Bei einer Pressekonferenz im Trainingslager von Trabzonspor in Erzurum sprach Cheftrainer Fatih Tekke offen über den geplatzten Transfer von Saul Niguez, strukturelle Probleme im türkischen Fußball sowie seine Sicht auf die Rolle einheimischer Spieler.
Transfer von Saul Niguez gescheitert – „Kein Verlust für Trabzonspor“
Tekke zeigte sich gelassen hinsichtlich der Absage: „Trabzonspor verliert nichts, wenn wir ein oder zwei Spieler nicht verpflichten. Wir sind Trabzonspor. Wir sind bereit, mit jedem zu kämpfen, der kommt.“ Probleme in letzter Minute seien bei internationalen Transfers normal, betonte er.
„Spieler fordern plötzlich mehr – soziale Medien verstärken das“
Der Coach kritisierte den wachsenden Einfluss von Agenten und sozialen Medien: „Wenn Gerüchte entstehen, ändern Spieler plötzlich ihre Vorstellungen. Die Zahlen steigen. Das beeinflusst die Verhandlungen enorm.“ Er betonte, dass man Alternativen habe und sich bereits intensiv um andere Spieler bemühe.
Selbstkritik und Realität im Transfermarkt
Tekke sprach offen über eigene Verantwortung und strukturelle Probleme: „Wir müssen anerkennen, dass wir alle hier eine Sünde tragen.“ Trotz guter Bedingungen in Trabzon würden manche Spieler sich aus unklaren Gründen gegen den Klub entscheiden – oft wegen höherer Gehälter anderswo.
„Türkische Spieler werden ungerecht behandelt“
Deutliche Worte fand Tekke zur Kritik an einheimischen Akteuren: „Viele ausländische Stars liefern hier gar nicht ab – trotzdem wird den türkischen Spielern ständig Misstrauen entgegengebracht. Das ist schädlich für unser Land.“ Er hob die Einsatzbereitschaft und den Charakter vieler türkischer Spieler hervor.
„Unsere ausländischen Spieler sind Teil unserer Familie“
Gleichzeitig betonte Tekke den positiven Einfluss vieler Legionäre bei Trabzonspor: „Wir haben Ausländer mit gutem Charakter, die ihr Wissen weitergeben. Es geht nicht nur um Leistung, sondern auch um Haltung.“
Schlusswort: „Wir führen unseren eigenen Kampf“
Zum Abschluss appellierte Tekke an die Fans und Medien: „Seid nicht wütend auf den Präsidenten oder den Vorstand. Sie arbeiten hart. Transfers sind komplex und nicht immer steuerbar. Aber wir bleiben standhaft und kämpfen weiter – das ist Trabzonspor.“