Seine Premiere als neuer Trainer von Trabzonspor hatte sich Nenad Bjelica anders vorgestellt. Nach der bitteren 1:4-Niederlage in Sivas kommentierte der Kroate den Spielverlauf und Ausgang wie folgt: „Sie haben einen verdienten Sieg errungen. Wir haben 70 Minuten mit zehn Mann gespielt, Sivasspor ist eine Mannschaft mit sehr erfahrenen und guten Spielern. Nachdem wir mit zehn Mann spielen mussten, hatten wir Schwierigkeiten zu reagieren. In der ersten Halbzeit hat der Gegner vor allem über die Flügel für Gefahr gesorgt. In der zweiten Halbzeit sind wir zum 5-3-1-System zurückgekehrt. Nachdem sich der Unterschied vergrößert hatte, wollten wir den jungen Spielern eine Chance geben, also haben wir unsere Auswechslungen so vorgenommen.“
Riza Calimbay offenbar vor Abgang
Demir Grup Sivasspor-Chefcoach Riza Calimbay sprach indes von einem wichtigen Sieg auf dem Weg zum Klassenerhalt: „Wir haben das Spiel gut begonnen und während wir gut gespielt haben, haben wir ein Tor kassiert. Das hat uns jedoch nicht verunsichert und wir haben entsprechend reagiert. Als Trabzonspor nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stand, war das ein Vorteil, den wir gut genutzt haben. Wir haben vier Tore geschossen und wir hätten noch mehr schießen können. Dieses Spiel war sehr wichtig für uns. Wir mussten hier punkten. Wir haben ein gut gespielt, das Spiel gewonnen und einen Sieg geholt, den wir gebraucht haben.“
Der 60-Jährige deutete mit seinen Aussagen zudem einen möglichen Abschied am Saisonende an: „Ich bin seit insgesamt sieben Jahren hier, auch in den Jahren davor schon. Wir haben so viele Spiele bestritten, dass wir die Saison vor allen anderen eröffnet haben. Seit drei Jahren nehmen wir am Europapokal teil. Wir haben den türkischen Pokal gewonnen. Unseren Fans ist womöglich nicht bewusst, wie wertvoll das ist. Die Tribünen müssten voll sein. Diese Mannschaft hat das Beste verdient. Auch wenn es Probleme gibt, verdient diese Mannschaft Respekt. Ich danke meinen Spielern für alles, wir haben Großes geleistet. Ich werde gute Dinge bewerkstelligen und uns aus der Pflicht nehmen. Unsere Fans erwarte in zu den verbleibenden Spielen. Nach dem Spiel gegen Antalyaspor spielen wir gegen Fenerbahce. Auf unserem Weg nach Europa könnten wir in der Liga Probleme bekommen. Wir sind die älteste Mannschaft der Türkei. Wir haben uns bisher gut geschlagen. Wenn wir die nächsten drei, vier Spiele gewinnen können, wird es uns besser gehen. Trotz allem haben wir viel Positives geleistet.“
Dennoch ließ Calimbay auch ein Hintertürchen offen: „Ich habe bereits erwähnt, dass dies mein viertes Jahr hier ist. Ich kann weitermachen, wenn es ein Ziel gibt. Es ist notwendig, dass wir uns auf eine feine und angenehme Art verabschieden. Wir haben ein sehr schönes Ziel vor uns. Es ist schwierig, Fenerbahce zu bezwingen, aber wir werden unser Bestes geben, um es zu schaffen. Diese Mannschaft hat sich drei Jahre lang in der Liga, im Pokal und in Europa gehalten.“
Weitere Stimmen
Lazar Markovic (Rechtsaußen, Trabzonspor): „Wir sind heute eigentlich gut in die Partie gestartet. Dann haben die Rote Karte und der Elfmeter das Spiel für uns schwierig gemacht. Unser Trainer ist gerade erst zu uns gestoßen. Er wird uns helfen. Wir werden ihm auch helfen. Wir haben Qualität. Es ist nicht richtig, jetzt über meine Zukunft zu sprechen. Es ist nicht gut, nach einer Niederlage darüber zu reden.“
Enis Bardhi (Mittelfeldspieler, Trabzonspor): „Zunächst einmal kann ich sagen, dass es ein schwieriges Spiel war. Es sind Dinge passiert, die wir nicht erwartet haben. Der Elfmeter hat den Verlauf des Spiels verändert. Heute sind wir eigentlich mit einer guten Energie hierhergekommen. Ich habe den Elfmeter nicht gesehen, aber da kann man nichts machen, das ist die Entscheidung des Schiedsrichters. Der Strafstoß hat das Spiel komplett in eine andere Bahn gelenkt.“
Misslungenes Bjelica-Debüt: Trabzonspor verliert in Unterzahl mit 1:4 in Sivas