Tolgay Arslan wechselte im Januar vergangenen Jahres von Besiktas zum Stadtrivalen Fenerbahce und konnte seitdem nicht überzeugen. Die aktuelle Saison verlief für den in Paderborn geborenen Mittelfeldspieler dementsprechend bescheiden. In der Liga schaffte er es bisher auf 127 Spielminuten. In den Pokalspielen kam er hingegen regelmäßig zum Einsatz und erzielte in acht Spielen immerhin zwei Treffer. Die Unterbrechung des Ligabetriebs könnte der 29-Jährige nun zu seinem Vorteil nutzen, um sich in die Startelf zurückzukämpfen. Im Interview mit dem vereinseigenen Sender „FBTV“ sprach Arslan über die Zeit in der Quarantäne und gab zudem seine Meinung zum anstehenden Endspurt in der Süper Lig ab.
Arslan schielt auf den Pokalgewinn
Der ehemalige Hamburger habe seine Zeit zu Hause sinnvoll genutzt und sich neben dem Online-Teamtraining auch einen Kunstrasen für das Einzeltraining angeschafft: „Das Coronavirus hat die ganze Welt beeinflusst. Auch unsere Fußballwelt. Zum ersten Mal verbrachten wir sieben Wochen rund um die Uhr mit unserer Familie. In dieser Hinsicht war es eine schöne Zeit. Doch zum trainieren war es ungünstig. Uns wurden Heimtrainer und Laufbänder zugeschickt und über eine App haben wir per Videocall vier Wochen lang zusammen trainiert. Des Weiteren habe ich auch Einzeltraining betrieben. Dafür habe ich in meinem Garten einen Kunstrasen anbringen lassen. Doch es war nicht das Gleiche. Wir haben nun vier Wochen, um uns auf die verbleibenden Spiele einzustellen. Da es nur eine kurze Sommerpause geben wird, sehe ich die restlichen Spiele auch als Vorbereitung für die kommende Spielzeit. Hoffentlich können wir die letzten Partien auf einem guten Weg zu Ende bringen und diese Saison mit einem Pokalgewinn abschließen.“
Neue Maßnahmen auf dem Trainingsgelände
Mit den Änderungen im Samandira hat Arslan jedoch noch zu kämpfen: „Nach der ersten Einheit auf unserem Trainingsgelände kam ich Abends nach Hause und sagte meiner Frau, dass sie die Kinder von mir fernhalten soll. So erschöpft und fertig war ich nach dem Training. Das Heimtraining ist damit gar nicht vergleichbar. Deshalb denke ich, dass die Rückkehr für uns Fußballer sehr schwierig wird. Die neuen Maßnahmen in Samandira sind für uns alle ungewöhnlich. Du kannst das Gelände nicht nach Lust und Laune betreten. Du kannst dort auch nicht duschen, sondern musst ins Auto steigen und nach Hause fahren. Ich bevorzuge dennoch das Training auf dem Platz. Wir halten uns an die Regeln, doch es fällt uns schwer. Wir möchten uns umarmen und Scherze machen, aber es geht nicht.“
Die Rückkehr der guten Zeiten
Den Fußball kann sich der Mittelfeldspieler ohne Zuschauer noch nicht richtig vorstellen: „Ich bin schon sehr gespannt auf die letzten Begegnungen. Sie könnten viele Überraschungen mit sich bringen. Wir werden sie jedoch ohne Zuschauer austragen müssen. Vor allem bei Heimspielen ohne Anhänger auf dem Rasen zu stehen, ist für mich noch unvorstellbar. Jedoch können wir daran nichts ändern und müssen die Saison zu Ende spielen. Es ist nichts mehr wie es vorher einmal war. Nicht nur im Fußball. Wenn ich auf die Straßen sehe, ist alles leer. Auch die Restaurants. Einige können nicht mehr zur Arbeit und somit auch kein Geld gewinnen. Wir müssen alle zusammenhalten, dann können wir bald erneut an die guten Zeiten anknüpfen.“
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