Auftakt mit Ansage: Sieg-Mission in Frankfurt
Für Okan Buruk ist die Rückkehr in die UEFA Champions League „eine große Freude – für mich, die Spieler, den Verein und die Fans“. Zugleich legt er die Messlatte hoch: Man wolle „so gut wie möglich starten“ und treffe auf „eine sehr gute, junge Mannschaft, die gut in die Liga gestartet ist und in Europa Großes geleistet hat“. Nach der Analyse des Gegners sei klar, dass beide Seiten „wichtige Spieler“ haben. Die Kernbotschaft des Trainers lässt keinen Interpretationsspielraum:
„Wir sind hier, um zu gewinnen. Wir wissen, wie gut unser Gegner ist und dass er morgen gewinnen will. Wir wollen mit einem Sieg nach Hause fahren.“
Personalie Osimhen: Gesundheit vor Risiko
Zur Nichtnominierung von Victor Osimhen erklärte Buruk, der Angreifer sei in der Nationalmannschaft verletzt zurückgekehrt. Man habe gehofft, ihn für Frankfurt fit zu bekommen, letztlich habe aber die Rückmeldung entschieden: „Sein Feedback war, dass er nicht spielfähig ist.“ Gemeinsam mit dem medizinischen Team sei daher entschieden worden, kein Risiko einzugehen:
„Es geht um die Gesundheit unserer Spieler. Da es weder ihm noch uns etwas nützt, wenn er nicht 100 Prozent geben kann, haben wir ihn nicht in den Kader aufgenommen.“
Rückblick mit Emotion: Buruk und das Duell von 1992/93
Der Coach schlug auch einen historischen Bogen: Als Spieler hatte er Anfang der 90er gegen Eintracht Frankfurt auf dem Platz gestanden. Das erste Duell endete 0:0, das Rückspiel gewann Galatasaray in Istanbul mit 1:0. Buruk erinnert sich an „eines meiner besten Spiele“ und spricht von einem besonderen Moment, nun als Trainer an gleicher Stelle anzutreten: „Es ist aufregend für mich, wieder hier zu sein.“
Favoritenfrage: Tagesform schlägt Etikett
Auf die Frage nach einem Favoriten wiegelt Buruk ab. Zwar bringe der Gastgeberbonus Frankfurt leicht in die Vorhand, entscheidend sei jedoch die Leistung auf dem Rasen: Beide Teams hätten starke Kader, die eine erfahrener, die andere jünger – mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Sein Fazit: „Die Mannschaft, die auf dem Platz besser ist, wird der Favorit sein.“
Anspruch in der Königsklasse: Breiter Kader, hohe Erwartungen
Galatasaray habe „eine wichtige Mannschaft aufgebaut“, die in der Champions League mithalten könne. Die Erwartungen seien hoch – auch bei den Fans. Buruk betont die Breite des Kaders und kündigt Rotationen an, um den langen Marathon zu bewältigen. In seiner Einordnung verweist er darauf, dass im Fußball kleine Details über ganze Kampagnen entscheiden und nimmt frühere Spielzeiten als Mahnung. Ein zugespitztes Beispiel setzt er in den Kontext der Diskussion – als Ansicht, nicht als Faktum:
„Erfolge sind ein langer Weg. Manchmal gewinnt eine Mannschaft mit ganz anderer Konstellation den Pokal – das zeigt, wie offen dieser Wettbewerb ist.“
Wichtig sei: „Jeder meiner Spieler ist wertvoll, wir werden sie alle einsetzen – ihre Bereitschaft hat man im letzten Spiel gesehen.“
Kaan Ayhan: Teamchemie und Fans als Hebel
Kaan Ayhan erwartet „ein Duell zweier hochkarätiger Mannschaften“ und richtet den Blick nach vorn: „Wir haben Ziele in der Champions League. Um diese zu erreichen, wollen wir mit einem Sieg zurückkehren.“ Mit Blick auf die Entwicklung innerhalb der Mannschaft betont der Defensiv-Allrounder, dass sich „gute Gruppen“ gebildet hätten und die Neuzugänge „sich gut integriert“ haben. Noch sei zu Saisonbeginn nicht alles ausgereift, doch die Richtung stimme:
„Wir verstehen uns als Team gut. Morgen können wir das auf höchstem Niveau unter Beweis stellen.“
Angesprochen auf die Kulisse in Deutschland, verweist Ayhan auf die Unterstützung im Auswärtsspiel: Mit den Fans im Rücken wolle man „die drei Punkte holen“.
2 Kommentare
Wenn ich die Fanbrille einmal absetze, muss ich ehrlich sagen: Unser Zeugnis in Europa ist in den letzten zehn Jahren ziemlich miserabel, vor allem bei Auswärtsspielen. Frankfurt ist außerdem eine junge und dynamische Mannschaft, ein Typ Gegner, gegen den wir konditionell wie auch taktisch oft schwach wirken.
Auf dem Papier haben wir zwar den besseren Kader, doch das bedeutet rein gar nichts.
Heute kann ich mir alles vorstellen, von einer klaren 0:4 Niederlage bis hin zu einem Auswärtssieg.
Naja, wenn es nach mir geht, gehört keine türkische Mannschaft in die CL. Ich glaube kaum, dass GS, FB, BJK, TS oder Basak gegen Benfica gewonnen hätte, wie es Qarabag getan hat.
Unser letzter Heimsieg gegen Lokomotiv Moskau, damals mit Eren Derdiyok, Selcuk Inan und Garry Rodrigues und der letzte Auswärtssieg, immerhin noch ziemlich frisch, gegen United.
Wir Türken sind in der EL und UEL besser aufgehoben, wenn jemand meint, dass sein Verein dort eine Chance hat dann bitte.
Meine einzigen beiden Hoffnungen auf Siege waren gegen Bodo/Glimt und Union SG. Und nach dem gestrigen Spielen ist auch hier meine Hoffnung geringer geworden.
Unsere Statistik in der CL macht mir keinen Mut, dennoch ist hier wie du bereit geschrieben hast heute alles möglich. Ich würde mich schon vor Anpfiff mit einem Unentschieden zufrieden geben. Aber eine Packung würde mich auch nicht wundern, weil einfach der Fußball außerhalb der Türkei besser, schneller und ansehnlicher ist.
Mein Tipp heute ist ein 3-1 für Frankfurt.