Am Freitag schlug Trabzonspor gleich doppelt zu und verstärkte sich mit Torwart Erce Kardesler von Altinordu FK (zu den Vertragsdetails) und Abwehrspieler Gaston Campi von Estudiantes (zu den Vertragsdetails). Im Trainingscamp in Linz/Österreich veranstalteten die Bordeauxrot-Blauen nun eine offizielle Pressevorstellung für die beiden Neuzugänge. „Mein Transfer hierher war nicht wirklich leicht. Ich denke, dass ich die Wertschätzung seitens des Klubs während des Transfers durch gute Leistungen auf dem Platz zurückzahlen werde. Hoffentlich werde ich schnell den Anschluss finden und keinerlei Anpassungsprobleme haben. Ich möchte meiner Mannschaft so schnell wie möglich weiterhelfen“ so die ersten Worte von Campi.
Erce Kardesler wollte „unbedingt“ zu Trabzonspor!
Auch Kardesler war sehr glücklich endlich bei Trabzonspor zu sein: „Ich wollte trotz zahlreicher anderer Angebote unbedingt zu Trabzonspor. Das hatte ich auch schon zu Altinordu-Zeiten gesagt. Kurz bevor ich hierher kam, habe ich mit Abdülkadir Parmak gesprochen, der mir die familiäre Stimmung vermittelte. Nachdem ich angekommen bin durfte ich dies auch sofort miterleben. Das ist im Fußball sehr wichtig. Von den Fans habe ich auch positives Feedback erhalten. Ich bedanke mich bei allen und werde versuchen dieses Trikot in bester Art und Weise zu repräsentieren. Hoffentlich wird es eine gute Saison für uns.“
Vereinsboss Ali Agaoglu gratuliert Campi zu seinem Kampf
Danach meldete sich Trabzonspor-Präsident Ahmet Ali Agaoglu zu Wort, der sowohl über die Transfers als auch über die finanzielle Situation des Klubs sprach. „Wir haben zwei sehr gute Spieler verpflichtet. Insbesondere gratuliere ich Campi für seinen Kampf hierher zu kommen. Er hat sehr aufopferungsvoll gehandelt und uns bei den Transfergesprächen den Rücken gestärkt. Wir verfolgen ihn schon seit längerem und glauben an seine Qualitäten“, so der Boss des Schwarzmeerklubs bezüglich des argentinischen Abwehrriesen.
Der Schwarzmeerklub wollte Kardesler schon im Januar
Zur Personalie Kardesler hatte der Vereinspräsident auch lobende Worte parat: „Wir wollten ihn eigentlich im Januar zu uns lotsen, aber die Transfersperre machte uns einen Strich durch die Rechnung. Der Torhüter ist eine sehr wichtige Position im Fußball. Ich weiß auch, dass es zu Problemen bei den Torhütern führt, wenn sie nicht regelmäßig spielen. Mit Kardesler kommen wir nun auf sechs etatmäßige Torhüter. Ich denke, dass wir durch diese sechs in den kommenden 10-15 Jahren keinerlei Torwartprobleme im türkischen Fußball haben werden. Er wird den Konkurrenzkampf stärken, wir erwarten eine ähnliche Leistungssteigerung wie bei Ugurcan Cakir. Die Spieler werden alles geben und der, der es verdient, wird letztendlich zwischen den Pfosten stehen. Auch Kardesler heißen wir herzlich Willkommen.“
Agaoglu glaubt an Erfolg durch starke soziale Kompetenz
Des Weiteren kommentierte der 62-jährige Geschäftsmann das positive Feedback der Trikotpräsentation, welches sogar von Barcelona-Star Gerard Pique große Aufmerksamkeit bekam: „Für solch eine tolle Arbeit reichen drei Millionen Klickzahlen nicht aus. Insbesondere seit unserem Amtsantritt arbeitet jeder mit seinem Herz für diesen Klub. Ich sage das, weil wir eine Mannschaft sind, dessen Budget begrenzt ist. Während andere vier Millionen ausgeben, dürfen wir nur eine Million ausgeben. Wir befinden uns in einem Kampf, worin wir das Gleiche erreichen möchten, aber viel weniger Möglichkeiten haben. Deshalb müssen wir diesen dreifachen Unterschied durch andere Sachen wettmachen.“
Agaoglu weiter: „Dieses Video ist das perfekte Beispiel. Zu allererst ist es bis ins letzte Detail durchdacht. Man kann so ein Video nicht produzieren, wenn man Millionen dafür ausgibt, aber die Produzenten nicht mit Herz und Seele die Sache angehen. Wir reden hier von einem Video, welches uns nur ein paar Tausend Lira gekostet hat. Aber unsere Social Media-Abteilung hat ihren Emotionen freien Lauf gelassen. Mit solchen Leuten kommst du voran und erreichst Großes. Nur wenn wir voller Tatendrang an die Sachen rangehen, können wir die Diskrepanz zu unseren Rivalen wettmachen.“
„Wir alle verfolgen das gleiche Ziel, obwohl unsere Einnahmen fünf Mal so klein sind!“
Zuletzt sprach der in Trabzon geborene Vereinsboss über die finanzielle Situation des Klubs: „Trabzonspor ist kein Klub, das ein großes Budget aufzuweisen hat. Sowohl unsere Einnahmen als auch unsere Ausgaben sind vorab schon klar, wie bei jedem Verein. Aufgrund der neuen Lizenz- und FFP-Vorschriften für alle Süper Lig-Klubs seitens des Verbandes liegt unser Budget für diese Saison bei 100 Millionen Lira (ca. 13,5 Mio. Euro). Bei Besiktas liegt dies beispielsweise bei 40 Millionen Euro, weil deren Einnahmen fünf Mal so groß sind. Bei Fenerbahce und Galatasaray sind die Einnahmen ähnlich wie bei Besiktas. Wir alle verfolgen das gleiche Ziel, obwohl unsere Einnahmen fünf Mal so klein sind. Die vorherigen Vereinsführungen haben eben versucht diesen Unterschied durch teure Spielerkäufe wettzumachen. Dies hat leider zu einer hohen Verschuldung geführt. Glücklicherweise haben wir heute die Finanzen unter Kontrolle. Diese Limits sind erforderlich, damit wir vom richtigen Weg nicht abkommen.“