Trotz Unterzahl, Rückstand und zweier Elfmeter gegen sich, gelang Besiktas ein 4:2-Auswärtssieg beim Istanbuler Stadt-Rivalen Fenerbahce, der dem Konkurrenten womöglich sogar den Titel gekostet haben könnte. Gleichzeitig konnten die Schwarzen Adler bereits zum dritten Mal in Kadiköy in Unterzahl gewinnen und jedes Mal gelangen dem Klub vom Dolmabahce-Palast gleich vier Treffer. Es war überdies der 20. Auswärtserfolg im Ülker-Stadion in der BJK-Vereinshistorie. Gegen keine andere Mannschaft verlor „Fener“ zu Hause häufiger. GazeteFutbol mit den Einzelkritiken der Besiktas-Profis.
Mert Günok: Wieder einmal eine Top-Partie vom erfahrenen BJK-Keeper. Günok war erneut ein sicherer Rückhalt für seine Vorderleute und konnte sich mit mehreren wichtigen Paraden auszeichnen, was natürlich vor allem für ein Team in Unterzahl Gold wert ist. — Note: 1,5
Onur Bulut: Defensiv, wie offensiv unauffällig. Die Impulse, die ein Valentin Rosier setzen kann, vermisst man weiterhin. Sah beim Elfmeterpfiff unglücklich aus. Zwar war der Strafstoß für einige Beobachter strittig, aber Bulut setzte dennoch unbedacht und leichtfertig seinen Fuß vor Arda Güler. Gemäß dem gewählten Kamerawinkel sah man entweder klar einen Kontakt oder einen zu frühen Fall von Güler. Dennoch hätte Bulut vorsichtiger agieren müssen: — Note: 4
Tayyip Talha Sanuc: Verletzte sich früh in der Partie leider schwer und musste in der elften Minute das Spielfeld verlassen. Eine Bewertung ist daher nicht möglich. — Note: –
Besiktas dreht Derby in Kadiköy trotz Unterzahl und Rückstand und schlägt Fenerbahce 4:2
Arthur Masuaku: Anfangs mit Problemen, auch später gegen den eingewechselten Emre Mor. Doch der Kongolese passte sich jedes Mal wieder an und steigerte seine Leistung kontinuierlich. Solider Auftritt des Linksverteidigers. Gerade in numerischer Unterlegenheit sehr ruhig und abgeklärt. Zeigte auch seine technischen Fähigkeiten eins ums andere Mal. — Note: 3
Amir Hadziahmetovic: Der Bosnier arbeitete zwar fleißig im Mittelfeld und suchte das körperbetonte Spiel über die Zweikämpfe, aber im Spielaufbau verlor man Hadziahmetovic komplett aus den Augen. Wurde daher zur Halbzeit ausgewechselt, um die notwendigen taktischen Veränderungen vorzunehmen. — Note: 4,5
Salih Ucan: Der Mittelfeldspieler fiel abermals durch die hohe Anzahl an begangenen Fouls negativ auf. Dadurch schenkte er dem Gegner unnötig diverse ruhende Bälle und damit Standardchancen. Das Passspiel war hingegen solide. Ucan blieb aber ohne nennenswerte Aktionen für sein Team, außer seinem Pass auf Nathan Redmond, den der Engländer mit seinem grandiosen Solo in einen Assist umwandelte. — Note: 4
+++ Die Einzelkritiken der Fenerbahce-Spieler +++
Gedson Fernandes: Womöglich eines der schwächsten Spiele, die der Portugiese seit seinem Wechsel zu Besiktas bestritten hat. Der Umstand, dass Trainer Senol Günes ihn von seiner gewohnten Position auf der Acht eher als Zehner agieren ließen, könnte mit- oder hauptverantwortlich für den blassen Auftritt von Fernandes gewesen sein. — Note: 4,5
Rachid Ghezzal: Nach seiner langwierigen Verletzung noch nicht der Alte, zudem noch mit körperlichen Defiziten. War motiviert und bemüht, aber das Timing und das Zweikampfverhalten waren nicht auf dem gewohnten Niveau beim Algerier. Brauch noch Zeit, um seinen Spielrhythmus zu finden. Musste zur Pause raus und wurde durch Alexandru Maxim ersetzt — Note: 4
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
Cenk Tosun: Der frühere Frankfurter war in der ersten Halbzeit kaum zu sehen, doch im zweiten Durchgang war Tosun eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Seine zwei Treffer binnen fünf Minuten, die der 31-Jährige in Weltklassemanier per Kopf und mit einem starken Abschluss erzielte, leiteten im Derby die Wende zugunsten von Besiktas ein. — Note: 1,5
Vincent Aboubakar: Krönte eine über weite Strecken sehr schwache Leistung mit einem Tor und durch seine guten Laufwege. Allerdings vertändelte der Kameruner viele einfache Bälle, zeigte technische Schwächen bei der Ballannahme und auch bei der Entscheidung über finale Pässe oder Abschlüsse. Entweder suchte Aboubakar den Torschuss, wenn er eher seinen freien Mitspieler hätte bedienen sollen oder führte die falschen Zuspiele bei der Auswahl seiner Teamkollegen aus. Das Tor bewahrte den Afrikameister von 2017, der im vierten Spiel in Folge getroffen hat, vor einer schlechteren Bewertung. — Note: 4
Welinton: Hätte beinahe den Ausgleich erzielt, wurde aber kurz nach seiner Einwechslung mit Gelb bestraft. Brachte später Enner Valencia per Foul zu Fall, verschuldete einen Elfmeter und kassierte die Gelb-Rote Karte, aufgrund dessen sein Team weit über 40 Minuten in Unterzahl spielen musste. — Note: 5
Nathan Redmond: Der Matchwinner. Brillanter Auftritt des Engländers, der erst zu Beginn der zweiten Halbzeit ins Spiel kam und zeigte, was ein echter Joker in der Lage ist zu vollbringen. Zunächst bereitete Redmond per Flanke und genialem Pass in die Gasse die beiden Tore von Tosun vor. Dann erzielte er selbst nach einem genialen Solo und sehenswertem Distanzschuss den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1, um im Anschluss mit einem weiteren tödlichen Pass das Tor von Aboubakar zum 4:1 aufzulegen. Ein Tor und drei Assists in 45 Minuten und an allen Treffern des Teams direkt beteiligt. Mehr geht nicht. — Note: 1
Alexandru Maxim: Der Rumäne kam nach dem Seitenwechsel für Ghezzal ins Spiel. Der 57-malige Nationalspieler aus Piatra Neamt lief viel und beteiligte sich am aktiven Aufbau- und Passspiel der Schwarz-Weißen. Bot sich immer wieder als Anspielstation an und half seinem Team in Unterzahl bei der Defensivarbeit. — Note: 3,5
Necip Uysal: Das Besiktas-Urgestein kam in der 55. Minute für Hadziahmetovic und hatte einen seiner stärksten Auftritte in dieser Saison. Uysal half seinem dezimierten Team in der Verteidigung mit zahlreichen gewonnenen Zweikämpfen und punktgenauen Tacklings bei gefährlichen Angriffen des Gegners. Hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Besiktas trotz eines Mannes weniger auf dem Platz bis tief in die Nachspielzeit hinein, keinen Treffer bis Kahvecis Tor zum 2:4-Endstand kassierte. — Note: 2
Tayfur Bingöl: Kam erst in den Schlusssekunden der Nachspielzeit ins Spiel. Bewertung nicht möglich. — Note: –
Nach Derby-Niederlage in Kadiköy: Die Einzelkritiken der Fenerbahce-Profis