Während den Länderspielpausen geht es den Journalisten und TV-Sendern zumeist darum, verschiedene Interviews mit den Funktionären der Vereine durchzuführen. Nach dem Interview von Besiktas-Präsident Fikret Orman (GazeteFutbol berichtete) war es nun Galatasaray-Präsident Mustafa Cengiz, der als Gast auf „TRT Spor“ eingeladen war. Der 69-Jährige stand dem staatlichen Sport-Sender Rede und Antwort und sprach unter anderem über gescheiterte Transfers und die Ausländerregelung.
Gescheiterte Transfers in der Cengiz-Ära
Zunächst sprach der Boss der Gelb-Roten über die nicht zustande gekommenen Spielerverpflichtungen in seiner Amtszeit: „In der Wintertransferperiode hat uns Lokomotive Moskau Manuel Fernandes angeboten. Als wir dann nachgefragt haben, wieso sie solch einen guten Spieler abgeben möchten hatten sie keine Antwort parat. Die finanziellen Details hatten aber nicht unseren Vorstellungen entsprochen. Zu meinem Amtsbeginn hatten wir sehr lange versucht Zlatan Ibrahimovic zu verpflichten. Ibrahimovic wollte aber in den USA bleiben, so dass es leider nicht dazu kam“, so Cengiz.
Problematische Stürmertransfers
Zu der vergangenen Wintertransperiode ergänzte der aus Nizip stammende Geschäftsmann: „Die Probleme und Sorgen, die wir vor den Transfers von Kostas Mitroglou und Mbaye Diagne hatten, weiß nur der liebe Gott und Abdurrahim Albayrak. Wir hatten so viele Pläne, die leider nicht geklappt haben. Unser Coach Fatih Terim wollte unbedingt Diagne in seiner Mannschaft sehen. Wir hatten alle Entscheidungen diesbezüglich unserem Trainerstab überlassen und haben so gehandelt wie sie es gerne gehabt hätten. Ich finde, dass wir bei der Verpflichtung von Diagne einen guten Job gemacht haben. Auch finanziell betrachtet war es nicht sehr leicht. Allerdings möchte ich betonen: Wir treffen keine Entscheidung ohne den europäischen Fußballverband darüber in Kenntnis gesetzt zu haben.“
Ausländerregelung: „Der Schuldige ist Lucescu!“
Im weiteren Verlauf des Gesprächs äußerte sich das Oberhaupt der „Löwen“ auch zur Ausländerregelung. Hier hat Cengiz einen ersten Schuldigen für die ganze Debatte ausgemacht. „Ich bin gegen eine Ausländerbegrenzung. Wenn Galatasaray gewinnt wird über die Ausländerregelung gesprochen. Woher kam dieses Thema eigentlich auf? Etwa weil wir mit elf Ausländern spielen? Nein. Der Hauptschuldige ist Mircea Lucescu, der ehemalige Coach der Nationalmannschaft. Er hat es nicht geschafft aus Tausenden von Spielern eine erfolgreiche Mannschaft zu formen, dann waren plötzlich die Ausländer Schuld. Das Interessante jedoch ist: Als er noch bei uns beschäftigt war sprach er sich immer gegen eine Ausländerbegrenzung aus.“
Kritik an Schiedsrichter und Verband
Neben dem rumänischen Übungsleiter bekamen auch die Schiedsrichter und der türkische Fußballverband TFF den Zorn des Galatasaray-Präsidenten zu spüren. „Wir verlangten bislang zwei Mal die Veröffentlichung der VAR-Gespräche zwischen den Schiedsrichtern. Wir haben sogar bei der IFAB einen Antrag gestellt, was uns wiederum zwei lange Monate gekostet hat. Als Antwort bekamen wir, dass es eine Sache des TFF sei. Ich würde, wenn ich der Vorsitzende des TFF wäre, die VAR-Protokolle veröffentlichen. Außerdem sind die Schiedsrichter in unseren Spielen immer sehr mutig. Im Spiel gegen Bursaspor bekamen wir bei acht Foulspielen sechs Gelbe Karten. Aber wenn man sich die Aussagen nach der Begegnung anhört, erkennen wir, dass sich Bursaspor über den Unparteiischen beschwert. Ich denke nicht, dass die Referees gezielt Fehler machen. Ich glaube auch nicht, dass die Schiedsrichter mit ihren eigenen Leistungen zufrieden sind.“