Analyse nach dem 1:1 – guter Start, verpasste Vorentscheidung
Besiktas kam in der zehnten Spielwoche der Trendyol Süper Lig auswärts gegen Kasimpasa nicht über ein 1:1 hinaus. Trainer Sergen Yalcin zeigte sich im Gespräch mit beIN SPORTS unzufrieden: „Wir haben gut begonnen, früh getroffen, es sah nach einer schönen Nacht aus. Dann verschießen wir einen Elfmeter und kassieren direkt danach. In der zweiten Halbzeit haben wir drei, vier klare Situationen – wir machen sie nicht.“ Seine Kernbotschaft: „Unsere Gegner treffen ohne große Chancen, das ist Pech – aber wir können nicht alles auf Glück schieben.“
Strukturelle Baustellen – ein Prozess von Jahren
Yalcin ordnete die Lage größer ein: „Das ist nicht das heutige Problem. Das ist ein Prozess von vier, fünf Jahren.“ Er sei geholt worden, um das zu lösen: „Ich habe die Mittel dafür, aber es lässt sich nicht sofort beheben. Als ich kam, sagte ich: Drei bis vier Transferperioden sind nötig. Wir leisten als Team enorme Arbeit.“
Derby im Blick: arbeiten, gewinnen, keine großen Versprechen
Zum anstehenden Duell mit Fenerbahce formulierte der Coach eine nüchterne Linie: „Alle wollen Derbys gewinnen. Wir arbeiten sehr gut und wollen gewinnen. Wir zeichnen kein großes Teamdiagramm. Unser Start war nicht gut. Wir versuchen, das Beste zu tun – aber das braucht Zeit. Das ist eine große Vereinsgemeinde, wir werden sehen, wie viel Zeit sie uns geben.“
Trefferquote und Verantwortung – „Es ist die Aufgabe des Spielers“
Auf die Frage nach der Chancenverwertung meinte Yalcin: „Spielen wir sehr gut? Nein. Das akzeptieren wir und arbeiten daran. Aber was soll ich sagen, wenn fünf, sechs Bälle aus kurzer Distanz nicht reingehen? Das ist die Aufgabe des Spielers, nicht meine.“ Damit unterstrich er die Notwendigkeit, Effizienz und Entscheidungsqualität im letzten Drittel zu heben.
Umbau, Scouting, Geduld – „Ich kann es lösen, aber es braucht Zeit“
Zur Zusammenarbeit mit dem Scouting betonte er: „Man sieht, welche Arbeit geleistet wird. Ich versuche, Dinge zu erklären. Fußball ist ein schwieriges Spiel. Wir brauchen Zeit. Ich kann es lösen, aber nicht morgen.“ Den Blick richtete er auch zurück: „Ich konnte drei Monate nicht stoppen, als ich alle Trophäen gewann. Nach mir wechselten hier neun Trainer.“ Daraus folgert er die viel zitierte Maxime: „Es ist verrückt, die gleichen Dinge zu tun und unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.“
Woran Besiktas jetzt gemessen wird
Für Besiktas zählt kurzfristig das Ergebnis im Derby – mittelfristig der Fortschritt im Umbau. Yalcins Botschaft ist klar: konsequent arbeiten, Abschlussqualität steigern, Transferfenster nutzen und dem Projekt Zeit geben. Nur so lässt sich der Weg zurück in die oberste Konkurrenzschicht stabilisieren.



Ein Kommentar
Naja, Sergen ist eben nicht der Heilbringer. Er wird nicht von jetzt auf gleich die Probleme lösen und Besiktas nach oben führen. So viel ich weiß, kam Sergen, als die Transfers etc. schon getätigt wurden und das Transferfenster geschlossen war. Sprich er hat wie Tedesco einen Kader mit dem er arbeiten muss.
Ich habe mir die gestrige Partie nicht angeschaut, aber wenn einer wie Abraham es nicht schafft aus 11 Metern den Ball ins Tor zu befördern, dann kann auch ein Sergen von der Seitenlinie aus nicht viel machen.
Was BJK braucht ist Ruhe und Zeit, das wird ein Geduldsspiel werden. Vielleicht wird man diese Saison einige Opfer bringen müssen um halt in Zukunft erfolgreicher zu werden.