Am 14. Spieltag der Trendyol Süper Lig steht ganz im Zeichen des Interkontinental-Derbys: Fenerbahce empfängt im Chobani-Stadion den Erzrivalen Galatasaray. Die Konstellation könnte spannender kaum sein. Die Gelb-Roten reisen als Tabellenführer nach Kadiköy, nur einen Punkt vor den Gelb-Marineblauen. Ein Heimsieg würde Fenerbahce an die Spitze katapultieren, ein Auswärtserfolg ließe Galatasaray den Vorsprung auf vier Punkte ausbauen – entsprechend hoch ist der Druck auf beide Seiten.
Die Begegnung ist nicht nur ein Prestige-Duell, sondern ein richtungsweisendes Spiel im Titelrennen der Saison 2025/26. Beide Klubs wissen, dass ein Dreier im direkten Duell psychologisch deutlich mehr wert ist als drei Punkte gegen irgendeinen anderen Gegner. Entsprechend akribisch haben die beiden Trainer Domenico Tedesco und Okan Buruk ihre Teams auf diesen Abend vorbereitet.
Fenerbahce kommt mit langer Serie ins Spitzenspiel
Fenerbahce geht mit einer beeindruckenden Serie in das Derby. Die Gelb-Marineblauen sind seit elf Pflichtspielen ungeschlagen, inklusive der Partien auf europäischer Bühne, und haben in den letzten vier offiziellen Begegnungen keine Niederlage hinnehmen müssen. In der Liga ist Fenerbahce zudem die einzige noch ungeschlagene Mannschaft und hat die vergangenen fünf Ligaspiele allesamt gewonnen – eine Serie, die das Selbstvertrauen vor dem Auftritt gegen den Erzrivalen zusätzlich stärkt.
Unter der Regie von Trainer Domenico Tedesco hat sich Fenerbahce zu einem stabilen und schwer zu bespielenden Team entwickelt. Mit 31 Punkten rangiert der Klub direkt hinter Galatasaray und kann mit einem Sieg vor heimischem Publikum nicht nur die Tabellenführung übernehmen, sondern auch ein deutliches Zeichen im Meisterschaftsrennen setzen. Gerade im eigenen Stadion will man die intensive Unterstützung der Fans in Kadiköy in einen sportlichen Vorteil ummünzen.
Galatasaray reist als Tabellenführer, aber personell geschwächt an
Galatasaray hat sich in den bisherigen Saisonwochen als äußerst konstant präsentiert und fast alle Spiele in der Liga gewonnen. Trotz einzelner Rückschläge sammelten die Gelb-Roten insgesamt 32 Punkte und gehen mit einem Zähler Vorsprung auf ihren ärgsten Verfolger in das Derby. Die Mannschaft von Okan Buruk weiß allerdings, dass eine Niederlage in Kadiköy die Tabellenkonstellation schlagartig drehen und den Druck in den kommenden Wochen deutlich erhöhen würde.
Umso wichtiger ist es für Galatasaray, im Hexenkessel von Kadiköy zumindest einen Punkt mitzunehmen. Ein Remis würde genügen, um die Tabellenführung zu verteidigen, während ein Sieg dem Meisterschaftsrennen früh in der Saison eine ganz neue Dynamik geben könnte. Einfach wird die Aufgabe nicht, denn personell gehen die „Löwen“ mit klaren Nachteilen in dieses Duell.
Ausfälle und Fragezeichen: Fenerbahce fast komplett, Galatasaray mit sieben fehlenden Spielern
Bei Fenerbahce ist die Personalsituation vor dem Derby vergleichsweise entspannt. Sicher fehlen werden lediglich die suspendierten Irfan Can Kahveci und Cenk Tosun. Darüber hinaus gibt es zwei große Fragezeichen: Sebastian Szymanski und Caglar Söyüncü haben zwar ihre Verletzungen weitgehend überstanden, verpassten zuletzt aber Partien und sollen erst kurzfristig einem finalen Härtetest unterzogen werden. Von beiden Akteuren wird eher ein Joker-Einsatz erwartet, als dass sie direkt in der Startelf auftauchen.
Deutlich härter trifft es Galatasaray. Gleich sieben Spieler stehen für das Derby nicht zur Verfügung. Verletzungsbedingt fallen Wilfried Singo, Ismail Jakobs, Kaan Ayhan und Berkan Kutlu aus und können in Kadiköy nicht eingreifen. Hinzu kommen Roland Sallai, Eren Elmali und Metehan Baltaci, die im Rahmen von Wettuntersuchungen und daraus resultierenden Strafen sowie einer Rot-Sperre nicht spielberechtigt sind. Diese Ausfälle schränken gerade in der Defensiv- und Außenverteidiger-Organisation die Optionen von Okan Buruk erheblich ein.
Rückkehrer und Gelb-Gefährdete im Fokus
Für etwas Entlastung auf der Galatasaray-Seite sorgen drei Rückkehrer. Yunus Akgün, der nach einer Leistenoperation die letzten vier Pflichtspiele verpasst hatte, ist ebenso wieder im Mannschaftstraining wie Victor Osimhen, der wegen muskulärer Probleme pausieren musste, und Mario Lemina, der zuletzt aufgrund von Knieschmerzen gefehlt hatte. Alle drei haben die Vorbereitung auf das Derby gemeinsam mit dem Team absolviert.
Während bei Yunus Akgün eher mit einem Bankplatz gerechnet wird, gelten Victor Osimhen und Mario Lemina als heiße Kandidaten für die Startelf. Gerade Osimhen verkörpert mit seiner Wucht und Dynamik das größte offensive Versprechen der Gelb-Roten im Derby. Auf der anderen Seite müssen zwei Schlüsselfiguren besonders aufpassen: Bei Fenerbahce steht Jayden Oosterwolde vor dem Spiel am Gelb-Rand und wäre bei einer weiteren Verwarnung im folgenden Ligaduell gegen Basaksehir gesperrt. Bei Galatasaray droht Lucas Torreira im Falle einer Gelben Karte das Ligaheimspiel gegen Samsunspor zu verpassen.
404. Kapitel im ewigen Duell der Erzrivalen
Das Derby in der 14. Spielwoche der Trendyol Süper Lig ist gleichzeitig das 404. Duell zwischen Fenerbahce und Galatasaray in nationalen Wettbewerben und Freundschaftsspielen. Seit dem ersten Aufeinandertreffen am 17. Januar 1909 hat sich eine der intensivsten Rivalitäten im europäischen Fußball entwickelt. In den bisherigen 403 Begegnungen liegt die der Klub aus Kadiköy in der Gesamtbilanz vorn: Fenerbahce feierte 149 Siege, Galatasaray gewann 130 Mal, 124 Partien endeten unentschieden. Das Torverhältnis spricht mit 543:504 ebenfalls für die Kadiköy-Seite.
Auch in der Süper Lig spiegelt sich diese Dominanz wider. In der Liga treffen beide Teams nun zum 137. Mal aufeinander. Hier kommt Fenerbahce auf 53 Siege, während Galatasaray 38 Erfolge verbucht hat und 45 Spiele ohne Sieger blieben. Das Torverhältnis von 164:133 unterstreicht die leichte Überlegenheit der Gelb-Marineblauen – ein weiterer historischer Faktor, der die Gastgeber zusätzlich motivieren dürfte, die Serie gegen den Erzrivalen fortzuschreiben.
Anpfiff, Stadion, TV-Übertragung: Wann und wo läuft das Derby?
Das Interkontinental-Derby findet im Rahmen des 14. Spieltages der Trendyol Süper Lig am Montag, dem 1. Dezember, statt. Schauplatz ist das Chobani-Stadion, die Heimspielstätte von Fenerbahce auf der asiatischen Seite Istanbuls. Anpfiff der Partie ist um 18:00 Uhr (MEZ). Geleitet wird das Spiel von Schiedsrichter Yasin Kol, an den Seitenlinien assistieren Abdullah Bora Özkara und Bahtiyar First, während Ali Yilmaz als vierter Offizieller zum Einsatz kommt.
Für die Fans vor den Bildschirmen gibt es eine klare Anlaufstelle: Das Derby Fenerbahce – Galatasaray wird in der Türkei live und exklusiv auf beIN Sports 1 übertragen. Damit sind alle Voraussetzungen gegeben, dass Millionen Zuschauer im In- und Ausland das nächste Kapitel dieses historischen Duells in Echtzeit verfolgen können – ein Abend, der sportlich wie emotional das Potenzial zum Saisonhighlight hat.
Voraussichtliche Startaufstellungen
Fenerbahce: Ederson – Semedo, Skriniar, Oosterwolde, Mercan – Yüksek, Alvarez; Nene, Asensio, Aktürkoglu – Duran
Galatasaray: Cakir – Sanchez, Lemina, Bardakci, Karatas – Torreira, Sara, Sane, Gündogan, Yilmaz – Osimhen



4 Kommentare
Warum findet das Spiel überhaupt an einem Montag statt? Nur damit sich Fenerbahce von ihrem Conference League Spiel erholen kann! Stuttgart hat Donnerstag – Sonntag gespielt. Warum geht das bei uns nicht? Türkiye Futbol Fenerasyonu!
Ich möchte mich nicht ständig wiederholen, aber es ist ja wohl sonnenklar, daß wir das Spiel unbedingt gewinnen müssen da das ein absolutes Schlüsselspiel im Kampf um die türkische Meisterschaft ist.
Heute Abend erwarte ich deshalb von allen Beteiligten auf und außerhalb des Platzes maximale Konzentration und Leistung. Die Anhänger müssen alles geben und die FB Mannschaft zum Derbysieg antreiben.
Bugün Kadıköy cehennemi geri dönmeli….
Ein Ergebnis möchte ich nicht tippen, aber ich gehe ganz fest von einem Heimsieg aus, entweder mit einem oder zwei Toren Unterschied…
Wettpate Sadettin macht einen auf Friede, Freude, Eierkuchen. So hat Ali auch begonnen. Will den mal sehen, wenn es nicht mehr so gut läuft.
Ich bin nicht sonderlich gehyped auf das Derby um ehrlich zu sein. Die Spiele in Kadiköy sind eigentlich immer unterhaltsamer als im Rams Park. Unser Kader ist aktuell zu dünn besetzt, ob Spieler wie Osimhen, Lemina und Yunus zum Einsatz kommen, wird sich dann heute im Laufe des Tages zeigen. Zwar haben alle beim Training teilgenommen, aber gerade für Yunus könnte ein Einsatz zu früh kommen. Auch bei Osi macht mir ein Einsatz echt Bauchschmerzen, mit so einer Oberschenkelzerrung fällt man eigentlich 2-3 Wochen aus, in meinen Augen ist das noch zu früh.
Im Prinzip egal welche 11 Spieler heute auf dem Platz stehen, wir müssen heute die 3 Punkte mit nach Hause nehmen und uns ein Polster aufbauen.
Eine Aufstellung hier einzeichnen, darauf verzichte ich mal. Ich denke die 11 Spieler stellen sich schon fast von alleine auf. Ich weiß nicht was Okan im Kopf hat und wie die körperliche Verfassung von den verletzten Spielern ist. Vielleicht kann auch Osimhen direkt von Beginn an spielen, was für uns viel viel besser ist. Ein Icardi ist momentan körperlich einfach nicht stark genug und wird gegen die IV untergehen. Als Joker wird er heute viel stärker sein als von Beginn an.
Die Aufstellung oben im Artikel, wenn ich schon sehe, da läuft es mir kalt den Rücken runter. Sanchez als RV und Lemina als IV ist natürlich alles andere als optimal, aber Okan sind echt die Hände gebunden. Einen Arda will ich heute auch nur im äußersten Notfall auf dem Platz sehen.
Letztendlich sind das die Probleme die man seit 3 Jahren unter Okan anspricht, der Kader ist viel zu dünn und jetzt ist eben das worst case Szenario eingetreten, dass wir keine Flügelverteidiger hat und improvisieren muss. Der Super-Gau wäre, wenn sich eben ein Torreira oder Osimhen langfristig verletzten…