Erstes Statement nach dem 2:3 gegen Fenerbahce
Nach der 2:3-Heimniederlage von Besiktas gegen Fenerbahce am elften Spieltag der Trenyol Süper Lig hat sich Sergen Yalcin erstmals ausführlich zum Derby geäußert. In seinen Aussagen gegenüber Milliyet sprach der Trainer nicht nur über den Spielverlauf und den Druck auf die Mannschaft, sondern ging auch auf die entscheidende Szene rund um Orkun Kökcü ein, dessen rote Karte das Derby maßgeblich beeinflusste. Yalcin machte deutlich, dass die aktuelle Lage die Psyche des Teams belastet und individuelle Fehler verstärkt.
Gleich zu Beginn räumte er eigenes Fehlverhalten ein. Die Szene, in der er aus Frust gegen ein Wasserglas trat, wollte er nicht beschönigen: „Ja, es war falsch, gegen das Wasserglas zu treten. Das war nicht schön, das weiß ich.“ Diese Geste sei Ausdruck einer Phase gewesen, „in der wir die Kontrolle verloren haben“. Wenn man die Kontrolle verliere, mache man Fehler – und genau darin sieht der Coach eines der Kernprobleme seiner Mannschaft.
„Seit einiger Zeit ist unsere Psyche nicht mehr ganz gesund“
Im weiteren Verlauf ging Sergen Yalcin auf den mentalen Zustand seines Teams ein. „Seit einiger Zeit ist unsere Psyche nicht mehr ganz gesund. Wir kämpfen mit Problemen und stehen unter Druck“, erklärte er. Dabei betonte er, dass Konzeption und Spielplan aus seiner Sicht stimmten. „Unsere Konzeption ist gut, unser Plan ist gut, aber wir können uns dennoch nicht von individuellen Fehlern lösen“, so der 53-Jährige.
Orkun Kökcü und Emirhan Topcu im Fokus
Einen großen Teil seiner Analyse widmete Sergen Yalcin der Bewertung einzelner Schlüsselszenen im Derby, allen voran der Roten Karte für Orkun Kökcü. „In diesem Spiel haben einige Fehler unserer Spieler das Ergebnis beeinflusst“, stellte er fest. „Kein Spieler tritt seinem Gegner absichtlich auf die Sehne, aber so ist Fußball nun einmal.“ Auch Emirhan Topcu erwähnte der Trainer ausdrücklich: „Der Junge ist sehr erfolgreich. Als er den Ball klären wollte, verlor er ihn an seinen Gegner. Durch Durans Tor haben wir das Spiel verloren.“
Warnung vor dem Derby: Karten als Risikofaktor
Yalcin erklärte zudem, dass er seine Spieler vor dem Spiel ausdrücklich vor Gelben und Roten Karten gewarnt habe: „Am Morgen des Spiels habe ich sie darauf hingewiesen, auf Gelbe und Rote Karten zu achten, insbesondere auf Rote Karten, die die Mannschaft schwächen würden.“ Trotzdem kam es im Derby genau zu diesen Situationen. „Leider passieren im Fußball solche Unglücksfälle, mit denen man nicht rechnet und auf die man sensibel reagieren muss“, so der Coach.
„Unsere Fans sollen uns nicht den Rücken kehren“
Trotz der Enttäuschung über die Niederlage gegen Fenerbahce sendete Sergen Yalcin eine klare Botschaft in Richtung Zukunft. „Wir arbeiten daran. Natürlich werden wir die Früchte unserer Arbeit ernten und den Weg für bessere Zeiten ebnen. Unsere Fans sollen uns nicht den Rücken kehren. Wir werden ihnen wieder freudige Tage bescheren“, sagte er. Der Trainer betonte, dass man mit Geduld, Arbeit und Teamgeist den Turnaround schaffen werde.
Vertrauen in Serkan Recber und gemeinsamer Kurs
Abschließend äußerte sich Sergen Yalcin zur Rolle von Serkan Recber, der neu im Amt ist: „Serkan ist bei uns. Ich kenne ihn gut, ich weiß, wie wertvoll er ist. Ich habe ihn gebeten, sich zu uns auf die Bank zu setzen. Wir werden großartige Arbeit leisten.“ Der Coach bekräftigte: „Ja, wir arbeiten zusammen und wir arbeiten hart.“ Nach dem Derby sendete er damit ein deutliches Signal – Selbstkritik, Zusammenhalt und klare Führung in schwieriger Phase.


