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Home»Galatasaray»Okan Buruk mit Wutrede nach Derby: „Wir waren froh, hier unser Leben retten zu können“
Galatasaray 2. Dezember 2025

Okan Buruk mit Wutrede nach Derby: „Wir waren froh, hier unser Leben retten zu können“

Von Gazetefutbol38 Minuten Lesezeit
Derby Galatasaray Interkontinental-Derby Kazimcan Karatas Leroy Sane Okan Buruk Ugurcan Cakir
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Foto: IHA

 


 

 

 


 

Galatasaray verpasst den Sieg – und Buruk attackiert Schiedsrichter Yasin Kol

In der 14. Spielwoche der Trendyol Süper Lig kam es im Derby bei Fenerbahce zum nächsten Nervenkracher für Galatasaray. Die Gelb-Roten führten im Chobani-Stadion lange, mussten sich am Ende jedoch mit einem 1:1 begnügen und stehen nun mit 33 Punkten weiter an der Tabellenspitze. Sportlich war das Remis ein Rückschlag im Kampf um einen Big Point im Titelrennen, emotional entwickelte sich der Abend jedoch vor allem wegen der Aussagen von Trainer Okan Buruk zu einem Derby mit Nachbeben.

Nach Abpfiff nahm sich der Coach im beIN SPORTS-Interview den Unparteiischen Yasin Kol vor und zeichnete ein drastisches Bild dessen, was seine Mannschaft im Derby aus seiner Sicht erlebt hatte. „An dem Spiel gibt es nichts Wertvolles. Jeder hat gesehen, was heute passiert ist. Jeder sah, was wir auf dem Feld erlebt haben“, begann Buruk seine Wutrede. Anschließend setzte er nach: „Wir haben unser Leben gerettet. Kazims Auge war fast blind. Die Füße unserer Spieler hätten brechen können. Dafür sind wir dankbar. Niemand soll das vergessen. Wir sind Galatasaray! Ich rufe unsere Unterstützer auf: Nachdem wir gesehen haben, was heute passiert ist, werden wir zeigen, was für ein Galatasaray wir allen offenbaren werden.“

„Dank Allah verlassen diesen Ort ohne Knochenbrüche“

Auf der anschließenden Pressekonferenz wiederholte Buruk seine Kritik und wählte erneut harte Worte. Die sportliche Analyse rückte dabei fast in den Hintergrund. „Es tut uns leid für das Tor, das wir in letzter Minute kassiert haben“, sagte er. „Über das Spiel gibt es nicht viel zu sagen. Wir sind mit vielen Ausfällen hierher gekommen, trotzdem haben wir auf dem Feld gekämpft.“ Dann schwenkte er wieder auf die körperliche Härte und die Schiedsrichterlinie.

Wörtlich erklärte der Coach: „Gott sei Dank gehen wir auf gesunde Weise, ohne dass Kazim erblindet is, ohne dass sich zwei, drei unserer Spielern die Füße gebrochen haben. Dafür müssen wir dankbar sein.“ Das späte Gegentor bezeichnete er als zusätzlichen Stich: „Das Tor in der letzten Minute hat uns enttäuscht. Ich glaube, dass das, was im Spiel passiert ist, dem Ergebnis weit voraus sein wird. Aus meiner Sicht ist es ein trauriger Abend für den Fußball.“ Buruk machte damit klar, dass für ihn weniger das 1:1 als vielmehr die Umstände und die physische Belastung seiner Spieler im Vordergrund standen.

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Foul-Bilanz, alte Fälle und die Frage nach Schiri-Ansetzungen

Besonders scharf ging Buruk mit der Art und Weise ins Gericht, wie Yasin Kol die Zweikämpfe bewertet hatte. „Der Schiedsrichter war dem Spiel sehr voraus“, erklärte er. Dies sei im Vorfeld bereits erwartet worden. „Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Nicht ich werde es bewerten, sondern ihr. Zwei Füße meiner Spieler hätten gebrochen sein können. Mein Auge hätte ausgestochen werden können.“ Anschließend verwies er auf die Foulstatistik: „Es gibt 22 Fouls gegen uns, gegen unseren Gegner zwölf Fouls. Wenn wir so viele Tritte bekommen und so wenige Fouls gepfiffen werden, überlasse ich den Rest eurer Einschätzung.“

Buruk knüpfte seine Kritik an frühere Ansetzungen und Entscheidungen an und erwähnte dabei auch den früheren FIFA-Schiedsrichter Arda Kardesler. Er erinnerte daran, dass nach einer strittigen Szene im Spiel gegen Trabzonspor die Karriere der „Kardesler-Brüder“ praktisch beendet worden sei. „Was war die Sünde von Arda Kardesler? Niemand stellte Fragen, niemand unterstützte sie“, sagte Buruk und ergänzte, er respektiere grundsätzlich alle Entscheidungen des Verbandes. Dennoch sei auffällig, wie die Ernennungen des Verbandes und des MHK-Präsidenten aufgeteilt seien. „Heute ist kein Tag, an dem wir glücklich sind“, fasste er seine Stimmung zusammen.

Kein Ruf nach Auslands-Schiris – aber klare Forderung nach Gerechtigkeit

Trotz aller Schiedsrichterschelte betonte Buruk, dass es von Seiten Galatasaray keine formale Forderung nach ausländischen Schiedsrichtern gegeben habe. „Wir verbringen unser Leben damit, mit den Schiedsrichtern zu reden. Wir hatten keine Anfrage bezüglich eines ausländischen Schiedsrichters“, stellte er klar und erinnerte daran, dass ein solches Experiment bereits in der vergangenen Saison erstmals stattgefunden hatte. Ihm gehe es nicht darum, woher ein Referee komme.

Vielmehr formulierte der Coach eine grundsätzliche Erwartung: „Wir wollen einen Schiedsrichter, der die Rechte beider Teams nicht verletzt und für beide Mannschaften die gleichen Entscheidungen trifft. Wir wollen nichts anderes.“ Dass die Zahl der Spitzen-Schiedsrichter in der Türkei aus seiner Sicht abgenommen habe, mache die Ansetzung eines Derbys zusätzlich heikel. Eigentlich, so Buruk, hätte ein FIFA-Schiedsrichter diese Partie leiten sollen. „Leider ist es nicht passiert“, stellte er nüchtern fest.

Appell an die Galatasaray-Fans: „Jetzt aufwachen und aufstehen“

Neben der Kritik an der Schiedsrichterleistung richtete Buruk seinen Blick auch nach innen – und vor allem auf die eigene Anhängerschaft. Er verwies darauf, dass im türkischen Fußball Sanktionen und Entscheidungen gegen verschiedene Akteure nicht immer im gleichen Tempo getroffen würden. Bei Spielern würden Strafen zum Teil sehr schnell ausgesprochen, bei anderen Beteiligten dagegen weniger konsequent. Auch seine eigene Situation, etwa in Bezug auf mögliche Sperren, ließ Buruk dabei anklingen.

Zum Abschluss schickte er einen deutlichen Appell Richtung Tribünen: „Ich möchte vor allem unsere Unterstützer ansprechen. Galatasaray-Anhänger müssen jetzt aufwachen und aufstehen. Wir müssen aufwachen und aufstehen. Ab nächster Woche müssen wir unsere Stärke und unsere Einheit deutlich zeigen.“ Damit machte Buruk klar, dass er nach dem Derby einen Schulterschluss zwischen Mannschaft, Verein und Fans erwartet – auch, um künftig auf und neben dem Platz noch geschlossener auftreten zu können.

Taktik-Erklärung: Ballbesitz-Idee, Personalengpässe und der Stich in Minute 90+

Sportlich skizzierte Buruk seine Grundidee im Derby: Galatasaray wollte im Mittelfeld die Kontrolle behalten und den Ball länger in den eigenen Reihen halten. „Der Grund, warum ich das Prinzip im Mittelfeld beibehalten und Sara vorne spielen ließ, war, den Ball zu haben“, erklärte er. Man habe den Ball gehalten und den Gegner daran gehindert, Druck aufzubauen. „Es lief so, wie wir es bis zum Tor wollten“, sagte der Trainer rückblickend und verwies damit auf die Führung, die seiner Mannschaft lange Stabilität verlieh.

In der zweiten Hälfte nahm aus seiner Sicht jedoch der eigene Ballbesitzanteil ab. Der Gegner reagierte mit Wechseln, während Galatasaray durch Verletzungen und müde Spieler weniger Alternativen hatte. Yunus Akgün und Berkan Kutlu kamen in der Schlussphase ins Spiel, hatten aber laut Buruk nur eine Trainingseinheit in den Beinen. Als sich zudem Ilkay Gündogan leicht verletzte, musste improvisiert werden, und Arda Ünyay wurde eingewechselt und tiefer gezogen, um Stabilität zu sichern. „Ich denke, alles, was wir im Spiel wollten, ist gut gelaufen. Wir würden uns wohler fühlen, wenn wir uns in der letzten Minute nicht noch weiter in den Strafraum zurückgezogen hätten“, meinte Buruk und spielte damit auf den späten Ausgleich an.

Blick auf Yasin Kol und die Zukunft: Verein und Verband am Zug

Gefragt, ob er sich wünsche, dass Yasin Kol künftig keine Spiele von Galatasaray mehr pfeifen dürfe, wich Buruk einer direkten Antwort aus und verwies stattdessen auf die Vereinsgremien. „Wenn es darum geht, ob er unsere Spiele erneut leiten wird oder nicht, werden unser Verein und unser Präsident Yasin Kol und seinen Teil als notwendig bewerten“, erklärte er. Gleichzeitig zeigte er sich überzeugt, dass auch der Vorsitzende des Zentralen Schiedsrichterausschusses und der Präsident des Fußballverbandes „die genaueste Einschätzung“ zu diesem Thema abgeben würden.

Den symbolischen Rahmen schloss Buruk mit einem Hinweis auf das respektvolle Miteinander unter den Trainern. Er erinnerte daran, dass er seinem Gegenüber Domenico Tedesco sowohl vor als auch nach der Partie die Hand gegeben habe. „Wir müssen uns auf den Platz konzentrieren“, sagte Buruk. Er selbst sei jemand, der im Feld bleibe und sich auf das Spiel konzentriere. Größere Zwischenfälle zwischen den Bänken habe es seiner Darstellung nach nicht gegeben – die eigentlichen Konflikte spielten sich für ihn zwischen den Linien des Spielfelds ab.

Reaktionen der Galatasaray-Stars: Sane, Karatas und Cakir im Derby-Modus

Neben dem Trainer kamen nach Abpfiff auch mehrere Akteure von Galatasaray zu Wort und gaben bei beIN SPORTS ihre Sicht auf das Derby wieder. Torschütze Leroy Sane, der das 1:0 der Gäste erzielt hatte, sprach von einem ambivalenten Gefühl. „Okay, es ist ein gewisses Resultat. Wir haben auswärts im Derby ein Unentschieden geholt, das ist im Vergleich zur Zahl ein besseres Ergebnis“, ordnete der Offensivstar ein. Man sei in der ersten Halbzeit sehr gut gewesen und auch gut in den zweiten Durchgang gestartet, habe am Ende aber den Treffer kassiert. „Wir haben trotzdem nicht verloren. Die zweite Halbzeit war schwieriger, der Gegner hat uns mehr Probleme bereitet. Ich genieße den Fußball in der Türkei, besonders zu Hause und vor unseren Fans“, fügte der Deutsche hinzu.

Linksverteidiger Kazimcan Karatas, der in der Startelf stand, stellte vor allem den Gemeinschaftsaspekt in den Vordergrund. „Wir haben nicht mit elf Leuten auf dem Platz gespielt, sondern mit Millionen von Menschen“, sagte er. „Wir waren wie ein Anführer auf dem Feld. Wir sind Führer, wir sind Führer. Am Ende der Saison werden wir Meister. Unsere Unterstützer haben dafür gesorgt, dass wir uns auf dieser Reise wie zu Hause fühlen.“ Seine Aussagen unterstrichen den Anspruch der Gelb-Roten, trotz des verpassten Sieges weiterhin selbstbewusst Richtung Titel zu blicken.

Keeper Ugurcan Cakir, der das Tor von Galatasaray im großen Istanbul-Derby hütete, knüpfte daran an. „Wir sind als Tabellenführer gekommen, wir gehen als Tabellenführer“, erklärte er. Man habe den Sieg in Kadikoy verpasst, aber die Partie weitgehend kontrolliert. „Wir haben das Spiel so begonnen, wie wir wollten, und das Tor gefunden. Die ersten 45 Minuten waren gut. In der zweiten Hälfte war Fenerbahce phasenweise wirkungsvoll, aber ich kann mich nicht an viele klare Chancen erinnern“, so Cakir. Das Gegentor in der letzten Minute sei sehr bitter gewesen, doch der Schlussmann betonte: „Wir sind Spitzenreiter, wir sind Erster. Es ist auch wichtig, nicht besiegt zu werden.“

 

 

3 Kommentare

  1. Megaphone (Türkiye) Am 2. Dezember 2025 9:31

    Seni görünce kuduruyor Fenerliler! Adamsin Adam, fenere sOKAN!

    Zum Antworten anmelden
  2. Megaphone (Türkiye) Am 2. Dezember 2025 9:24

    Haklisin Sir Okan. Allahima Sükürler olsun size bir sey olmadi.

    Bizim hocamiz, sizin kocaniz!

    Zum Antworten anmelden
  3. Rushdi Mushdi Am 2. Dezember 2025 9:18

    Jeder der Augen im Kopf hat, hat gestern gesehen, dass Fenerbahce mit allen Mitteln im Rennen gehalten wird. Galatasaray ist zu einer Macht aufgestiegen in der Türkei und sollte gebremst werden.

    Zum Antworten anmelden

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