Mit dem 70. Treffer in der aktuellen Spielzeit durch den Spieler mit der Trikotnummer 70, Gökhan Töre, erreichte Besiktas beim Gastspiel in Erzurum die 70-Punkte-Marke. Somit stehen die „Schwarz-Weißen“ mit einem Sieben- beziehungsweise Acht-Punkte-Vorsprung auf die beiden Erzrivalen Fenerbahce und Galatasaray unangefochten an der Spitze der Süper Lig-Tabelle. Das Tor des Ex-Chelsea-Spielers Töre war zugleich der 34. Auswärtstreffer der „Schwarzen Adler“ (Ligabestmarke!). Den Anfang gegen Erzurum hatte im Übrigen Cyle Larin bereits nach knapp zehn Minuten gemacht. Mit seinem 15. Saisontreffer schloss der Kanadier zu seinem Sturmpartner Vincent Aboubakar auf. Nach Oktay Derelioglu (22 Tore) und Ertugrul Saglam (19 Tore) aus der Saison 1996/97 sind die beiden das erste Besiktas-Duo, denen jeweils mindestens 15 Treffer gelangen. Der Goalgetter, der in fünf Tagen seinen 26. Geburtstag feiert, sagte im Post-Match-Interview: „Es war ein schwieriges Spiel, auch aufgrund der Rasenverhältnisse. Wir haben heute nicht unbedingt gut gespielt, aber wie ein Meister.“
Nur Müller besser als Ghezzal – Özyakup kritisiert Rasenverhältnisse
Rachid Ghezzal aka „Der Magier“, wie ihn die Fans nennen, war mit seiner Torvorlage und dem sehenswerten Treffer zur 3:2-Führung maßgeblich am Sieg beteiligt. Der Algerier bringt es in dieser Saison auf drei Tore und satte 14 Assists (Karriererekord!). In Europa ist sein einziger Kontrahent Thomas Müller vom FC Bayern München mit 16 Vorlagen. „Wir haben das Galatasaray-Spiel verfolgt und wussten, wie wichtig es ist heute als Sieger den Platz zu verlassen. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Es liegt in unserer Hand. Und wir werden das nicht aus der Hand geben“, so Ghezzal nach der Begegnung. Oguzhan Özyakup, der mit seinem dritten Saisontreffer (18 Spiele) die vergangenen drei Spielzeiten überbot (zwei Treffer in 55 Spielen), kritisierte hingegen die Rasenverhältnisse aufs Schärfste: „Erzurum ist nicht die einzige Stadt auf der Welt, in der es kalt ist und schneit. Wieso gibt es keine Rasenheizung? Falls es eine gibt, wieso wird sie nicht verwendet? Vor dem Spiel haben wir darüber diskutiert, wieso der Boden so steinhart ist. Daraufhin haben wir die Verantwortlichen darum gebeten, dass der Rasen bewässert wird. Allerdings wurde das abgelehnt. Wir haben uns über die drei Punkte aufgrund der Verletzung von Cenk Tosun, die durch die Rasenverhältnisse zustande kam, gar nicht freuen können.“
„In dieser Liga wird keiner acht von acht Spielen gewinnen“ – Yalcin bester BJK-Coach aller Zeiten
Gestern Abend gelang dem 15-maligen Meister der 100. Treffer in der Ära von Sergen Yalcin an der Seitenlinie. Doch damit nicht genug. Mit einer 68-prozentigen Siegquote katapultierte sich der 48-Jährige an die Spitze und ist der BJK-Coach mit der besten Quote überhaupt. „Diese Woche war die schwierigste Woche in der laufenden Runde. Die Spiele gegen Kasimpasa, Aytemiz Alanyaspor und BB Erzurumspor hatten uns Sorgen bereitet. Aufgrund der vielen Verletzungen und Ausfälle nach der Länderspielpause hatten wir es nicht leicht. Wir hatten untereinander bereits davon gesprochen, dass sechs bis sieben Punkte gut sein könnten. Nun haben wir einen Punkt weniger ergattert. Es ist wichtig solche drei Punkte zu holen. Wir haben phasenweise gut gespielt und zwischenzeitlich auch Chancen zugelassen. Man muss auch die Spieler verstehen. Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Wir erwarten zwar, dass sie stets gute Leistungen zeigen sollen, aber dieses Spiel ist ein schwieriges Spiel. Allerdings sind alle Spieler in der Liga müde. Domagoj Vida, Welinton, Valentin Rosier haben sehr oft gespielt. Auch Cyle Larin. Er ist noch jung und verträgt es. Wir haben heute Atiba Hutchinson ausgewechselt und Necip Uysal reingebracht. Dorukhan Toköz stand von Beginn auf dem Platz und hat auch schon Verletzungsanzeichen. Vielleicht wegen dem Rasen, aber vielleicht auch wegen der Müdigkeit. Die letzten acht Wochen werden nicht leichter. In dieser Liga wird keiner acht von acht Spielen gewinnen. Es ist wichtig, so wenige Verluste wie möglich zu machen.“
Erzurumspor-Coach Yilmaz Vural kritisiert den VAR
Yilmaz Vural auf der gegnerischen Seite war nach der Heimniederlage enttäuscht und auch sauer. Der 68-jährige Coach war insbesondere aufgrund des Gegentreffers von Ghezzal angefressen, da zuvor das Handspiel von Cenk Tosun nicht geahndet wurde. „Im gestrigen Galatasaray-Spiel wurde der Treffer genau deswegen aberkannt. Wieso gibt es denn den VAR eigentlich? Der Referee sagt zu mir, dass meine Spieler zuvor in Ballbesitz kommen. Es darf doch keine Vorteilsregelung im Mittelfeld geben. Der Ball ist nicht zu unserem Spieler, sondern zu Ghezzal gekommen und er hat uns den Todschlag verpasst. Natürlich hat der Referee es nicht gewollt gemacht. Er ist ein feiner Kerl und ich mag ihn sehr. Aber es tut weh. Wir sind es seit Wochen gewohnt, dass ein Trainer sich vor die Kameras stellt und den VAR bzw. die Schiedsrichterleistung kritisiert. Bitte hört auf damit. Die ganze Türkei sieht es, aber doch Referees sehen die Szenen vor ihrer Nase nicht. Bereits letzte Woche wurde uns ein Strafstoß verwehrt. Der Unparteiische sagte mir, dass vom VAR nichts kam. Wann hättest du denn mit dem VAR kommunizieren können, wenn du zehn Sekunden nach dem Ereignis die Partie abpfeifst? Ich weiß nicht, wie lange das noch gut gehen soll. Wir haben es heute geschafft sowohl Atiba als auch Ghezzal und Rosier zuzustellen. Besiktas kam nicht so leicht zu Chancen wie noch zuvor. Sie hatten neun Chancen und wir sechs. Nun sind es nur noch sieben Spiele. Vor uns steht ein schwieriges Denizli-Spiel. Sie haben ähnlich wie wir mit Problemen zu kämpfen. Wir werden bis zum Ende dranbleiben.“
Weitere Stimmen
Emrah Bassan (RM, Erzurumspor): „Natürlich sind wir enttäuscht, da wir einen Sieg dringend nötig hatten. Eigentlich haben wir heute gut gespielt und kamen nach dem frühen 0:1 zurück. Wenn man sich aus so einer Situation befreien möchte, muss man mit mehr Leidenschaft an die Sache rangehen. Leider vermisse ich das bei einigen meiner Spielerkollegen. Ich war bereits beim ersten Abstieg mit dabei. Und beim Aufstieg war ich wieder ein Teil. Wir sind eine gute Mannschaft, aber müssen etwas mehr Verantwortung übernehmen. Es ist nicht leicht noch einmal abzusteigen und gleich wieder aufzusteigen. Wenn wir nicht absteigen möchten, muss jeder mit vollem Einsatz und Elan an die Sache rangehen.“
Petrus Boumal (ZM, Erzurumspor): „Das Spiel war wie eine Zusammenfassung des Saisonverlaufs. Wir haben Treffer erzielt und Einsatz gezeigt. Aber wenn man gegen eine gute Mannschaft zwei Tore macht, dann muss man auch in der Defensive stabil stehen. Wir haben heute verloren und sind deshalb sehr enttäuscht. Wir müssen von nun an unsere Stärken noch besser ausspielen und die Fehler minimieren.“
Ein Kommentar
Bitte lasst doch mal die Vergleiche das ist einfach peinlich.. Ghezzal dürfte bei den Bayern höchsten das Wasser holen und ihn mit einem
Müller zu vergleichen ist ein Witz. Genauso lächerlich war damals der Vergleich mit HAK und seinen Flanken im Vergleich zu Europas Elite und genauso peinlich ist die Aussage das Fenerbahce das auswärtsstärkste Team Europas ist.
Die Süperlig ist 2 Klassen schlechter als Europas top Ligen und derartige Vergleiche zeigen einem nur das man jeglichen Hang zur Realität verloren haben muss.