Trabzonspor-Torjäger Paul Onuachu gab für die 213. Ausgabe des Vereinsmagazins ein Interview. Der Nigerianer erinnerte daran, dass er zuvor bereits in Dänemark, Belgien und England gespielt hat, aber die Erfahrungen in der Türkei und in Trabzon völlig anders seien: „Wenn ich beurteile, wie die Vereine sich um ihre Spieler kümmern, kann ich ganz klar sagen, dass ich das, was ich bei Trabzonspor erlebt habe, noch bei keinem der Vereine, für die ich bisher gespielt habe, gesehen habe. Denn nicht nur für mich, sondern für alle ist das Interesse an den Spielern unglaublich groß. Sie sorgen dafür, dass sich die Spieler bei allem wohlfühlen. Es spielt keine Rolle, ob es zwei oder drei Uhr morgens ist, wenn man ein Problem hat, kann man anrufen und innerhalb von fünf Minuten steht jemand vor der Tür, um einem zu helfen. Das ist sehr beeindruckend. Andererseits sind auch die Fans von Trabzonspor großartig. Schon der Empfang am Flughafen zum Beispiel hat mir viel Vertrauen gegeben, und im Stadion ist es genauso. Ich danke ihnen sehr für ihre Unterstützung.“
Unvergesslicher Hacken-Treffer
Onuachu sagte weiter, dass das Tor, das er mit der Hacke gegen TÜMOSAN Konyaspor für Trabzonspor erzielte, etwas ganz Besonderes war: „Zunächst einmal habe ich noch nie ein solches Tor erzielt, aber im Fußball geht es um solche Momente. Ein Moment, eine Situation oder etwas anderes, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Diese Art von Toren hat mit Qualität, schnellem Denken und Technik zu tun. Denn wenn man nicht genug Technik hat, wird man nie ein solches Tor erzielen. Als der Ball zu mir kam, habe ich in einer Sekunde die Entscheidung getroffen, und dann musste ich nur noch die richtige Technik umsetzen. Als ich mich drehte, um zu schießen, wusste ich, dass der Ball reingeht, weil ich ihn so gut mit der Ferse getroffen hatte. Am Ende des Spiels habe ich sehr nette Kommentare bekommen, nicht nur von meiner Frau, sondern von allen, meiner Familie, meinen Freunden und sogar von Leuten, die ich nicht kenne, oder besser gesagt, von all, die für mich beten. Sie sagten alle: ‚Das ist ein würdiges Tor für den Puskas-Preis‘. Als ich meine Mutter und meinen Vater anrief, haben sie geschrien. Meine Frau war am Ende des Spiels sehr aufgeregt, sie war stolz auf mich.“
Schwierige Zeit in Southampton
Der Westafrikaner erklärte aber auch, dass es im Fußball auch Phasen gibt, in denen die Dinge nicht gut laufen: „Für mich war die Zeit in Southampton so. Zunächst einmal fand der Transfer im Januar statt. Ich habe keine meiner Entscheidungen bereut, aber manchmal gibt es Fragen, die man sich stellen muss, bevor man bei einem Verein unterschreibt. Man muss herausfinden, ob das System, das sie spielen, zu einem passt. Ich habe in Belgien alles gewonnen, was es zu gewinnen gab, und ich dachte, das reicht, es ist Zeit, etwas anderes auszuprobieren. Das ist die Premier League. Ich wusste, dass die Mannschaft eine 50:50-Chance hatte, in der Liga zu bleiben oder abzusteigen, aber manchmal muss man ein Risiko eingehen und dann sehen, ob es funktioniert. Ich bin also das Risiko eingegangen, und es hat nicht geklappt. Es gab viele Trainerwechsel und Systeme, die nicht zu mir passten. Vielleicht suche ich nach Ausreden, aber manchmal muss man, wenn man zu einer Mannschaft gehen will, nachfragen und sehr, sehr gut das System lernen, wie die Dinge in der Mannschaft laufen. Das ist alles.“
Volle Konzentration auf den Fußball
Der 29-Jährige betonte, dass er sich schon immer auf den Fußball konzentriert habe: „Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich kein Profifußballer wäre. Als ich in das Flugzeug auf dem Weg nach Europa stieg, sagte ich mir: ‚Ich werde nie wieder zurückgehen, ich werde mein Leben diesem Beruf widmen, egal was passiert‘. Manchmal sah ich auf meinen Reisen meine alten Freunde, die zu Testspielen nach Italien oder in andere Länder gingen und zurückkamen. Meine Reaktion darauf war: ‚Was ist hier los? Du gehst und kommst zurück“. Als ich jünger war, sagte ich zu meinen Freunden: ‚Wenn ich die Chance habe zu gehen, komme ich nie wieder zurück‘. Das habe ich getan, ich kann an nichts anderes denken als an Fußball.“
Trabzon eine tolle Fußballstadt
Paul Onuachu verriet zum Abschluss, dass Trabzon eine ideale Stadt zum Fußballspielen sei: „Trabzon ist eine Stadt, in der ich am besten Fußball spielen kann. Sie ist ruhig, friedlich und sehr schön. Auch die Natur ist äußerst schön. Bevor ich nach Trabzon kam, erfuhr ich, dass die Stadt die beste Stadt für Fisch ist, und das stimmt auch. Wenn ich mir alles in Trabzon ansehe, dann ist das der Ort, an dem ich Fußball spielen kann. Es ist wirklich toll, hier zu sein. Der Flughafen ist übrigens ganz in der Nähe, wenn ich trainiere, sehe ich Flugzeuge landen und starten. Manchmal achte ich auf die Flugzeuge und beobachte sie, am Anfang war das sehr anstrengend, aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt.“ Onuachu absolvierte bislang 14 Einsätze für Trabzonspor und verzeichnete für die Bordeauxrot-Blauen in diesem Zeitraum acht Treffer und zwei Assists.