Galatasaray-Coach Okan Buruk kritisiert erst Referee Yasar Kemal Ugurlu und bedankt sich später

Das Toreschießen fällt Galatasaray in dieser Saison besonders schwer. Während Besiktas (14) und Fenerbahce (15) nach fünf Spieltagen gemeinsam auf 29 Treffer kommen, hinken die Gelb-Roten mit lediglich vier Treffern ordentlich hinterher. Auch im gestrigen Heimspiel gegen Gaziantep FK ließ man sich von den Gästen helfen, um am Ende des Tages zum ersten Mal in dieser Saison zwei Torerfolge zu feiern. Dennoch reicht diese Ausbeute bisher aus, um in Schlagdistanz zu den Erzrivalen zu liegen. Punktgleich mit den Gelb-Marineblauen und nur drei Punkte von dem schwarz-weißen Tabellenführer entfernt. Des Weiteren muss man die Leistung am Montagabend im heimischen Nef-Stadion hervorheben. Eine ganze Halbzeit lang spielten die „Löwen“ mit einem Mann weniger auf dem Platz und hatten am Ende des Tages das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite und konnten einen schwierigen, aber wichtigen 2:1-Sieg einfahren, was zugleich den ersten Heimsieg in der laufenden Saison bedeutete. Es geht also aufwärts.

Stürmer-Oldie Gomis „will Meister werden“ – Boey von den Fans überwältigt

Maßgeblich am Dreier beteiligt war wieder einmal Torjäger-Veteran Bafetimbi Gomis. Obwohl er zum Ende der Begegnung zwischenzeitlich einen Strafstoß vergab, hatte der 37-Jährige zuvor per Kopf das 1:1 vor dem Pausentee erzielt und sein Team im Spiel gehalten: „Auch wenn es in meinem Alter nicht einfach ist, will ich bis zur letzten Kraft mein Bestes für Galatasaray geben. Unsere Fans haben uns seit Anfang des Jahres immer unterstützt und waren immer bei uns. Letztes Jahr war es ganz anders und dieses Jahr ist es ganz anders. Wir wollen Meister werden. Allerdings brauchen wir ein wenig mehr Zeit. Mit der Zeit werden ich und meine Teamkollegen die beste Leistung bringen“, so Gomis im Post Match-Interview. Auch Sacha Boey, der auf der rechten Außenbahn einen unermüdlichen Einsatz zeigte und Andeutungen machte, dass die Fans nach der Rückkehr des verletzten französischen Nationalspielers Leo Dubois einen heißen Konkurrenzkampf erwarten dürfen, war mehr als glücklich nach Spielende: „Das war ein sehr wichtiges Spiel für mich. Trotz der Roten Karte haben wir das Spiel dominiert und gewonnen. Nach dem Siegtreffer war es einfach unglaublich. So einen Moment mit unseren Fans haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Ich freue mich sehr für alle.“

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Buruk kritisiert erst Referee Yasar Kemal Ugurlu …

Anders als seine Schützlinge ging Teamchef Okan Buruk in der Pressekonferenz auf den Schiedsrichter los – zumindest verbal – und wies ihn in die Schranken: „Als wir vor dem Spiel den Namen Yasar Kemal Ugurlu sahen, haben wir uns schon Sorgen gemacht, was ich keinem verheimlichen möchte. Im Anschluss hat er schließlich auch ein sehr schlechtes Spiel geleitet. Es ist nur ein Spiel am Montagabend und die Leute wollen ein gutes Spiel sehen. Es kann nicht sein, dass man dieses Zeitspiel in dieser Art und Weise zulässt. Der Schiedsrichter hat ein sehr schlechtes Spiel geleitet. Man darf in einer Begegnung das Tempo nicht so herausnehmen. Ich mache Günay Güvenc keinen Vorwurf, aber der Schiedsrichter muss das regeln. Wenn er das nicht kann, sollte er solche Spiele nicht leiten oder nicht eingesetzt werden. Das bedeutet, dass er nicht auf diesem Niveau ist.“

… und bedankt sich später

Zum Spiel selbst sagte der 48-jährige Übungsleiter: „Was das Spiel betrifft, so hatten wir zu Beginn des Spiels den Ball, spielten im gegnerischen Strafraum, kassierten ein überraschendes Tor, erzielten ein Tor aus dem Rückstand und dominierten wieder das Spiel. Was mich glücklich macht, ist, dass die Mannschaft, die ab der 45. Minute nur noch mit zehn Mann auf dem Platz stand, das Spiel in den verbleibenden Minuten dominierte, im gegnerischen Strafraum spielte, Druck ausübte und sich Positionen erspielte. Das ist sehr wertvoll und sehr wichtig für mich. Unsere Fans haben uns unglaublich unterstützt.“ Buruk bedankte sich im Anschluss auch noch bei Referee Ugurlu: „Ein Spiel mit zehn Mann zu gewinnen, hat der Mannschaft wieder Selbstvertrauen gegeben und es war für uns doppelt erfreulich zu sehen, dass wir auch mit zehn Mann gewinnen können. Deshalb möchte ich mich beim Unparteiischen bedanken.“ Des Weiteren bestätigte Buruk, dass noch zwei bis drei Neuzugänge bis zum Ende der Transferphase folgen könnten. In diesem Zusammenhang bestätigte er auch die laufenden Gespräche mit Mauro Icardi und Kaan Ayhan, wie aus den Medien bereits bekannt war.

Nach vier Spielen ohne Niederlage: Gazianteps Serie reißt in Istanbul

Die Rot-Schwarzen, die in den zurückliegenden vier Wochen unter Erol Bulut drei Siege und ein Unentschieden erreichten, verloren am fünften Spieltag erstmals in der laufenden Spielzeit: „Leider haben wir gegen Ende nicht mehr so clever gespielt. Durch die Niederlage, die wir nun hinnehmen mussten, haben wir den Preis dafür bezahlt. Wir haben das Spiel gut begonnen und sind in Führung gegangen. Aber wenn wir uns die Gegentore anschauen, dann haben wir zwei Eigentore geschossen. Abgesehen davon gab es beim Stand von 1:1 einige Chancen, die wir hatten. Und wenn man die nicht macht, wird man bestraft. Wir müssen unsere Fehler abstellen und klüger spielen“, so Ex-Fenerbahce-Coach Bulut zur Niederlage.

Bulut fand Schiedsrichter gut – Djilobodji hat eine Erklärung für die Niederlage

Im Gegensatz zu Buruk fand der 47-jährige Bad Schwalbacher nicht, dass der Schiedsrichter ein schlechtes Spiel abgeliefert hat: „Ich denke nicht, dass er eine schlechte Performance gezeigt hat. Will man dem Schiedsrichter die Schuld für die Rote Karte geben, die er Abdülkerim Bardakci gezeigt hat, dann überlasse ich euch die Bewertung des Tritts von Kerem Aktürkoglu auf das Schienbein unseres Spielers im Mittelfeld. Über den Schiedsrichter möchte ich nichts sagen, er hat ein normales Spiel geleitet.“ Der frühere Werder Bremen und FC Chelsea-Spieler Papi Djilobodji hatte zum Ende wiederum eine simple Erklärung für die Niederlage in Istanbul: „Es tut uns sehr leid für unsere Fans. Es hätte ein einfaches Spiel werden können, wir hatten viele Chancen in der zweiten Halbzeit wegen der Roten Karte. Wir haben es versucht, aber es gibt ein Sprichwort im Fußball: Wenn du den Gegner nicht erledigst, wird der Gegner dich erledigen. Wir müssen dieses Spiel so schnell wie möglich vergessen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten.“