Damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. Nach einer turbulenten Planung zu Saisonbeginn im vergangenen Jahr hatten sich die Verantwortlichen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion darauf geeinigt, dass es aufgrund der Pandemie keine Absteiger gibt. Stattdessen wurde die Spielzeit mit 21 Mannschaften ausgetragen und sich darauf verständigt, dass die Süper Lig künftig mit 20 Teams ausgetragen wird. Nun rudert das TFF-Präsidium um Präsident Nihat Özdemir zurück. Im Interview mit dem TV-Rechteinhaber „beIN SPORTS“ verriet der 71-jährige Verbandsoberhaupt die Pläne bezüglich der nächsten Spielzeiten: „Unsere Vereine mussten aufgrund des engen Spielplans schwerwiegende Verletzungen hinnehmen. Diese haben auch die Nationalmannschaft hart getroffen. Die nächste Spielzeit wird wie vereinbart mit 20 Teams und 38 Spieltagen ausgetragen. Lediglich drei Runden werden unter der Woche gespielt. Eigentlich muss die Süper Lig mit 18 Teams stattfinden – so auch die TFF 1. Lig. Anstatt drei Absteiger wird es vier geben, damit wir unser Vorhaben verwirklichen können.“
Ausländerregelung bleibt wohl unverändert
In der Saison 2019/20 schickten die Süper Lig-Teams durchschnittlich 7,22 Ausländer aufs Feld. Der Wert ist in der abgelaufenen Saison auf 7,12 runtergegangen. Die Zahlen der „Big-Four“ sind wie folgt: Besiktas (8,48), Galatasaray (6,95), Fenerbahce (5,5) und Trabzonspor (7,15). Atakas Hatayspor hat mit 9,23 die meisten ausländischen Spieler eingesetzt. Göztepe wiederum mit 4,98 erreichte die niedrigste Quote. Die Dauer-Diskussion über die ausländischen Spieler kommentierte Özdemir mit den Worten: „Für die anstehende Spielzeit sind wir in Gesprächen mit den Klubs. Die Klubvereinigung möchte, dass die aktuell geltende Ausländerregelung mit 14 Spielern fortgeführt wird. Eigentlich hatten wir uns darauf geeinigt, dass erneut 14 Spieler sich im Kader befinden können, aber lediglich acht zum Einsatz kommen. Sie haben uns gebeten diesen Entschluss mindestens noch um ein Jahr zu verschieben. Sie gehen davon aus, dass die Zahlen wieder in die Höhe schießen werden. Insbesondere die Kosten der türkischen Spieler. Fatih Karagümrük-Präsident Süleyman Hurma hat mir mitgeteilt, dass die fünf jungen Spieler im Kader dank Lucas Biglia Fortschritte gemacht haben. Diese Denkweise könnte richtig sein, aber wir müssen Göztepe und Fenerbahce auch unterstützen. Wir versuchen so gut es geht uns von all unseren Klubs gleichermaßen zu distanzieren und am Ende des Tages gerechte Entscheidungen zu treffen.“
VAR wird immer besser – „Frage mich manchmal, was ich hier suche“
Aufgrund der massiven Kritik an seiner Person verriet Özdemir zudem, dass er manchmal überlege „was er hier überhaupt zu suchen habe“. Özdemir fuhr fort: „Es ist nun mal eine Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Ich wurde von 306 Delegierten gewählt. Solange ich die nötige Kraft dazu habe, werde ich mit der Unterstützung der Hauptversammlung meine Aufgabe bis zum Ende erfolgreich durchführen.“ Zu einem anderen Kritikpunkt – die VAR-Nutzung in der Türkei – zeigte sich das Ex-Fenerbahce-Vorstandsmitglied zufrieden: „In seiner ersten Saison schritt der Videoschiedsrichter alle neun Spiele 5,88-mal ein. In seiner dritten Spielzeit liegt dieser Wert nun alle zehn Partien bei 4,9. Pro Spiel dauerte der Eingriff im Durchschnitt 133 Sekunden. Der Eingriff und die Eingriffszeit sind jedes Jahr zurückgegangen. Keiner soll also behaupten, dass der VAR in der Türkei nicht gut ist. Unsere Zahlen sind mit Deutschland, Frankreich, England, Italien und Spanien fast gleichauf. Nach der Einführung des VAR in der TFF 1. Lig (ab 2022/23) möchten wir auch die dritten und vierten Ligen mit dem VAR ausstatten. Falls die Torlinientechnik einheitlich in Europa angewandt wird, werden wir dieses System auch in die Türkei bringen.“
2 Kommentare
Was meint er mit dem Satz: Wir müssen Fenerbahce und Göztepe auch helfen?
Die Checken echt nicht, was sie dem türksichen „Fussball“ mit ihren Entscheidungen antun. Sie überlegen nicht, was für Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Für die ist das mal so und dann doch wieder so… Wie verwöhnte kleine Bonzen Kinder, die alles bekommen. Papa, ich will die Playstation 5. Einen Tag später: Papa, ich will doch die Xbox Series x. Noch ein Tag später: Papa, ich will doch die Nintendo Switch. 2 Tage später: Will doch einen Gamer PC.
Denkt doch mal nach, welche Konsequenzen aus euren Entscheidungen resultieren…
Naja, dazu kommt bald mehr von mir…