Mit seinen 21 Jahren gehört Serkan Asan zu den Frischlingen aus der Talentschmiede von Trabzonspor, die den Sprung in die A-Mannschaft geschafft haben. Im Interview mit der „Tam Saha“-Zeitschrift des türkischen Fußballverbandes TFF äußerte sich der Außenverteidiger hinsichtlich seiner Lebensgeschichte, den zukünftigen Zielen und dem Traum von der türkischen Nationalmannschaft. Serkan Asan über…
… seine Kindheit
„Schon als Kind hatte ich eine besondere Liebe zu diesem Sport. Im Dorf und auf den Straßen spielte ich mit Freunden immer Fußball. Während viele nach der Schule nach Hause gingen, blieb ich den ganzen Tag auf dem Schulhof bis es dunkel wurde.“
… den Beruf seiner Eltern und Geschwister
„Wir sind in Summe fünf Geschwister. Ich habe vier Schwestern. Alle haben die Universität abgeschlossen. Zwei sind verheiratet. Dabei bin ich der Jüngste von allen. Eine meiner Schwestern arbeitet in Istanbul als Krankenschwester, eine weitere hat die Fakultät für Rechtswissenschaften in Samsun abgeschlossen. Parallel zu meiner Tätigkeit als Fußballer studiere ich Sportwissenschaften an der Recep-Tayyip-Erdogan-Universität in Rize. Allerdings ist die Doppelbelastung nicht ganz so einfach. Nichtsdestotrotz versuche ich am Ball zu bleiben. Mein Vater war Bauleiter in Deutschland und Russland. Meistens hielt er sich im Ausland auf. Oft sah ich ihn nur wenige Wochen im Jahr. Seitdem ich Fußballer bin, habe ich dafür gesorgt, dass er in Rente geht.“
… die wesentlichen Gründe für seinen Sprung in die A-Mannschaft von Trabzonspor
„Da kann ich definitiv die tatkräftige Unterstützung meiner Eltern hervorheben. Wir hatten keine großen finanziellen Möglichkeiten innerhalb der Familie. Mein Vater musste immer im Ausland arbeiten. Unser Dorf war 50 km entfernt von der Stadt. Es war schwierig, zu den Trainingseinheiten zu fahren. Ein ganzes Jahr lang brachte mich mein Vater zum Training. Dafür ist er nicht ins Ausland gegangen. Meine Schwestern studierten. Anschließend war es meine Schwester Semra, die mich 1,5 Jahre in die Stadt fuhr. All diese schweren Umstände haben mich geprägt. Ohne meine Eltern hätte ich es sicherlich niemals geschafft, Fußballer zu werden.“
… die fußballerische Ausbildung in der Juniorenabteilung von Trabzonspor
„Ich wurde 2009 in die Juniorenabteilung von Trabzonspor aufgenommen. Im ersten Jahr haben sich unsere Trainer nicht groß in unser Spiel eingemischt. Im zweiten Jahr wurde uns beigebracht, wie man den Ball führt und das Passspiel praktiziert. Salim Dogan hat mich in der Hinsicht gefördert. Ich habe immer noch Kontakt zu ihm. Er hat uns alles beigebracht. Abdülkadir Ömür war ebenfalls mein Mannschaftskollege.“
… seine Zeit auf Leihbasis bei 1461 Trabzon
„Nach der U19 musste ich bei einem Verein unter Vertrag stehen. In der ersten Mannschaft von Trabzonspor rechnete ich mir keine Chancen aus. Deshalb wurde mir geraten, dass ich bei 1461 Trabzon spiele, damit eine potenzielle Rückkehr zu Trabzonspor möglich ist. Schließlich waren dort Trainer aus unserer Jugendzeit tätig. Dort hat sich mein fußballerisches Können ins Positive verändert.“
… die Bewertung seiner Leistungen in dieser Saison
„Da ich in der vergangenen Saison einige Spiele absolvieren konnte, habe ich Selbstvertrauen getankt. Anschließend waren wir als Mannschaft im Sommer in einem intensiven Trainingslager. Bislang bin ich im Ligabetrieb dreimal in der Startelf aufgelaufen. Ich möchte mich peu a peu zum Stammspieler entwickeln.“
… sein Verhältnis zu Joao Pereira
„Ich verstehe mich blendend mit ihm. Seine Erfahrung und die Vereine, in denen er gespielt hat, machen ihn sehr interessant. Er hat mir sehr viel von seinem Know-how übertragen in den vergangenen Jahren. Er ist wie ein großer Bruder. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Aufgrund dessen beteuert er immer wieder, dass ich das Trikot tragen werde. Hoffentlich werde ich seinen Erwartungen gerecht.“
… seinen zukünftigen Karriereplan
„Nachdem ich mehrere Jahre in Trabzon gespielt habe, möchte ich die Türkei sehr gerne auf der europäischen Bühne repräsentieren. Mir gefallen die Ligen Englands und Spaniens. Mein Vorbild ist Dani Alves. Dafür arbeite ich Tag und Nacht.“
… seine Ansichten über die türkische Nationalmannschaft
„Die Nationalmannschaft hat einen sehr jungen Kader. Sofern ich in der U21 und bei Trabzonspor konstant gute Leistungen abrufe, hoffe ich auf eine Nominierung von Senol Günes. Aktuell befindet sich mein Freund Abdülkadir Ömür in der Nationalmannschaft. Er ist einer von uns. Wenn er das schaffen kann, kann ich das auch.“
… seine persönlichen Schwächen
„Ich lese ungern. Wenn, dann handelt es sich um Biografien von Sportlern. Zusätzlich finde ich, dass ich physisch noch Verbesserungspotenzial habe. Des Weiteren arbeite ich momentan an meiner Sprungkraft.“