GazeteFutbol nutzt die Pokalwoche, um zurückzublicken und die überraschendsten Pokalniederlagen der Istanbuler Topklubs in der Geschichte des Ziraat Türkiye Kupasi zusammenzufassen. Inzwischen ist es schon die 59. Ausgabe des nationalen Pokalwettbewerbs. Zusammen kommen die „Big-Three“ auf 34 Finalerfolge. Allerdings war dieses Turnier für Besiktas (zehn Pokalsiege), Galatasaray (18 Pokalsiege) und Fenerbahce (sechs Pokalsiege) nicht immer ein Spaziergang.
Trotz „Milchpokal“-Vergleichen: Türkischer Pokal eine wichtige Organisation
Für einige Klubs ist der Pokal ein großartiges Schaufenster, für andere wiederum fast schon eine Belastung. Die niedrigen Prämien und das geringe Prestige sind mit ein Grund, dass der Pokalwettbewerb bei vielen Klubs nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt. Die Aussagen der Ex-Präsidenten um Aziz Yildirim (Fenerbahce) und Fikret Orman (Besiktas) in der Vergangenheit werden einigen noch im Gedächtnis sein. Letzterer sagte einst, dass dies nur ein „Milchpokal“ sei. Der türkische Pokal ist dennoch eine wichtige Organisation, der seine Spuren in der Geschichte hinterlassen hat. Begegnungen, die man nicht aus den Erinnerungen löschen kann, haben schon längst ihren Platz in den staubigen Seiten der Geschichtsbücher eingenommen. Sowohl die Schwarz-Weißen, Gelb-Roten als auch Gelb-Marineblauen haben allesamt unvergessliche Pokalmomente, auf die sie nicht gerne zurückblicken.
Besiktas – Trabzon Idmanocagi 0:1
In der Saison 1964/65 erzielte Besiktas ein unerwartetes Ergebnis im türkischen Pokal. Die „Schwarzen Adler“ trafen auf Trabzon Idmanocagi, der als Meister der Amateurklubs das Recht erhielt, am Pokal teilzunehmen. Das erste Spiel am Schwarzen Meer endete mit einem torlosen Remis. Der Amateurklub aus Trabzon hatte sich die Überraschung für das Wiederholungsspiel in Istanbul aufgehoben. Mit einem knappen 1:0 ging man als Sieger hervor und qualifizierte sich für das Viertelfinale, wo man gegen Ankara Demirspor schließlich ausschied (1:2 nach Hin- und Rückspiel).
Pendikspor – Fenerbahce 2:1
Eines der unvergesslichsten Spiele des Turniers fand am 14. Dezember 1999 statt. Zweitligist Pendikspor besiegte den haushohen Favoriten Fenerbahce mit 2:1 und schmiss die „Kanarienvögel“ aus dem Wettbewerb. Dieses Ergebnis sorgte dafür, dass in einigen türkischen Tageszeitungen die Schlagzeile „Historische Schande“ vorzufinden war. Die Außenseiter aus Istanbul schieden in der nächsten Runde (Achtelfinale) gegen Dardanelspor aus (0:2).
Fenerbahce – Konyaspor 0:1
Drei Jahre nach der Niederlage gegen Pendikspor verlor der sechsmalige Pokalsieger mit 0:1 gegen einen anderen Zweitligisten: Konyaspor. Dieses Spiel fand seinen Platz in der Presse als „Zweite Pendik-Katastrophe“. Erneut brachte es der Underdog aus Zentralanatolien im Anschluss nicht weit und hatte gegen Kocaelispor das Nachsehen (2:2 n.V., 3:4 i.E.).
Galatasaray – 1461 Trabzon 1:2
Wie auch schon am Beispiel von Trabzon Idmanocagi in den Anfangszeiten des türkischen Pokals zu sehen war, machte es den Istanbulern nicht nur Trabzonspor schwer. 1461 Trabzon, das Pilot-Team der Bordeauxrot-Blauen, stellte das in der Saison 2012/13 unter Beweis. Der Zweitligist gewann gegen den hochfavorisierten Meister Galatasaray im Türk Telekom-Stadion mit 2:1 und sorgte für das Turnier-Aus des Rekordpokalsiegers in der fünften Runde. Man hatte es somit unter die letzten Acht geschafft. Aber in einer Gruppe mit Fenerbahce, Sivasspor und Bursaspor war dann endgültig Schluss für die Truppe vom Schwarzen Meer. Immerhin beendete man die Gruppe vor den „Krokodilen“ auf dem dritten Platz und konnte einen 3:2-Auswärtserfolg bei Fenerbahce feiern.