Nach dem 2:1-Auswärtssieg von Galatasaray bei RAMS Basaksehir ordnete Cheftrainer Okan Buruk den Auftritt seiner Mannschaft ein. Er sprach über die Herausforderungen nach der Länderspielpause, die Bedeutung der drei Punkte, personelle Zwänge – und warum die Führungsqualitäten von Ilkay Gündogan sowie die Tiefenläufe von Leroy Sane den Abend prägten.
Buruks Analyse: Kontrolle vor der Pause, Stress nach Wiederanpfiff – und dennoch reif gewonnen
Buruk betonte, die Rückkehr der Spieler von ihren Nationalmannschaften sei „schwierig“ gewesen. Einige Profis kamen erst spät zurück, weshalb jene starteten, die „mehr mit uns trainiert haben“. Zur Dramaturgie sagte er: „In der ersten Halbzeit haben wir unserem Gegner keine Chance gelassen. Wir hatten Torchancen und haben ein Tor erzielt. In der zweiten Halbzeit haben uns die Angriffe des Gegners zu schaffen gemacht.“ Gelbe Karten hätten den Rhythmus beeinträchtigt: „Die Karte, die ich gesehen habe, war falsch. Ich habe meine Hand zum Schiedsrichter gehoben und ‚Okay‘ gesagt, da hat er mir die gelbe Karte gezeigt.“ Am Ende stand für ihn das Ergebnis: „Wir beenden die Saison mit einem Sieg in einem schwierigen Auswärtsspiel. Wir gehen mit guter Moral nach Hause.“
Führung auf dem Platz: Ilkay Gündogan gibt Struktur – Sane vollendet
Besonderes Lob erhielt Ilkay Gündogan: „Ilkays Zusammenspiel zwischen den Blöcken in der ersten Halbzeit, seine gute Auswahl, wenn wir den Ball hatten, und sein Vorantreiben des Balls waren wichtig. Er ist ein Spieler, der seinen Mitspielern auf dem Platz viel Selbstvertrauen gibt.“ Buruk hob zudem die zwei Treffer von Leroy Sane hervor: „Im Vergleich zu den vorherigen Spielen hat er diesmal sehr gute Läufe hinter die Abwehr gemacht. Er ist ein Spieler mit großem Potenzial. Wenn er die richtigen Pässe bekommt, steht er direkt vor dem Torwart. Er hat mehr auf das Tor gespielt und weil er auf das Tor gespielt hat, hat er zwei Tore geschossen.“
Kaderbreite und Rotation: „Das Wichtigste ist Galatasaray“
Im Hinblick auf die nächsten Wochen – „in vier Tagen haben wir ein sehr wichtiges Champions-League-Spiel“ – kündigte Buruk weitere Rotation an: „Wir werden viele Spiele bestreiten. Ich möchte alle unsere Spieler optimal einsetzen.“ Ausfälle in der Abwehr, etwa Wilfred Singo und Davinson Sanchez, habe das Team über Kaan Ayhan und Abdülkerim Bardakci kompensiert: „Kaan und Abdülkerim haben heute eine gute Leistung gezeigt.“ Zur Nichtberücksichtigung des jungen Innenverteidigers Arda Ünyay erklärte er: „Arda ist jemand, den wir sehr mögen. Er ist immer im Kader und wird Spielzeit bekommen. Für den Beginn waren Kaans Erfahrung und sein Spielaufbau wichtig.“ Der Grundtenor: „Das Wichtigste ist Galatasaray und der Erfolg von Galatasaray.“
Stimmen des Doppelschützen: Sane über Teamgeist, Königsklasse und Anpassung
Leroy Sane stellte den Teamgedanken voran: „Wenn wir am Ende des Spiels gewinnen und ein gutes Ergebnis erzielen, ist das das Wichtigste. Egal, wer die Tore schießt, wir spielen als Team immer auf Sieg.“ Er berichtete von enger Abstimmung im Vorfeld: „Wir haben mit Ilkay gesprochen, wir haben auch mit Trainer Okan Buruk gesprochen. Er hat mich sehr unterstützt.“ Mit Blick auf die UEFA Champions League formulierte Sane ein klares Ziel: „Wir wollen zusammen mit unseren Fans drei Punkte holen und wieder einen Sieg in der Champions League einfahren.“ Zur Eingewöhnung in Istanbul sagte er: „Ich denke, dass ich mich sehr gut angepasst habe. Ich bin sehr glücklich, in dieser Stadt zu sein und hier Zeit zu verbringen. Der Verein unterstützt uns auch ständig.“
Einordnung des Abends: Reife, Reaktion, Rhythmus für die nächsten Aufgaben
Sportlich unterstreicht der Erfolg die gewachsene Reife: klare Struktur vor der Pause, Reaktion auf Druckphasen nach dem Seitenwechsel und Effizienz in Umschaltmomenten. Mit Sane als Vollstrecker und Gündogan als Taktgeber fand Galatasaray die Balance zwischen Kontrolle und Risiko – ein Muster, das in den kommenden englischen Wochen mit dichtem Spielplan und Champions-League-Belastung richtungsweisend sein dürfte.



4 Kommentare
Ilkay entpuppt sich immer mehr und mehr zu einem Mertens. Die Ähnlichkeiten sind wirklich vorhanden, wie wichtig solche Spielertypen am Ende sein können haben wir in den letzten 3 Saisons gesehen.
Ich habe dem Transfer echt kritisch entgegen geguckt, stand jetzt ist Ilkay richtig eingeschlagen bei uns.
Das muss nicht zwangsläufig immer mit Scorern verbunden sein, er ist einfach ein intelligenter Spieler und Leader. Ich bin mir auch zu 100% sicher, dass er Spieler wie Sane und Co. auch extrem geholfen und motiviert hat.
Zu Sane kann ich nur sagen, dass hoffentlich so langsam der Knoten geplatzt ist und er nun etwas befreiter spielen kann. Jetzt muss er nur so weitermachen und nachsetzen. Vielleicht schon am Mittwoch in der CL, wenn Okan nicht plötzlich doch auf Yunus und BAY setzt.
In meinen Augen ist unsere Flügelzange aktuell ganz klar Yunus und Sane, einen BAY kannst du in der 65. Minute einwechseln, wenn du ein Tor brauchst und frischen Wind bringen willst.
Nach den beiden Toren, darfst du eigentlich Sane nicht auf die Bank setzen, das wäre das total falsche Signal.
Wie sieht momentan eigentlich die Ausläderregel aus bezogen auf Ilkay?
Wird er als Ausländer gewertet oder zählt er als yerli?
Puuh, gute Frage. Ich kann mir vorstellen, dass er wie Kerem Demirbay vor ein zwei Saison diesen „mavi Kart“ Status bekommt, also quasi er ist Ausländer gilt aber als yerli.
Die Google KI sagt, dass er aber als yerli gilt, weil er vor 2015 die deutsche Nationalmannschaft ausgewählt hat (keine Ahnung wieso, total verwirrend).
Aferin Sane, weiter so.