Besiktas hat die Talfahrt in der Süper Lig mit fünf Spielen in Folge ohne Sieg gestoppt und mit dem 4:2-Erfolg über Yukatel Kayserispor Selbstvertrauen vor dem anstehenden Derby gegen Fenerbahce getankt. Im Fokus stand am Sonntagabend Interimscoach Önder Karaveli, der den zurückgetretenen Sergen Yalcin auf der Trainerbank vertrat und einen gelungenen Einstand im Vodafone Park feiern durfte. „Ich habe in diesem Stadion viele Siege und Meisterschaften hautnah miterlebt. Doch heute war es etwas anderes. Das war der glücklichste Tag meines Lebens“, so der 47-Jährige nach Spielschluss. Karaveli weiter: „Am schönsten war, dass unsere Mannschaft nie aufgesteckt und mit den Toren ab der 82. Minute das Spiel gedreht hat. Sie haben immer an den Sieg geglaubt. Und der treibende Faktor waren heute unsere Fans.“
Batshuayi: „Wichtiger Sieg für das Selbstvertrauen“
Dass Karaveli seine Schützlinge gut auf die Partie vorbereitet hat, belegen die Zahlen. In keinem anderen Spiel in dieser Saison übte Besiktas so viel Ballbesitz aus. Auch in Sachen Torabschlüsse und Ballkontakte im gegnerischen Strafraum wurden Bestwerte aufgestellt. Eine besondere Rolle beim 4:2-Sieg spielte Michy Batshuayi, der nach fast zwei Monaten Durststrecke seine Torflaute in der Süper Lig mit einem Doppelpack beendete. Karaveli dazu: „Ich habe ihm vor dem Spiel extra ein Video mit seinen erzielten Toren gezeigt, um ihn neu zu motivieren. Es hat geholfen.“ Der Belgier ergänzte: „Für mich war es ein erfolgreicher Tag. Doch das zählt nicht, denn der Sieg von Besiktas ist wichtiger. Wir wussten, dass wir eine Reaktion zeigen müssen und haben das unter der Woche auch so besprochen. Für das Selbstvertrauen war dieser Sieg sehr wichtig.“
Kayserispor kann Führungen nicht halten
Auf der Gegenseite haderte Kayseri-Trainer Hikmet Karaman wieder einmal mit dem Unvermögen seiner Mannschaft. Kein Team in der Süper Lig hat nach 16 Spieltagen so viele Punkte nach Führungen liegenlassen. Gegen Besiktas führten die Gelb-Roten gar zweimal, dennoch musste man die Heimreise am Ende mit leeren Händen antreten. Karaman erklärt: „Es ist bitter ein Spiel zu verlieren, in dem man bis zur 84. Minute noch mit 2:1 geführt hat. Die entscheidende Szene war der Einwurf. Einige Spieler von uns haben sich mit dem Publikum angelegt. Dadurch haben wir sie nochmals befeuert. Anschließend fiel das Gegentor.“ Karaman weiter: „Wir haben die letzten 3-4 Spiele mit 5-6 Ausfällen bestreiten müssen. Auch Besiktas hat Ausfälle, doch sie haben Spieler auf ihrer Ersatzbank, die das Spiel maßgeblich beeinflussen können. Das hat man heute deutlich gesehen.“