Seit knapp zwei Monaten ist Lewis Renard Baker nun bei Trabzonspor. Das FC Chelsea-Eigengewächs, das bisher auf sechs Einsätze beim Schwarzmeer-Vertreter kommt, konnte mit zwei Assists bereits seine vergangenen Saisonstatistiken toppen. In der letzten Saison war der 25-jährige Engländer mit jamaikanischen Wurzeln an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Beim Bundesliga-Absteiger dauerte die Leihe aber nur ein halbes Jahr, ehe er nach neun Partien (651 Minuten) ohne Torbeteiligung wieder auf die „Insel“ zurückkehrte. Der beidfüßige Mittelfeldspieler sprach zuletzt mit dem vereinseigenen „Trabzonspor-Magazin“ unter anderem über seinen Wechsel zu den Bordeauxrot-Blauen, seinen Spielstil und die Fortschritte in der Mannschaft. Baker über…
… seinen Wechsel zu Trabzonspor:
„Generell versuche ich mich auf den Fußball zu konzentrieren. An Transfers und alles andere verliere ich keine Gedanken. Aber als mir über die Projekte von Trabzonspor berichtet wurde, habe ich das Gefühl bekommen, dass ich ein Teil davon sein muss. Wie Sie wissen, geht es am Ende des Tages um das, was die Trainer sagen. Ich habe davor mit meinem Trainer gesprochen und er hat mir klar gemacht, dass ich spielen muss, um voranzukommen. Er hatte mir ehrlich gesagt, dass es nicht zu vielen Einsätzen kommen würde. Ich habe mir daraufhin gesagt, dass ich mir lieber einen Ort suche, wo ich viele Einsatzzeiten bekomme und nicht nur einige. Ich habe mich vor dem Wechsel natürlich über Trabzonspor schlau gemacht. Als ich hierher gekommen bin, habe ich besser verstehen können, was ich gesehen und gehört habe.“
… die Fortschritte in der Mannschaft:
„Damit wir noch besser werden, müssen wir uns besser kennenlernen und unsere Charaktereigenschaften verinnerlichen. Zurzeit sind wir noch nicht sehr gut, aber man kann die Fortschritte sehen. Aktuell sind es nur Lichtblicke, zu was wir eines Tages in der Lage sein werden. Von Spiel zu Spiel werden wir besser. Doch das ist keine Sache, die von heute auf morgen klappen wird. Bereits in meinem ersten Spiel durfte ich feststellen, wie viele talentierte Youngsters wir haben. Diese jungen und talentierten Spieler haben mir gezeigt, dass sie Spiele gewinnen können. Hier gibt es wirklich Qualität. Wir müssen nur geduldig sein. Als Spieler können wir uns nur stets fit halten. Genau das versuche ich zu machen. Ich möchte aus meinen Fehlern in der Vergangenheit lernen. Ich bin der Meinung, dass, wenn man aus Fehlern lernt, sie im Grunde sehr vorteilhaft sind. Man kann nicht immer Höhen in einer Karriere haben. Es wird auch Tiefen geben. Damit man dies bewältigen kann, muss man geduldig sein.“
… seinen Spielstil und den FC Chelsea:
„Im Mittelfeld sehe ich mich eher auf der Sechs oder auf der Acht zuhause. Um der Zehner in einer Mannschaft zu sein, braucht man meiner Meinung nach ganz andere Qualitäten und ein Talent dafür. Wir wissen, dass wir diese Spielertypen in der Mannschaft haben. Mein Spielstil ähnelt ein wenig dem von Xavi Hernandez, Thiago Alcantara und Paul Scholes. Die Verdienste des FC Chelsea an meiner Person kann ich nicht in Frage stellen. Es hat mir viele Vorteile verschafft. Aber ich denke, dass es gut für mich war, außerhalb Londons getrennt von Chelsea Fußball spielen zu können. Hierdurch konnte ich ganz andere Erfahrungen sammeln. Chelsea ist ein großer Klub, wo sehr viele talentierte Spieler sowohl ausgeliehen werden als auch im Kader ihren Platz finden. Sie arbeiten mit den Leihspielern aber sehr sorgfältig. Meistens sind die Verantwortlichen alte Fußballspieler, die uns beobachten. Diese Funktionäre beobachten uns in jedem Spiel und sprechen danach mit uns.“