Erstmals seit Februar 2002 hat MKE Ankaragücü auswärts bei Besiktas wieder einen Punkt holen können. Während der Zähler für den Hauptstadt-Klub im Abstiegskampf Gold wert sein könnte, war das 2:2-Remis für den Istanbuler Tabellenführer im Titelrennen ein Rückschlag zumal man bereits 2:0 führte und einschließlich der Nachspielzeit den sicher geglaubten Dreier wegen zwei leichtsinnig verschuldeten Elfmetern noch aus der Hand gab.
Yalcin hadert mit Elfern und Referee Özkahya
Entsprechend unzufrieden und enttäuscht war Besiktas-Trainer Sergen Yalcin nach der Begegnung: „Zuhause Punkte verloren zu haben, ist sehr enttäuschend für uns. Nach dem 2:0 hätten wir keine Punkte durch zwei Elfmeter abgeben dürfen. Meine Spieler hätten eine Reaktion zeigen und energischer sowie aggressiver auftreten müssen. Noch liegen sieben Spiele vor uns. Wir werden heute unsere Lehren aus dem Spiel ziehen. Nichtsdestotrotz hätte der Gegner zwei Rote Karten sehen müssen. Doch Halis Özkahya hat dies ignoriert. Der Spieler, der einen Platzverweise hätte kassieren müssen, wurde später ausgewechselt, genau wie schon im Kasimpasa-Spiel.“
BJK-Coach mit Kritik an sein Team
Yalcin weiter: „Unsere Kontrahenten haben noch Spiele vor sich. Wir werden abwarten und schauen, was dort passiert. Wir hätten nicht so agieren dürfen und spielen normalerweise ein ganz anderes Spiel. Einige Spieler haben uns mit ihren Leistungen und ihrem Auftreten sehr enttäuscht. Die Sivasspor-Partie halte ich für kein Finalspiel, denn es liegen noch sieben Spiele vor uns und alle werden schwer. Hoffentlich können wir wieder unser altes Spiel zeigen. Heute haben wir mit diesem Spiel den Sieg nicht verdient. Für den verletzten Oguzhan brachten wir Mensah, doch er hat weit unter unseren Erwartungen gespielt. Wir hätten auch Adem (Ljajic) bringen können, doch er hatte die Wochen zuvor zahlreiche Chancen und mit seinen Leistungen nicht überzeugt.“
Karaman lobt Kampfgeist seiner Mannschaft
Auf der Gegenseite war Ankaragücüs Übungsleiter Hikmet Karaman über den Last-Minute-Punkt im Kampf um den Klassenerhalt erleichtert: „Im ersten Durchgang hatten wir keinen Torschuss, aber in der Halbzeitpause zeigte ich meinen Spielern vier, fünf Positionen, in denen wir direkt vor dem Torwart hätten stehen können. Ich sagte meinen Spielern sie sollen das 0:1 bis zu 70. Minute halten und mir den Rest überlassen. Es gab vier Tore und alle haben wir geschossen. Obwohl wir den zweiten Gegentreffer früh kassierten, haben wir nicht aufgegeben und nachgelassen. Als Lohn haben wir einen Punkt geholt.“
Weitere Spielerstimmen
Valentin Rosier (RV, Besiktas): „Wir sind enttäuscht und entschuldigen uns bei unseren Fans. Wir werden Meister. Das war nur ein Punktverlust. Nach dem 2:0 hätten wir das Ergebnis verteidigen müssen. Der Schiedsrichter gab mein Tor wegen eines vermeintlichen Foulspiels nicht. Ich denke nicht, dass ich meinen Gegenspieler in dieser Szene getroffen habe, aber der Referee hat den Treffer annulliert. Natürlich sind wir enttäuscht, aber vor uns liegen noch sieben Spiele. Wie unser Trainer Sergen Yalcin sagte, niemand wird acht von acht Spielen gewinnen. Noch haben wir nichts verloren. Wir sind weiterhin Tabellenführer. Nach Punkten liegen wir vorn. Jetzt werden wir diese Partie abhaken und nach vorn schauen.“
Rachid Ghezzal (RA, Besiktas): „Wir haben zwei wichtige Punkte verloren. Sowas etwas passiert im Fußball. Zumal wir schlecht gespielt haben. Die Leistung, die wir gezeigt haben, hat keine drei Punkte verdient. Nun müssen wir unsere Köpfe heben und uns auf unser Ziel konzentrieren. Das ist das Entscheidende. Von Beginn an haben wir an die Meisterschaft geglaubt. Wir werden weiter für den Titel kämpfen.“