Der Präsident des türkischen Fußballverbandes (TFF), Mehmet Büyükeksi, äußerte sich während einer Pressekonferenz auf dem TFF Hasan Dogan-Nationalmannschafts- und Ausbildungsgelände zum Streitpunkt der Wertung der Spiele von Atakas Hatayspor und Gaziantep FK, die sich nach den schweren Erdbeben in der Region aus dem Spielbetrieb für den Rest der Saison 2022/23 zurückgezogen hatten. Gemäß der Statuten des europäischen Fußballverbandes (UEFA) hätten alle Spiele für diese Spielzeit für ungültig erklärt werden müssen, erklärten mehrere türkische Vereine und nannten konkrete Beispiele aus dem Europapokal oder aber auch das Beispiel von Türkgücü München in der 3. Liga in Deutschland. Der TFF hatte jedoch alle gespielten Partien gewertet und alle ausstehenden Partien, die nicht mehr stattfinden können, automatisch mit 3:0 für den Gegner gewertet. Damit haben einige Teams in dieser Saison natürlich mehr Spiele beziehungsweise auch mehr Auswärtsspiele als die Konkurrenz bestritten. Zudem würde das Titelrennen aktuell deutlich enger ausfallen, wenn man dem Beispiel der UEFA folgt. Auch in der Spor Toto Süper Lig-Klubvereinigung hatten sich bisher mehrere Vereine für die Umsetzung der übergeordneten UEFA-Leitlinien ausgesprochen (GazeteFutbol berichtete). Aber TFF-Boss Büyükeksi zeigte deutlich, dass man der UEFA nicht folgen werde.
Büyükeksi hält an Entscheidung fest
Mehmet Büyükeksi erklärte, dass sechs Vereine die Ungültigerklärung der Spiele von Gaziantep FK und Atakas Hatayspor beantragten und elf Vereine die Beibehaltung der derzeitigen Situation wünschten. Büyükeksi sagte: „Wir haben das Recht von Gaziantep FK und Hatayspor, sich aus der Liga zurückzuziehen, akzeptiert und alle in dieser Saison ausgetragenen Spiele registriert. Wir haben beschlossen, die nächsten Spiele mit 3:0 zu werten. Seitdem läuft die Liga weiter. Die Mannschaften, die nicht spielen, werden in der Saison 2022/23 als 3:0-Sieger weitergeführt. Abgesehen von diesen beiden Vereinen haben sich insgesamt neun Mannschaften angeführt von Adanaspor und Malatyaspor in den unteren Ligen aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Als Vorstand haben wir beschlossen, dass die aus der Liga zurückgezogenen Mannschaften ihre Rechte behalten werden.“
TFF folge türkischen Beispielen aus der Vergangenheit
Büyükeksi weiter: „Wir haben keine voreilige Entscheidung getroffen, sondern haben uns die Praktiken der letzten 30 Jahre angesehen. Angefangen mit Samsunspor im Jahr 1989, über die Erdbeben- und Flutkatastrophe von 1991, hat der TFF-Vorstand immer die gleiche Entscheidung getroffen. Um Verwirrung in der Öffentlichkeit zu vermeiden, wird eine Mannschaft, die sich aufgrund eines Erdbebens oder eines anderen Problems aus der Liga zurückzieht, in den nächsten Spielen mit 0:3 geschlagen. Die ausgetragenen Spiele werden nicht gelöscht. Diese Spiele werden registriert. Es hat Karten gegeben, es hat Zahlungen gegeben. Eine solche Praxis hat es nie gegeben. Sie wird auch in Zukunft nicht vorkommen. Die Praxis ist offen und transparent, sie ist immer die gleiche. Es gab Erdbeben in unserem Land. Wegen dieser Erdbeben haben wir ihnen die Möglichkeit gegeben, nicht abzusteigen. Wir haben eine Entscheidung getroffen, keine Absteiger aus dieser betroffenen Region zu benennen. Vier Mannschaften waren aus der Süper Lig und der 1. Lig abgestiegen. Wir haben diese Zahl auf zwei reduziert. Die Klubvereinigung hat keine Befugnis, eine Entscheidung zu treffen. Dies kann nicht nach der Entscheidung der Vereine geschehen. Wir haben am späten Freitagabend einen Antrag erhalten. Sechs Vereine wollen das. Wenn wir Gaziantep FK und Hatayspor abziehen, haben sich elf Vereine dagegen entschieden. Lassen Sie uns die Öffentlichkeit nicht mit Dingen beschäftigen, die nicht passieren werden. Es ist sinnlos, diese Dinge in der Presse und den sozialen Medien zu diskutieren. Lasst uns die Liga auf eine gute Art und Weise weiterführen. Lasst uns den Markenwert des Fußballs nicht beschädigen“, so Büyükeksi.
Besiktas erließ über seine Homepage und seine Social Media-Accounts ein Statement und kritisierte diese Äußerungen von Büyükeksi auf schärfste, da es sich um eine extrem unfaire Ungleichbehandlung handele.
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