Trabzonspor hat am Ende mit einem 2:1-Sieg bei Absteiger HES Kablo Kayserispor den zweiten Tabellenplatz verteidigt. Die Bordeauxrot-Blauen werden nun auf die endgültige Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofes (CAS) warten. Als nächstes steht am kommenden Mittwoch das Pokalfinale gegen Aytemiz Alanyaspor an, wo man die Saison doch noch mit einem Titel beenden kann. Eddie Newton, der nach dem Abgang von Hüseyin Cimsir als Interimstrainer fungiert, lobte nach der Partie in Kayseri seinen Keeper Ugurcan Cakir: „In der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel geliefert. In der Halbzeitpause haben wir dies angesprochen und haben eine kleine Veränderung am System vorgenommen. Die zweiten 45 Minuten waren besser. Heute muss ich ganz besonders die Leistung von Ugurcan loben. Er hat heute unglaublich gespielt und mit seinem Talent hat er Bälle gehalten, die sonst im Tor gelandet wären.“
Kayserispor steigt ab: Harsche Kritik an Schiedsrichter
Nach fünf Jahren Süper Lig muss Kayserispor das türkische Fußballoberhaus verlassen. Mit 20 Transfers waren die Gelb-Roten in die Saison gestartet, aber erst in den letzten Wochen zeigten sie durch ihre Leistungen, dass sie der Süper Lig gewachsen sind. Hikmet Karaman schmiss bereits nach den ersten sieben Wochen hin, ehe Samet Aybaba und Bülent Uygun in der Folge ebenfalls das Handtuch warfen. Zur Rückrunde holten die Kayserispor-Verantwortlichen um Präsidentin Berna Gözbasi ihren früheren Übungsleiter Robert Prosinecki. Der Kroate sammelte in 17 Wochen 22 Punkte, aber auch die sollten am Ende nicht ausreichen. Prosinecki war nach der 1:2-Niederlage gegen Vizemeister Trabzonspor vor allem von den Schiedsrichterentscheidungen sehr enttäuscht: „Es hilft nicht viel, wenn man jetzt anfängt zu weinen. Man hat mit dem Schicksal einer ganzen Stadt gespielt. Ich verstehe nicht wie dieses Tor nicht gegeben wurde. Ich habe noch nie über die Referees gesprochen. Die heutigen Entscheidungen haben uns aber sehr beeinflusst. Wir haben in den letzten Wochen sehr gute Leistungen abgerufen, aber der VAR und das Glück waren nicht mit uns. Ich finde nicht die passenden Worte und wähle sie bedacht, damit ich nichts falsches sage. Dieses Team und diese Stadt haben es einfach nicht verdient abzusteigen.“
Kayserispor-Präsidentin Berna Gözbasi: „Nicht gegen Trabzonspor, sondern gegen Referee verloren“
Auch Präsidentin Gözbasi war nach dem feststehenden Abstieg untröstlich und sprach von einer manipulierten Saison: „Wir müssen diesem Schiedsrichterwahnsinn ein Ende setzen. Es kann nicht sein, dass so sehr mit dem Schicksal einer Mannschaft gespielt wird. Er sieht das Handspiel nicht und gibt weder das Tor noch den Elfmeter. Es ist nicht nachvollziehbar. Heute haben wir eine manipulierte Liga gesehen, die wie ein Theaterstück aufgeführt wurde. Ich bin in einer sehr schwierigen Phase Präsidentin geworden und habe über neun Monate hinweg mein Bestes geben. In der Pandemie-Zeit waren wir eines der besten Mannschaften. Wir haben alle besiegt, aber heute haben wir nicht gegen Trabzonspor, sondern gegen den Referee verloren.“
Weitere Stimmen
Alexander Sörloth (ST, Trabzonspor): „Zunächst einmal möchte ich mich bei meinen Teamkameraden bedanken, da ich ohne sie nicht so viele Tore hätte schießen können. Joao Pereira hat heute beispielsweise versucht, immer mich anzuspielen. Auch ein Dankeschön an ihn. Ich möchte hier weitermachen und das ist das einzige woran ich denke. Mein Vertrag hier läuft noch ein Jahr.“
Ugurcan Cakir (TW, Trabzonspor): „Ich weiß nicht, ob ich der verpassten Meisterschaft nachtrauern oder mich über die Teilnahme an der Champions League-Quali freuen soll. Es war eine anstrengende und sehr lange Saison. Wir haben es bis zum Ende versucht. Zum Glück konnten wir die Saison mit einem Sieg beenden. Ich gratuliere meinen Teamkollegen. Sörloth ist Torschützenkönig geworden, auch ihm möchte ich gratulieren. Im Pokalfinale möchten wir unser Bestes geben, damit wir unsere Fans glücklich machen können. Zu einem möglichen Transfer nach Europa gibt es nicht viel zu sagen. Dies wird mein Klub entscheiden. Wenn ein Angebot vorliegen sollte, dann werden wir uns hinsetzen und es bereden.“