Zwischen 2011 und 2014 kickte Hugo Almeida in Istanbul bei Besiktas. Im Dress der Schwarz-Weißen gelangen ihm wettbewerbsübergreifend 47 Treffer und 20 Assists in 110 Partien. In der Liga konnte der Mittelstürmer mit den “Schwarzen Adlern” trotz überragenden Mitspielern wie Ricardo Quaresma, Guti, Simao Sabrosa, Manuel Fernandes, Fabian Ernst oder aber auch Roberto Hilbert wenig reißen. Dafür gelang dem Star-Kollektiv aber der Pokalgewinn 2011 gegen Istanbul Büyüksehir Belediyesi SK. Im Interview mit der portugiesischen Zeitung „Record“ ließ der Ex-Bremer seine Karriere in Istanbul Revue passieren und verriet wieso sein Wechsel zu Real Madrid scheiterte.
„Wechsel zu Real Madrid scheiterte“
Der Wechsel im Januar 2011 mit Fernandes und Simao zusammen kam für alle sehr überraschend. Mit dem UEFA Champions League-Titel, dem DFB-Pokal und zwei portugiesischen Meister- beziehungsweise Pokaltiteln im Gepäck steckte man große Hoffnungen in den Linksfuß und seine Kollegen. „Eigentlich wollte mich Jose Mourinho zu Real Madrid transferieren. Er hat mich immer schon sehr gemocht. Aber der damalige Sportdirektor Jorge Valdano wehrte sich gegen diesen Transfer und sie holten Emmanuel Adebayor. So wechselte ich zu Besiktas. In der Türkei hatte ich eine neue Kultur und eine neue Religion vor mir. Ich habe versucht alles zu respektieren, so dass ich keine Probleme bei der Eingewöhnung hatte. Bei Besiktas hatte ich meine portugiesischen Kollegen um Quaresma, Fernandes und Simao. Simao war ein unglaublicher Spieler. Diese Spieler haben uns zu einer Einheit geformt. Ricardo war wirklich der König. Die Leidenschaft der Türken war unglaublich. Wir konnten nicht so oft vor die Türe, weil die Journalisten und die Fans ständig hinter uns her waren. Ich hatte es etwas besser, weil ich im asiatischen Teil wohnte. Es waren sehr schöne Jahre, in denen uns leider nur der Pokalgewinn glückte“, so der 57-malige Nationalspieler.
„Präsident Fikret Orman hat mich betrogen“
Almeida war zwar nicht unumstritten, aber sein Abgang aus Istanbul war wie seine Ankunft in der Türkei sehr überraschend. Der Portugiese erklärte, wie es zur Vertragsauflösung mit Besiktas kam: „Ich fuhr zur WM 2014 und verletzte mich gleich im ersten Spiel gegen Deutschland, so dass für mich alles zu Ende ging. Präsident Fikret Orman hatte mir zuvor gesagt, dass ich bleiben werde. Aber er musste zwei Ausländer aus dem Kader verkaufen. Ich hatte stets alle Angebote abgelehnt, weil ich ja bleiben sollte. Am letzten Tag des Transferfensters sagte er zu mir, dass ich doch gehen soll und ich fand mich in Russland wieder. Der Präsident hatte mich betrogen. Krasnodar war nicht so reich wie die anderen Städte in Russland, aber die Menschen waren sehr zuvorkommend und sehr nett. Ich hatte dort wirklich sehr viel Spaß. Als das Angebot von Anzhi kam habe ich es akzeptiert, doch das war der Anfang vom Ende für mich. Es war ein Albtraum durch die ganzen Konflikte und kriegsähnlichen Zustände.“