Die verpasste Meisterschaft um nur ein Tor brachte Trauer. Der Kaderumbau im Sommer mit jungen Spielern durch das neue Präsidium um Burak Elmas & Co. war für viele Fans aufregend. Die unerwartet erfolgreiche UEFA Europa League-Gruppenphase machte nicht nur sie, sondern die ganze Türkei glücklich. Aber durch das schlechte Abschneiden in der Spor Toto Süper Lig-Hinrunde wackelt sogar der Trainerstuhl des sonst unantastbaren Chefcoachs Fatih Terim. GazeteFutbol mit den wichtigsten Ereignissen rund um Galatasaray im Jahr 2021!
Bester Transfer des Jahres: Fernandes
Gedson Fernandes, der im Januar 2021 vom englischen Premier-League-Team Tottenham Hotspur auf Leihbasis zu Galatasaray wechselte, erntete große Anerkennung für seine Leistungen auf dem Platz. Der Portugiese, der die Bälle, die er im Mittelfeld eroberte, schnell nach vorne zu bringen wusste, wurde schnell zu einem der Spieler, auf die Terim nicht verzichten konnte. Zur Meisterschaft reichte es am Ende nicht, aber die Leistungen des 22-Jährigen haben sich in die Köpfe der Fans eingebrannt. Im Sommer wollte man den Rechtsfuß von seinem Stammklub Benfica Lissabon zurück an den Bosporus lotsen – erfolglos. In den kommenden Wochen starten die Gelb-Roten den nächsten Versuch.
Schlechtester Transfer des Jahres: Assuncao
Die Gelb-Roten haben im vergangenen Sommer mächtig auf dem Transfermarkt zugeschlagen und ganze 25 Millionen Euro hingeblättert. Während einige der Neuverpflichtungen einschlugen, gab es auch Kandidaten, die von den eigenen Fans ausgepfiffen wurden. Unter anderem gehören die Zugänge um Alpaslan Öztürk und Aytac Kara der schlechteren Kategorie an. Während das Duo gemeinsam auf immerhin 21 Einsätze kommt, sah es bei Gustavo Assuncao ganz anders aus. Der Brasilianer, der mit großen Hoffnungen von FC Famalicao ausgeliehen wurde, kam gerade einmal auf zwei Einsätze (135 Minuten). Dabei konnte der 21-Jährige nicht überzeugen, sodass er es zuletzt gar nicht mehr in den Matchkader schaffte.
Tor des Jahres: Das 3:1 gegen Besiktas von Turan
Durch das 3:1 von Arda Turan im Derby gegen Tabellenführer Besiktas am 40. Spieltag der vergangenen Saison hatte man wieder Ambitionen auf den Titelgewinn. Denn durch den Sieg hatte man den direkten Vergleich mit den „Schwarzen Adlern“ egalisiert. In den letzten Wochen ging es also nur noch um die bessere Tordifferenz. Dieser Treffer des Ex-Barcelona-Spielers wäre womöglich der wichtigste Treffer der Saison geworden, wenn am Ende die 23. Meisterschaft tatsächlich gefolgt wäre.
Unvergessenes Match des Jahres: 4:2-Heimsieg gegen Marseille
Galatasaray zeigte 2021 starke Leistungen in der UEFA Europa League und beendete die Gruppe auf dem ersten Platz. Das wichtigste Spiel, das die Tabellenführung zementierte, war das fünfte und somit vorletzte Spiel in der Gruppenphase. Im Nef-Stadion empfing man das französische Team Olympique Marseille. Mit einer atemberaubenden Leistung und einem 4:2-Sieg wussten die „Löwen“ die Truppe um Nationalspieler Cengiz Ünder & Co. nach Hause zu schicken.
Newcomer des Jahres: Kerem Aktürkoglu
In bisher wettbewerbsübergreifend 32 Spielen hat der 23-Jährige sieben Treffer und sechs Assists alleine in der aktuellen Saison markiert. Für das Kalenderjahr 2021 kommen noch 26 weitere Spiele aus der vergangenen Saison hinzu, in denen er noch fünf Tore und drei Vorlagen verbuchen konnte. Auch in der Nationalmannschaft erzielte er in seinen ersten acht Einsätzen drei Treffer. Die Rede ist von Kerem Aktürkoglu, der ein fabelhaftes Jahr 2021 hinter sich hat und das Interesse mehrerer europäischer Klubs geweckt haben soll. Zuletzt wurde sein Marktwert von „transfermarkt.de“ von sechs Millionen Euro auf elf Millionen Euro aufgebessert. Mehr als bei jedem anderen Spieler in der Süper Lig.
Traurigster Moment des Jahres: Die verpasste Meisterschaft
Die Hoffnung auf die Meisterschaft bis zum letzten Spiel aufrechterhaltend, musste die gelb-rote Mannschaft Yeni Malatyaspor deutlich besiegen. Natürlich war auch das Ergebnis, das Besiktas im Spiel gegen Göztepe erzielen würde, entscheidend. Yeni Malatyaspor ging durch das Tor von Adem Büyük, der zu Saisonbeginn von Galatasaray gekommen war, mit 1:0 in Führung. Der Rekordmeister sammelte sich aber wieder und gewann schließlich mit 3:1. Allerdings hätte es für den Titel zwei weitere Treffer gebraucht. Während das schwarz-weiße Team in Izmir die Meisterschaft feierte, herrschte in Istanbul große Trauer. Und Galatasaray erlebte den traurigsten Moment des Jahres 2021.
Besonderer Moment des Jahres: Marcao & Onyekuru räumen Matsch weg
Der besondere Moment des Jahres 2021 ereignete sich für die Schützlinge von Fatih Terim im Stadtderby gegen Kasimpasa. In einem Match, das aufgrund der winterlichen Bedingungen auf sehr schlechtem Boden ausgetragen wurde, war der Gastgeber zunächst in Führung gegangen. Beim Stand von 1:1 bekam Galatasaray in der 89. Minute einen Strafstoß zugesprochen. Den fälligen Elfmeter wollte Mostafa Mohamed ausführen, aber auf dem unebenen Boden wollte der Ball einfach nicht stehenbleiben. Marcao und Henry Onyekuru eilten dem Ägypter zur Hilfe und räumten mit ihren Händen den Matsch weg. Mohamed trat an und traf zum 2:1-Endstand.
Aussage des Jahres: „Wir wollen Gerechtigkeit“
Am 28. Spieltag unterlag Galatasaray in der Hauptstadt mit 1:2 gegen MKE Ankaragücü. Nach Spielende trat der damalige Vizepräsident Abdurrahim Albayrak vor die Kameras und hielt diese wutentbrannte Rede: „Die ganze Türkei sieht, was derzeit abläuft. In Trabzon wird ein Elfmeter nicht gepfiffen, heute ist der VAR Cüneyt Cakir erneut da gewesen. Fantastisch, wunderbar! Der Trabzonspor-Präsident ist außer sich, der Malatyaspor-Präsident sagt, er habe gestern keinen Schiedsrichter auf dem Platz gesehen. Und jetzt sind wir dran. Auch wir sind wütend! So also wollt ihr Mohamed aufhalten? Wir wollen Gerechtigkeit! Einfach nur Gerechtigkeit! Es reicht, das Maß ist voll! Ist die Aktion eine Rote Karte? Falls ja, war das in Trabzon der Elfmeter aller Elfmeter. Leider gibt es im Fußball keine Gerechtigkeit mehr. Ich weiß nicht, warum wir uns das noch antun.“
Ein Kommentar
2 Pkt. die ich anders sehe:
1. Asunccao ist für mich eigentlich kein Flop. Dafür hätte er mehr spielen müssen, um das zu bewerten. Jedoch fand ich ihm im ersten Spiel gar nicht mal so schlecht.
2. Traurigster Moment: Ja, die verlorene Meisterschaft war schon etwas traurig. Allerdings war das eine eher schwache Saison, wo man sagen muss, dass Besiktas die Meisterschaft verdient hatte. Worauf ich hinaus möchte: Der traurigste Moment (zumindest für mich) war der Tot von Mustafa Cengiz.