Aykut Kocaman sprach am Mittwoch mit „TRT Spor“ über die aktuelle Lage bei Fenerbahce. Außerdem wiederholte der 53-Jährige seine Kritik an Ex-Nationaltrainer Fatih Terim. Des Weiteren betonte der Fußball-Lehrer, dass eine Beschränkung der Ausländerzahl in der Spor Toto Süper Lig keine effiziente Lösung sei: „Die Jugendförderung wird heutzutage völlig vernachlässigt. Die Ausländerbeschränkung in der Liga komplett aufzuheben, würde der Nachwuchsarbeit in der Türkei den Todesstoß verpassen. Die Begrenzung würde nur einigen Ausnahme-Klubs helfen, die sich auf den Einsatz nationaler Spieler ausgerichtet haben. Eine Begrenzung der ausländischen Spieler ist auch keine Lösung und nicht möglich. Daher sollte die Ausländerregelung doch aufgehoben werden, dafür sollten aber Vereine, die eine gute Jugendarbeit betreiben und einheimische Spieler fördern, belohnt werden“, so der Trainer.
Kocaman Nationaltrainer? – Kritik an Terim
Nachdem sein Name in letzter Zeit häufiger mit dem Posten als türkischer Nationaltrainer in Verbindung gebracht wurde, kommentierte Kocaman dieser Möglichkeit eher zurückhaltend: „Wenn ich irgendwo arbeite und keine Dinge möchte, die unethisch sind und für Unruhe sorgen, dann muss ich mich ebenfalls dementsprechend verhalten und dies keinem anderen zumuten. Im Moment ist ein renommierter Trainer als Coach der Nationalmannschaft aktiv. Daher ist es im Augenblick falsch und respektlos dem Nationalteam und mir selbst gegenüber, wenn ich etwas in diese Richtung sage. Was ich jedoch als falsch erachte, ist, wenn ein Nationaltrainer nicht objektiv alle Vereine und Spieler berücksichtigt bei seinen Nominierungen. Als ich Trainer von Konyspor war, hat Fatih Terim nicht einen einzigen Spieler von mir berufen. Er hat nicht einmal Kontakt mit mir aufgenommen.“
Ex-Coach von Fenerbahce unbeeindruckt – von Galatasaray überrascht
Angesprochen auf eine zukünftige Rückkehr zu Fenerbahce hielt sich Aykut Kocaman bedeckt, schloss diese aber auch nicht aus. Die aktuelle Leistung der Gelb-Marineblauen sei unzureichend. Erzrivale Galatasaray hingegen spiele viel besser auf, als der langjährige Übungsleiter erwartet hätte: „Im Fußball kann man nie wissen, wo es einen hinverschlägt. Der Kader von Fenerbahce wurde stark verändert. Der neue Coach versucht das Beste aus dieser Situation zu machen. Wären die Transfers zwei, drei Wochen früher getätigt worden, hätte Fenerbahce vielleicht einige Punkte mehr geholt. Im Moment ist das größte Problem des Klubs, dass auf Veränderung gesetzt wird, aber Meinungsverschiedenheiten bei der Umsetzung vorliegen. Da sind Enttäuschungen vorprogrammiert und normal. Bis man herausgefunden hat, welche Spieler mit ihrer Leistung und ihrer Einstellung sowie ihrem Charakter zusammenpassen, kann eine Weile vergehen. Dies ist derzeit das Haupthindernis, was den Erfolg betrifft. Galatasaray habe ich dagegen eine Stufe besser vorgefunden, als ich erwartet habe. Man hat nicht damit gerechnet, dass die Partie gegen Moskau so schnell entschieden wird. Galatasaray präsentiert sich besser als gedacht. Ich gratuliere zum gestrigen Erfolg und wünsche viel Erfolg im Europapokal.“
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