Vor der Begegnung mit Ittifak Holding Konyaspor hatte Fenerbahce in dieser Saison keinen einzigen Treffer außerhalb des Strafraums erzielen können. Am Samstagabend schossen die Gelb-Marineblauen gleich vier Treffer aus der zweiten Reihe und sind nun die Mannschaft mit den meisten Toren außerhalb des Sechzehners. Auch Vedat Muriqi war wieder mal ein Garant für die drei Punkte. Immer wenn der Kosovare trifft, gewinnt Fenerbahce (fünf Tore, fünf Siege). Nach dem Sieg gegen Ex-Fenerbahce-Coach Aykut Kocaman und dessen Truppe war Ersun Yanal natürlich äußerst zufrieden und sprach von einer klaren Message: „Wir haben heute unseren Gegnern die Botschaft übermittelt, zu was wir in der Lage sind, wenn unsere fehlenden Spieler, insbesondere die Flügelspieler mit dabei sind. Heute hat man wieder gesehen, was für ein temporeiches Spiel wir durch die Flügelspieler aufziehen können. Ich glaube, dass uns unsere Fans von nun an besser verstehen und uns noch mehr unterstützen werden. Meine Spieler und ich haben ihnen auf dem Weg des Erfolges einige Lichtblicke geschenkt.“
Rodrigues glücklich und fit – Gustavo ist nicht zum Urlaub hier
Garry Rodrigues konnte der Mannschaft aufgrund einer Verletzung im Derby gegen Galatasaray und bei der Niederlage gegen Antalyaspor nicht behilflich sein. Seit letztem Wochenende gegen Yukatel Denizlispor stand er wieder von Anfang an auf dem Platz und bewies in beiden Partien, wie wichtig er für Coach Yanal ist. Auch im gestrigen Spiel konnte er mit einem Treffer und einem Assist für den Unterschied sorgen: „Ich bin sehr glücklich, wieder dabei zu sein und fühle mich fit. Diesbezüglich bedanke ich mich bei unseren Mannschaftsärzten. Wir haben heute sehr gut gespielt. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive waren wir stark. Wir müssen aber genauso weitermachen, um am Ende unser Ziel zu verwirklichen. Auch über mein Tor bin ich sehr glücklich. Es war ein schöner Treffer.“
Sein Mannschaftskollege Luiz Gustavo, der am Deadline-Day von Olympique Marseille an den Bosporus wechselte und immer mehr ein wichtiger Bestandteil des Teams wird, stand den Kameras mit offenen Worten gegenüber: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen und Gottseidank ist uns das gelungen. Es stimmt mich natürlich glücklich, dass ich der Mannschaft mit meinem ersten Tor zum Sieg verhelfen konnte. Aber wichtig war der Sieg, nicht mein Treffer. Ich bin nicht nach Istanbul gekommen, um Urlaub zu machen, sondern um hart zu arbeiten und zu gewinnen. Ich versuche das Bestmögliche aus mir herauszuholen. Wenn das bemerkt wird, freut es mich umso mehr. Innerhalb der Mannschaft herrscht eine tolle Atmosphäre. Jeder versucht jedem zu helfen. Wir möchten so weitermachen, damit wir der Meisterschaft näher kommen.“
Verwunderung bei Coach Kocaman – Keine Antwort auf Frage bezüglich Ex-Spieler Ozan Tufan
Konyaspor hatte bis dato keinen einzigen Treffer außerhalb des Strafraumes kassiert und in Auswärtsspielen (360 Minuten) nur drei Gegentore hinnehmen müssen. Am gestrigen Samstagabend im Ülker-Stadion hatte man bereits nach 28 Minuten die gleiche Anzahl an Gegentreffern kassiert. Zudem ließ man vier Tore aus der zweiten Reihe zu. Die Leistung seiner Schützlinge sorgte bei Coach Aykut Kocaman für Verwunderung: „Es war ein Spiel, in dem wir mit Hinblick auf das Ergebnis nicht normal aufgetreten sind. Fenerbahce hat seit Saisonbeginn keinen Distanzschuss ins Tor befördern können. Heute waren es gleich vier. Wir hingegen hatten bis heute keinen Treffer aus der Ferne zugelassen. Ein Spiel, das von Anormalitäten geprägt war. Wir haben krasse Fehler produziert. Zudem hat Schiedsrichter Ali Sansalan, der eine große Zukunft vor sich hat, dem Druck von Fenerbahce geschuldet, falsche Entscheidungen zugelassen.“ Die Frage eines Reporter bezüglich seines Ex-Spielers Ozan Tufan, den er allerdings zu seiner Zeit bei den „Kanarienvögeln“ nicht auflaufen ließ, ließ der 54-jährige Übungsleiter unbeantwortet.