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Home»Türkei & Legionäre»Historischer Sieg auf Island: Die türkischen Spieler in der Einzelkritik
Türkei & Legionäre 15. Oktober 2024

Historischer Sieg auf Island: Die türkischen Spieler in der Einzelkritik

Von Anil P. Polat15 Minuten Lesezeit
Einzelkritik Island Milli Takim Türkei Türkische Nationalmannschaft UEFA Nations League
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Foto: IHA


Zum ersten Mal in ihrer Fußballgeschichte hat die Türkei in Island gewonnen. Im 15. Duell mit den Nordeuropäern verzeichnete die „Milli Takim“ zudem erst den vierten Erfolg, bei drei Remis und acht Niederlagen. Allerdings war es in der UEFA Nations League nach der Partie im September (3:1) bereits der zweite Sieg in Folge. Der 4:2-Auswärtserfolg gegen die Isländer (zum Spielbericht) eröffnet der Türkei auch das Tor zum Gruppensieg, den man nun gegen Wales ausspielen wird. Zudem drehte man einen extrem frühen Rückstand und überwand zwei mental belastende Situationen mit Bravour. Dennoch gab es auch in dieser Partie Licht und Schatten, dies betrifft auf die individuellen Leistungen. Die türkischen Spieler in der Einzelkritik.

Ugurcan Cakir: Sah bei beiden Gegentreffern nicht gut aus und spielte mehrere riskante Pässe, die der Gegner mit seinem Pressing in gefährliche Balleroberungen und Chancen hätte umwandeln können. Konnte sich nur zweimal auszeichnen, dabei einmal erneut nach einer Unsicherheit. Vor allem beim 2:2-Ausgleich schlechtes Timing beim Herauslaufen, was zu einem einfachen Kopfballtor der Isländer führte. – Note: 4,5

Zeki Celik: Startete dieses Mal für Mert Müldür und wirkte ruhig und körperlich robust. Im Offensivspiel konnte sich der Profi des AS Rom nicht konsequent einbringen und hatte bei den schnellen Kontern der Isländer einige Male Probleme, wurde aber mit zunehmender Spieldauer besser und zeichnete sich durch ein weitestgehend gutes Passspiel aus. – Note: 3,5

Merih Demiral: Beim 2:2 wie seine Nebenleute nicht auf der Höhe, ansonsten war Demiral bei den vielen hohen Bällen von Island sehr stark und ließ nur wenig zu, was gegen die hochgewachsenen Isländer alles andere als leicht ist. Das saubere Passspiel ist weiterhin ein großes Manko beim Saudi-Arabien-Legionär, an dem er im Spielaufbau von hinten heraus unbedingt arbeiten muss. – Note: 3,0

Abdülkerim Bardakci: Etwas passiver als im Montenegro-Match, was seine Offensivimpulse betrifft, fightete jedoch um jeden Ball und setzte seinen Körper gegen die baumhohen und extrem robusten Isländer oftmals sehr clever und erfolgreich ein. Allerdings verschlief er das 0:1. Nach einem schlechten Timing und Stellungsspiel wurde er von Orri Oskarsson einfach überlaufen und kam kaum hinterher. – Note: 3,5

Ferdi Kadioglu: Wirkte deutlich frischer und spritziger als gegen Montenegro, wo er nach überstandener Verletzungspause früh müde schien. Schaltete sich auf dem linken Flügel vor allem im Angriff ein, kam jedoch ein ums andere Mal nicht zügig genug zurück, was Island Kontermöglichkeiten über den rechten Flügel eröffnete. – Note: 3,0

Orkun Kökcü: Strahlt zurzeit einfach enorm viel Selbstvertrauen und Ballsicherheit aus. Der Mittelfeldspieler von Benfica Lissabon forderte das Leder stetig und bot sich immer wieder als Anspielstation im Spielaufbau an. Auch in Sachen Kondition und Laufbereitschaft eine sehr ansprechende Leistung des 23-Jährigen, der sich auch nie zu schade für einen Zweikampf war. – Note: 2,5

Hakan Calhanoglu: Der Kapitän übernahm Verantwortung und zeigte Nervenstärke nach dem unglücklich vergebenen Elfmeter beim Stand von 0:1. Schnappte sich die Kugel auch beim zweiten Elfer und brachte die Türkei sicher mit 2:1 in Front. Nicht vom Ball zu trennen. Wenn er das Spielgerät am Fuß hat, kommt Ruhe ins türkische Spiel. Dies gibt seinen Mitspielern zusätzliche Sicherheit. – Note: 2,5

Irfan Can Kahveci: Sein Traumtor aus der Distanz brachte die Türkei erst richtig ins Spiel. Zu einem psychologisch ganz schwierigem Zeitpunkt fasste sich Kahveci ein Herz und erzielte nach einem schönen Solo mit einem grandiosen Fernschuss das so wichtige 1:1. Nach seinem Tor änderte sich auch die Körpersprache des Fenerbahce-Profis, der nun viel aktiver und effektiver im Pass- und Aufbauspiel der Türkei in den Vordergrund trat. – Note: 2,5

Arda Güler: Trotz seines jungen Alters dirigiert Güler bereits das Offensivspiel der Türkei und genießt das Vertrauen seiner Mitspieler. Fordert das türkische Top-Talent von Real Madrid den Ball, bekommt er ihn auch. Bevorzugt das Vertikalspiel, ob im Passspiel oder Abschluss, was ihn so wichtig für die türkische Auswahl macht. Öffnete mehrmals mit seinen langen Bällen und Seitenwechseln das Spiel und erzielte das wichtige 3:2, als er die Spielsituation richtig deutete und Kerem Aktürkoglu beim Pressing zur Unterstützung eilte. – Note: 2,0.

Kenan Yildiz: Das Juventus-Juwel war von den Isländern nie in den Griff zu bekommen. Unheimlich stark am Ball ließ der 19-Jährige mehrmals seinen Gegenspieler mit seinen Dribblings und Finten stehen und übte pausenlos Druck auf die gegnerische Abwehr aus. Kreierte für sich selbst oder seine Mitspieler mehrfach Schussmöglichkeiten. Sein nimmermüder Einsatz wird der Türkei allerdings leider im so wichtigen Duell mit Wales Mitte November fehlen, da er eine Gelbsperre absitzen muss. – Note: 1,5

Kerem Aktürkoglu: Der 25-Jährige begann als falsche Neun und wechselte sich hier mit Linksaußen Yildiz ab. Zeigte eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Montenegro-Spiel. Permanent auf der Suche nach dem Tor kam Aktürkoglu immer wieder zu Torraumszenen. Seine ganze Klasse zeigte er aber dann, als es darauf ankam. Sein unbändiger Einsatz und sein Pressing führten in der Schlussphase des Spiels zunächst zum 3:2 durch Güler, kurz darauf entschied Aktürkoglu in echter Weltklasse-Manier mit einem sensationellen Schlenzer außerhalb des Strafraums mit dem herrlichen Tor zum 4:2-Endstand die Partie. – Note: 1,5

Eren Elmali: Der Linksverteidiger in der 78. Minute in die Partie und versuchte die anrennenden Isländer vor allem durch Körpereinsatz zu stoppen und leistete sich dabei viele Fouls. Auch das 2:2 fiel nach einem Einwurf und einer Flanke von seiner Seite. Note: 4,5

Yunus Akgün: Für Akgün, der ebenfalls in der 78. Minute in die Partie kam, war es die optimale Spielsituation für seine Stärken. Seine Tempo-Dribblings und seine Qualitäten beim Konterspiel sorgten immer wieder für Entlastung, als die Isländer offensiver wurden und Druck aufbauten. Note: 3,0

Das Trio um Samet Akaydin, Okay Yokuslu und Bertug Yildirim kamen erst in der 89. Minute ins Spiel, sodass eine Bewertung nicht möglich ist. – Note: –

Ein Kommentar

  1. Kubinho74 Am 16. Oktober 2024 7:41

    Ich denke unsere Schwächen im Kader hat man gegen Island ganz gut gesehen. Wir sind eigentlich überall sehr gut und breit aufgestellt, bis auf die Stürmerposition. Jedoch sind unsere größten Probleme im Tor und hinten rechts.
    Die Leistungen von Ugurcan schwanken enorm, das sieht man auch bei TS. Hinten rechts gefallen mir weder Zeki Celik noch Mert Müldür, beide sind eigentlich solide aber mehr auch nicht. Hinten links fehlen uns nach Ferdi auch schon Alternativen. Eren Elmali ist einfach nicht gut genug.
    Im Sturm müssen wir echt hoffen, dass mal Semih Kilicsoy in Fahrt kommt. Gleiches gilt für Bertug Yildirim und Enes Ünal. Aus der U21 gibt es auch einige Hoffnungen wie Erencan Yildirim und auch dieser Poyraz Yildirim gefällt mir von den Anlagen her.

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