36 Jahre alt. Wir werden uns nicht gegenseitig anlügen. Katar ist nicht die Premier League. Aber ich bin 33, ich kenne mich gut genug, ich weiß, was ich für mich und meine Nationalmannschaft tun muss.“