Gerade einmal zwei Torschüsse, schon wieder kein Sieg – und das im direkten Duell um den rechnerisch weiter möglichen Klassenerhalt. Sehr viel Positives gibt es über das 0:0 des FC Schalke 04 gegen den 1.FSV Mainz 05 nicht zu sagen. Und doch: Beim Debüt des neuen Trainers Dimitrios Grammozis stand nach zwei Klatschen, 0:4 gegen den BVB und 1:5 in Stuttgart, wieder die Null. Und in Sachen Aufstellung bewies Grammozis mit den Talenten Can Bozdogan (19), der notgedrungen für den im Aufwärmtraining verletzten Amine Harit (23) ran musste, und Kerim Calhanoglu (18; Foto) durchaus Mut.
Für den Cousin des früheren Bundesliga- und heutigen Milan-Profis Hakan Calhanoglu (27) war es gar das Profidebüt, nachdem er schon im September einen entsprechenden Vertrag bis 2024 erhalten hatte. „Eine kleine Bauchentscheidung“, sei es gewesen, den U19-Akteur als linken Schienenspieler in die Startelf zu beordern, sagte Grammozis nach dem Spiel. Der wesentlich erfahrenere Bastian Oczipka (32) saß dafür 90 Minuten auf der Bank und wurde erst in der Nachspielzeit für den angeschlagenen Angreifer Benito Raman (26) eingewechselt.
Calhanoglu: Einer für den Schalker Neustart in der 2. Bundesliga?
„Wir hätten natürlich auch Oczipka aufstellen können, aber der Junge ist wirklich sehr frech aufgetrumpft im Training und deshalb hat er sich heute seine Chance verdient“, sagte Grammozis über Calhanoglu, der im Sommer 2020 aus der U19 der TSG 1899 Hoffenheim auf Schalke gewechselt ist. Dass auf der linken Seite überhaupt Calhanoglu und nicht Sead Kolasinac (27) auflief, lag daran, dass Grammozis die „Präsenz“ seines Kapitäns lieber im zentralen Mittelfeld haben wollte: „Damit er seine Power mehr in die Mannschaft einbringt.“
Calhanoglu sei „ein kleiner Lichtblick für die Zukunft“, urteilte der „Westfälische Anzeiger“ in seiner Notenübersicht für die Schalker. Das Talent sei links „für Offensive und Defensive“ zuständig gewesen und habe sich „nicht versteckt“. Auch der „RevierSport“ bescheinigte Calhanoglu ein gutes Debüt, wenn er auch am Anfang noch ein wenig Probleme mit dem Tempo gehabt habe. Der U19-Nationalspieler könne nach dem bevorstehenden Abstieg in die 2. Bundesliga „einer der Spieler werden, die für einen Neuanfang stehen“.
Und ein kleines Lob gab es nach der Partie auch von Coach Grammozis: „Ich fand, dass sein Debüt gar nicht mal so schlecht war.“ Nicht auszuschließen also, dass Calhanoglu auch in den verbleibenden zehn Erstliga-Partien noch die eine oder andere Spielminute sammeln darf.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf transfermarkt.de
Autor: Marius Soyke