Vor rund drei Wochen endete die lange Leidenszeit von Omar Elabdellaoui im Ligaspiel gegen Göztepe. Der Galatasaray-Spieler musste nach einem unglücklichen Unfall an Silvester 2020 ganze 13 Monate auf Fußball verzichten. Es hätte ihm gar das Sehvermögen kosten können, so dass von einer Rückkehr ins Profigeschäft zunächst erst gar nicht mehr gesprochen werden konnte. Aber der frühere Bundesliga-Spieler kämpfte sich nach elf Augen-Operationen tapfer zurück und ist nun wieder ein fester Bestandteil der Gelb-Roten.
„Galatasaray hat sich wie ein Kind um mich gekümmert“
Im Interview mit dem Noch-TV-Rechteinhaber „beIN SPORTS“ (mehr dazu hier) bedankte sich der norwegische Nationalspieler insbesondere für den vorbildlich fürsorglichen Umgang seiner „Löwen“ während seiner Behandlungsphase. „Galatasaray hat mich nicht nur unterstützt. Sie haben sich um mich gekümmert, als ob sie sich um ihr Kind kümmern würden. Wenn man zurückblickt, unterschrieb ich erst kurz vor dem Unfall hier. Nachdem der Unfall passiert war, haben mich alle Mitarbeiter auf allen Ebenen auf eine unglaubliche Art und Weise unterstützt. Das kann ich niemals zurückzahlen. Es gibt nur eines, was ich tun kann: Nämlich herausgehen, mein Bestes geben und der Mannschaft behilflich sein. Gleich nach meiner Unterbringung im Krankenhaus hat Galatasaray mir gezeigt, was für eine große Familie wir sind. Ich werde versuchen, dieser Loyalität so sehr es geht gerecht zu werden.“
„Dunkle Tage“ für Elabdellaoui
Danach ließ der 30-Jährige die ersten Tage nach dem Unfall Revue passieren, die für ihn mehr als „dunkel“ vergingen: „Als ich im Krankenhaus ankam, war für mich alles schwarz. Ich hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, alles war nur ein einziges schwarzes Bild. Das machte mir Angst. Ich fragte den Arzt, und er sagte mir, meinem linken Auge ginge es nicht schlecht, aber das rechte sei in einem schlechten Zustand. Das war schon am Tonfall des Arztes zu erkennen. Ungewollt kamen mir schlechte Gedanken in den Sinn. Nach dem Unfall habe ich mir versprochen, dass ich es schaffen würde. Also kämpfte ich mich durch und kehrte auf das Spielfeld zurück.“
Elabdellaoui zeigt es allen
Durch sein Comeback in der Spor Toto Süper Lig gegen Göztepe hat es der 30-Jährige auch allen gezeigt, die erst gar nicht mehr mit einer Rückkehr rechneten. „Ich habe das Gefühl, dass ich wieder lebe. Nach dem Unfall hat es lange gedauert, aber jetzt bin ich wieder da und arbeite. Das Göztepe-Spiel war ein großer Moment für mich. Ja, es war ein Schock und ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, was nach dem Unfall passieren wird. Ich habe stets weitertrainiert, auch im Krankenhaus. Wenn ich mir meine Karriere anschaue, war es, als ob ein zweiter Traum in Erfüllung gegangen wäre. Nach dem Unfall haben viele Leute nicht geglaubt, dass ich zurückkommen kann. Mein Bruder und mein Manager waren überrascht. Aber mir war klar, dass ich, wenn ich eines Tages zurückkehren will, dies nur durch harte Arbeit erreichen würde. Es war ein wirklich schwieriger Prozess für mich.“
Ein Kommentar
Am Wochenende findet kein Spiel statt.
Alle Schiedsrichter wollen die Entscheidung der TFF boykottieren.