Seit vergangenen Januar ist Ozan Kabak vom FC Schalke 04 an den FC Liverpool ausgeliehen. Der englische Klub zahlte eine Leihgebühr von 1,1 Millionen Euro und besitzt noch eine Kaufoption über 20,4 Mio. Euro. Bisher absolvierte der 21-jährige Abwehrmann 13 Spiele für seinen neuen Klub und spielte bis auf sein Debütspiel auf der Insel ganz ordentlich. Im Interview mit der Vereinshomepage sprach er unter anderem sein erstes Match im Dress der „Reds“ an: „Bis zur 75. Minute war eigentlich alles gut. Eine Situation, die ich niemals vergessen werde. So ist nun mal der Fußball. Es kann alles passieren. Und es kam auch so. Meiner Meinung nach muss man im Fußball alles schnell abhaken und vergessen. Man muss einfach weitermachen und hart arbeiten. Und genau das habe ich getan. Ich habe das Erlebte verdrängt und versucht meine beste Leistung auf dem Platz zu zeigen. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich traurig war. Meine Teamkollegen und mein Coach haben mich wirklich sehr unterstützt. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.“
Europapokal, Deutschland & England: „Schneller erwachsen geworden“
Im weiteren Verlauf sprach der aus Ankara stammende Rechtsfuß über die Vorteile der frühen Auslandserfahrungen: „Ich habe reichlich viel Erfahrung gesammelt. UEFA Champions League, Bundesliga und jetzt die Premier League. Ich bin sehr schnell erwachsen geworden. Mit 18 Jahren habe ich mit Galatasaray in der Königsklasse gespielt, in der man wie bei Liverpool immer um den Sieg spielt. Jede Woche gibt es Menge Fans, die wir glücklich machen müssen. Die Erwartungen sind sehr hoch, aber so wird man schneller reif. Um ehrlich zu sein hat es mir als junger Spieler geholfen in verschiedenen Ligen zu spielen. Deswegen habe ich mich im Vergleich zu anderen auch viel schneller wohlgefühlt. Es war aber nicht so leicht direkt ein Teil des Teams zu sein. Ich musste wirklich alles geben und die Mannschaft unterstützen. Gleichzeitig musste ich mich auch an die Stadt und die Sprache gewöhnen. Es war alles neu. Ich denke, dass ich für einen 20-Jährigen gute Arbeit geleistet und mich auf den Fußball fokussiert habe.“
„Analysiere jeden gegnerischen Stürmer“
Die Arbeit eines Innenverteidigers beschrieb der zehnmalige Nationalspieler mit folgenden Worten: „Als Innenverteidiger muss man die Gefahr vorhersehen können. Ich weiß nicht, wie man das in England formuliert, aber man muss die Gefahr riechen und bevor es passiert einschreiten. Man muss klug vorgehen. Das ist genau das, was ich durch Sammeln von Erfahrungen versuche umzusetzen. Ich analysiere jeden gegnerischen Stürmer. Deshalb bin ich in gutem Kontakt mit unserem Videoanalysten. Ich mach mich z. B. schlau, welcher Fuß der stärkere ist. Das hilft mir sehr, denn so fällt es mir leichter die Bewegungen vorherzusehen.“
Idol Van Dijk unterstützt Kabak
Während seiner Zeit in Merseyside darf Kabak zudem auf die Unterstützung seines Idols Virgil van Dijk zurückgreifen: „Van Dijk beispielsweise ist in seiner Arbeit hervorragend. Er macht es deshalb sehr gut, weil er sehr erfahren ist und den Fußball versteht. Ich muss auch in jeder Begegnung meine beste Leistung abrufen. Ich bin ein ruhiger Mensch und war in der Jugend stets der Kapitän meines Teams. Aber das ist eine Charaktersache. Man kann dafür nicht trainieren, sondern man hat es oder nicht. Virgil gibt mir Tipps und Ratschläge in Bezug auf die Fußballmentalität. Ich vertrete die Meinung, dass sich Innenverteidiger verstehen müssen. Er hilft mir immer wieder und sagt mir, wie ich zu spielen habe. Das hilft mir sehr mein Spiel zu entwickeln und zu verbessern.“