Am heutigen Dienstagabend bekam es Trabzonspor im Hinspiel der UEFA Champions League-Playoffs im Parken-Stadion mit dem FC Kopenhagen zu tun. Da wo einst Galatasaray den UEFA-Cup in den Himmel streckte, wollten die Bordeauxrot-Blauen an glorreiche türkische Europapokalnächte anknüpfen. Doch da war die Partie keine zehn Minuten alt und schon musste Kapitän Ugurcan Cakir im Kasten der Gäste hinter sich greifen. Erwartungsgemäß waren die dänischen Hausherren druckvoller in die Begegnung gestartet und sollten sich dafür auch belohnen. Nach einem schnellen Angriff über die linke Seite legte Rasmus Falk auf Viktor Claesson (9.) im Strafraum ab, der die Gastgeber mit einer Art „Grätschsprung“ in Front brachte.
Trabzonspor darf mit dem Ball spielen – kann sich davon aber nichts kaufen
Der amtierende Meister der Süper Lig hatte sowohl vor als auch nach dem Gegentreffer mehr vom Ball (64 Prozent), tat sich aber extrem schwer in die Partie zu kommen. Das sollte wiederum in die Karten der Hauptstädter spielen, die das Tempo eher versuchten niedrig zu halten. Die Bemühungen von Trezeguet auf der linken Außenbahn sich durch jeden Gegenspieler „durchzutanken“, war auch kein Erfolgsrezept. Zudem verpasste Trabzon regelmäßig – egal ob es nun der Ägypter oder seine Teamkollegen, um Jean Evrard Kouassi und Abdülkadir Ömür waren – den richtigen Zeitpunkt um zu schießen. Hatte man es auf irgendeine Art und Weise vor das Tor von Mathew Ryan geschafft, legte man sich den Ball zu oft nochmals zurecht, sodass die Abwehrspieler jedes Mal dazwischenfunken konnten.
Gleich nach Wiederanpfiff: Lerager schockt Trabzonspor
Entsprechend war Teamchef Abdullah Avci von der Leistung seiner Schützlinge in den ersten 45 Minuten nicht sonderlich angetan und musste nach dem Pausentee ein Zeichen setzen. Hierfür nahm er den bereits verwarnten Kouassi vom Platz und schickte Djaniny Semedo stattdessen auf den Rasen. Bevor aber diese Einwechslung überhaupt Wirkung zeigen konnte, stand es bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff 2:0. Einen Eckball von der rechten Seite verlängerte Danis Vavro an den langen Pfosten, wo schließlich Lukas Lerager – schon fast ohne Bedrängnis – nur noch seinen Fuß hinhalten musste, um das Spielgerät über die Linie zu drücken. Ein Start in die zweiten 45 Minuten, den sich die zahlreich mitgereisten Trabzonspor-Fans sicherlich ganz anders erhofft hatten.
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Bartra und Bardhi feiern Trabzonspor-Debüt
Allerdings sollte es dem Schwarzmeer-Vertreter gelingen, diesen zweifachen Rückstand etwas besser zu verarbeiten. Djaniny schnappte sich in der gegnerischen Hälfte den Ball, spielte einen Doppelpass mit Andreas Cornelius und sah den mitgelaufenen Ömür (53.) im Strafraum. Der wahrscheinlich kleinste Akteur auf dem Feld sollte aus aussichtsreicher Entfernung tatsächlich zum Kopfball kommen, legte die Kugel aber zum Pech von Trabzonspor knapp über die Querlatte. Noch bevor eine Stunde vergangen war, folgten auch schon die Wechsel Nummer zwei und drei. „The Hunter“ griff hierbei mit dem Ex-Dortmunder Marc Bartra und Enis Bardhi auf zwei Neuzugänge zurück, die in ihrem ersten bordeauxrot-blauen Einsatz gleich immens gefordert waren.
Bakasetas lässt die bordeauxrot-blaue Wand aufspringen
Die nächste Chance der Gäste ließ aber ganze 25 Minuten auf sich warten. Nach einem Ömür-Eckball legte Djaniny (78.) eine tolle Flugeinlage hin, die Ryan stark entschärfte. Das sollte sich aber im Endeffekt als der Wachmacher für Trabzonspor entpuppen. Nur wenige Augenblicke später fasste sich der fleißige Anastasios Bakasetas (79.) ein Herz und ließ – durch die tatkräftige Mithilfe der Kopenhagener Abwehr – zum einen die Bank und die bordeauxrot-blaue Wand hinter Ryan aufspringen. Somit war der siebenmalige türkische Meister wieder im Game und drückte auf den so wichtigen Ausgleichstreffer kurz vor dem Ende. Trotz der Bemühungen sollte es dazu aber nicht mehr reichen, da die Dänen das klug runterzuspielen wussten und das Hinspiel also mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Im Hexenkessel von Akyazi ist nächste Woche Mittwoch (24. August) aber noch alles möglich. Jedoch benötigt es für den Einzug in die Gruppenphase der „Königsklasse“ etwas mehr als nur eine ordentliche Schlussoffensive.
Aufstellungen
FC Kopenhagen: Ryan – Kristiansen, Khocholava, Vavro, Diks (82. Ankersen) – Falk (89. Stamenic), Zeca, Lerager – Claesson, Biel (82. Johannesson), Haraldsson (67. Boving)
Trabzonspor: Cakir – Elmali, Hugo, Denswil (58. Bartra), Larsen – Siopis (58. Bardhi) – Trezeguet, Bakasetas, Ömür (89. Toköz), Kouassi (46. Djaniny) – Cornelius
Tore: 1:0 Claesson (9.), 2:0 Lerager (48.), 2:1 Bakasetas (79.)
Gelbe Karten: Lerager, Vavro (Kopenhagen) – Kouassi, Bakasetas, Djaniny (Trabzonspor)