Die Türkei feierte zum Auftakt der EM-Qualifikation einen wichtigen 2:1-Auswärtssieg in Armenien. Allerdings bekleckerten sich die Halbmond-Kicker über weite Strecken des Spiels nicht gerade mit Ruhm. Dennoch waren es wichtige drei Punkte für die türkische Elf, in der es neben zahlreichen schwachen Leistungen auch einige Lichtblicke gab. GazeteFutbol mit der Einzelkritik der türkischen Spieler.
Mert Günok: Der 34-Jährige bekam überraschend den Vorzug vor Ugurcan Cakir und Altay Bayindir und zahlte das Vertrauen mit einer guten Leistung zurück. Nicht nur verhinderte Günok mit zwei, drei starken Paraden gefährliche Torchancen, sein genialer Abschlag auf Cengiz Ünder hätte zudem fast zur Führung zu Beginn der zweiten Halbzeit geführt. — Note: 2
Ozan Kabak: Der Hoffenheimer sah beim Eigentor sehr unglücklich aus und macht aus ansonsten keine gute Figur gegen die Armenier. Der Innenverteidiger wirkte an diesem Abend permanent wie ein Unsicherheitsfaktor und verlieh der Abwehr keine Stabilität. — Note: 5
Merih Demiral: Außer eine guten Kopfballchance nach einer Ecke, blieb der Profi von Atalanta Bergamo über weitere Strecken unauffällig und hatte in den Anfangsminuten mit den armenischen Angriffen viel zu tun. Wurde mit der Zeit immer besser, musste jedoch aus taktischen Gründen bereits zur Halbzeit für Salin Özcan weichen. — Note: 3,5
Caglar Söyüncü: Obwohl Söyüncü bei seinem Klub Leicester City in dieser Saison praktisch ohne nennenswerte Einsätze blieb und seine Aufstellung bei einigen Experten für Kritik sorgte, rechtfertigte der Innenverteidiger aus Izmir mit mehreren kritischen Tacklings und abwehrten Torchancen, warum Trainer Stefan Kuntz auf ihn gesetzt hat. — Note: 2,5
Onur Bulut: Bemüht und nie um einen Zweikampf verlegen, allerdings ohne wirkliche Akzente im Umschaltspiel. Defensiv sah Bulut eins um andere Mal etwas überfordert aus und ließ den Gegner oftmals frei zu seinen Abspielen kommen, was zu Zeiten auch gefährlich wurde. — Note: 4,5
Ferdi Kadioglu: Spielte weit unter seinen Möglichkeiten und viel defensiver als man es von ihm gewohnt ist. Auch die vielen Rückpässe stießen negativ auf und unterbrachen das Offensivspiel der Türkei zusätzlich. Dafür eroberte der Fenerbahce-Profi defensiv viele Bälle und zeigte beträchtliche Laufbereitschaft. — Note: 4
Orkun Kökcü: Der Feyenoord Rotterdam-Kapitän sorgte mit einem Traumtor für den Wendepunkt in der Partie. Der 22-jährige Mittelfeldspieler lief viel und war im Angriffsspiel der Türkei stets involviert. Ließ in der zweiten Halbzeit etwas nach, machte jedoch eine ordentliche Partie. — Note: 2,5
Gelungener Start: Türkei gewinnt zum Auftakt der EM-Quali 2:1 in Armenien
Hakan Calhanoglu: Ruhepol im türkischen Spiel. Dreh und Angelpunkt im Mittelfeldzentrum, dennoch offensiv oftmals zu blass. Seine Ballsicherheit und Abgeklärtheit sorgten auch bei seinen Mitspielern für mehr Ruhe. War bemüht, Ordnung im türkischen Aufbauspiel herzustellen und schlug einige gute Hereingaben in den gegnerischen Sechzehner. — Note: 3,5
Cengiz Ünder: Auf dem rechten Flügel ackerte Ünder unermüdlich und war lange Zeit der gefährlichste Offensivspieler der Türkei. Auch defensiv lief der Frankreich-Legionär viel und versuchte seiner Hintermannschaft zu helfen. Gerade bei schnellen Gegenstößen unverzichtbar für die Türken. Nur im Abschluss oder bei den finalen Pässen klappte es dieses Mal nicht. — Note: 3
Cenk Tosun: Kaum zu sehen im Spiel. Der Torjäger von Besiktas blieb weitestgehend vom türkischen Spiel abgeschnitten, bekam allerdings auch kaum Bälle. Begann auf dem linken Flügel und rückte als Unterstützung von der linken Außenbahn oftmals ins Sturmzentrum, war aber zu keiner Zeit an gefährlichen Szenen beteiligt und musste bereits zur Halbzeit das Spiel verlassen und wurde durch Matchwinner Kerem Aktürkoglu ersetzt. — Note: 5
Enes Ünal: Im ersten Durchgang fasst komplett abgemeldet, sorgte Ünal in der zweiten Spielhälfte mit einem Geniestreich für das Siegtor der Türkei. Sein Geistesblitz und tödlicher Pass nach einem Foul führte zum wichtigen 2:1 für die türkische Elf. Nahm viele Zweikämpfe an, war jedoch generell nicht auf dem Leistungsniveau wie in den letzten Wochen für den FC Getafe in der spanischen La Liga. — Note: 3
Kerem Aktürkoglu: Der Joker, der das Spiel entschied. Nach seiner Einwechslung war Aktürkoglu der entscheidende Spieler der Partie. Bei seinem Tor blieb der Galatasaray-Profi eiskalt vor dem gegnerischen Tor und strahlte pausenlos Gefahr aus. Ein starker Auftritt des 24-Jährigen. — Note: 1,5
Salih Özcan: Gewann viele Zweikämpfe und glänzte mit zahlreichen Balleroberungen. Störte das gegnerische Aufbauspiel effektiv. Dafür hatte ihn Nationalcoach Kuntz auch gebracht. Er sollte das Mittelfeld stabilisieren und das tat Özcan auch. Im Aufbauspiel hätte jedoch mehr kommen können, um nach wichtigen Balleroberungen Konter einzuleiten. — Note: 3
Eren Elmali: Ersetzte Ferdi Kadioglu auf der linken Abwehrseite, war allerdings kein adäquater Ersatz für den sogar eher schwach spielenden Kadioglu. Über Elmalis Seite drängten die Armenier plötzlich öfter nach vorn und setzen die Türkei über seine Seite unter Druck. — Note: 4,5
Umut Nayir: Feierte mit 29 Jahren sein Länderspieldebüt für die Türkei. Da Nayir jedoch erst in der 85. Minute ins Match kam, reicht die Spielzeit nicht für eine Bewertung. — Note: –
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Ein Kommentar
Machen wir uns nichts vor, wir haben durch die individuelle Leistung einiger Spieler gewonnen. Spielerisch war das total unterirdisch gewesen. Meine Erkentniss nach dem Spiel: Wir Türken können einfach nicht in einer 3er Kette spielen. Das funktioniert weder auf vereinsebene noch in der Nati.
Positiv herausgestochen sind nur Orkun Kökcü, Kerem und wenn überhaupt Enes Ünal.
Gewisse Spieler zeigen in bei ihren Vereinen ein komplett anderes Gesicht als bei der Nati. Größtes Beispiel ist hier Hakan Calhanoglu. Wer im Spiel überhaupt nicht funktioniert hat war Onur Bulut. Wieso ein Zeki nicht gespielt hat, oder ob Stefan Kuntz Armenien auf die leichte Schulter genommen hat und mal einen Onur testen wollte, keine Ahnung.
Gegen Kroatien dürfen wir im Leben nicht so auftreten. Wir haben schon nach dem ersten Spiel einen kleinen Vorteil, gewinnen wir gegen Kroatien haben wir ein entspanntes Polster. Das 1-1 gegen Wales hat uns total in die Karten gespielt.